+3 Magazin August 2020 | Page 10

10 +1 › Sabine Langkau, Leiterin Nachhaltigkeitsinnovationen und Politik, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI Wandel mit Weitsicht Nachhaltig leben ist kompliziert, weil leben kompliziert ist. Will man sich verbessern, darf man sich nicht im Detail verlieren, sondern muss bei den wesentlichen Stellschrauben ansetzen. Mit 20 Prozent Anteil beeinflusst Mobilität unsere CO 2 -Bilanz stark, nur der allgemeine Konsum wiegt mit 42 Prozent noch schwerer. Wie also nachhaltig mobil sein? Schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland wie geplant voran, verursacht ein heute angeschafftes Elektroauto über seine gesamte Lebensdauer inklusive Herstellung und Entsorgung DER STAAT SOLL LIEFERN Jüngere Menschen sehen die Hauptverantwortung für mehr Nachhaltigkeit zuallererst bei der Politik 15 bis 30 Prozent weniger CO 2 -Emissionen als ein vergleichbarer konventioneller Pkw. In der Nutzungsphase schneiden E-Autos noch besser ab, die Herstellung ist allerdings aufwendiger und der Rohstoffbedarf höher als bei konventionellen Pkw. Daher verursachen E-Autos auch höhere Emissionen giftiger Stoffe – und zwar hauptsächlich in Ländern mit geringerem Einkommenslevel und niedrigen Umwelt- und Sozialbedin- gungen, in denen Rohstoffabbau und Komponentenherstellung stattfinden. Dies bedeutet, dass wir uns beim Ausbau der Elektromobilität auch um eine Verbesserung dieser Bedingungen bemühen müssen, insbesondere durch die gesetzliche Verankerung unternehmerischer Sorgfaltspflichten. Es bedeutet aber auch, dass wir nicht nur einen höheren Anteil an E-Fahrzeugen brauchen, sondern auch insgesamt weniger und kleinere Autos. Hilfreich dafür ist eine geeignete Stadt- und Infrastrukturplanung mit Fokus auf den ÖPNV. Umfrage unter 1.500 Personen ab 18 Jahren, 2019 34% Kerstin Niemann, Leserin 29% Gesamtbevölkerung 18- bis 35-Jährige 33% 27% Unternehmen Verbraucher Politik 28% 38% 5% Investoren 6% Quelle: Zurich Versicherung DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Angelika Schwendemann, Leserin Innerer Antrieb Es sind kurze Momente, in denen man den inneren Widerstand überwinden muss, um den Wasserhahn oder die Heizung nicht unnötig laufen zu lassen. Es sind kleine Situationen, in denen wir unser Verhalten anpassen können und müssen, um einen nachhaltigeren Lebensstil in unserem Leben zu etablieren. Und es ist der Wille, sich über Nachhaltigkeit zu informieren. › Kleine große Schritte Nachhaltig leben heißt zuallererst, seinen eigenen Alltag nachhaltig zu gestalten. Da wir wegen der Kinder nicht auf ein Auto verzichten können, haben wir uns vor einigen Jahren für ein Hybridfahrzeug entschieden. In der Stadt sind wir leise und größtenteils elektrisch unterwegs. Wir sind auch nicht auf die wenigen Ladesäulen in der Stadt angewiesen, da unser Auto den Strom selbst erzeugt und speichert. Toll wäre es, wenn diese Autos nicht von Generation zu Generation größer werden, Parkplätze wachsen schließlich auch nicht mit. Torsten Emigholz, Geschäftsführer POLIBOY Zusammen mehr bewegen Wir bei POLIBOY glauben schon seit vielen Jahren daran, dass wir als Teil der Weltgemeinschaft etwas bewegen müssen, damit unser Planet für die nachkommenden Generationen lebenswert bleibt. Ebenso lange arbeiten und forschen wir an einer nachhaltigen Produktion, die erstklassige Produkte hervorbringt und gleichzeitig unsere schöne Welt nicht belastet. Werte erhalten statt wegwerfen und pflegen statt erneuern – das ist die DNA unseres Wirkens bei POLIBOY. Mit unseren Pflegeprodukten sorgen wir nicht nur für langanhaltenden Schutz von Möbeln und Oberflächen: Jeder kann sich mit unseren Produkten seinen persönlichen Wohlfühlort schaffen und zugleich einen Teil zur Ressourcenschonung beitragen. Nur die Kreislaufwirtschaft im wörtlichen Sinne versetzt uns in die Lage, nachhaltig zu wirtschaften und damit unseren Beitrag zu einem nach- haltigen Leben zu leisten. Seit 2008 führen wir daher Bio-Reinigungsmittel in konsequent nachhaltiger Qualität, die zu 100 Prozent auf natürlichen Wirkstoffen basieren, mit Flaschen aus 100 Prozent Recyclat und einer Nature Care Product Zertifizierung. Diese Produkte sind zudem klimaneutral, das heißt, wir berechnen in Zusammenarbeit mit Climate Partner die Emissionen der Produkte und gleichen sie über ein Klimaschutzprojekt in Ghana aus. Auf diese Weise möchten wir die Verbraucher anregen, etwas für ihr Zuhause zu tun und gleichzeitig auch für unsere schöne Welt – denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen. NACHHALTIG HEISST Grüner Strom kommt tatsächlich in die Steckdose Die Sonne ist im Südwesten Deutschlands mittlerweile das größte Kraftwerk: Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von mehr als 6.000 Megawatt sind allein in Baden-Württemberg installiert und speisen in die Regelzone der TransnetBW ein. In den vergangenen sonnigen August-Tagen konnten zeitweise mehr als 4.000 Megawatt erzeugt und in das Stromnetz eingespeist werden. Da gleichzeitig wenig Strom verbraucht wurde – aufgrund der Ferienzeit und teilweise wegen der Kurzarbeit – bedeutete das in diesen besonderen Zeiten: Nachhaltiger Sonnenstrom kam nicht nur bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern im Südwesten an, sondern auch bei unseren Nachbarn. Auch wenn dies nur einen kurzfristigen Effekt zeigt – es war ein positives Signal. Denn eigentlich gehört Baden-Württemberg beim DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE © TransnetBW GmbH Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung TransnetBW Strom zu den Importländern – und das sowohl von unseren deutschen als auch unseren europäischen Nachbarn. In dieser wirtschaftlich starken Region der Bundesrepublik steht dem Rückgang der konventionellen Erzeugungskapazitäten, die Strom aus Gas, Kohle oder Kernkraft erzeugen, nicht genug Ausbau der erneuerbaren Energien gegenüber. Darum setzt TransnetBW als Übertragungsnetzbetreiber in Baden-Württemberg auf den Netzausbau. Über die Gleichstromleitungen SuedLink und Ultranet, an denen das Unternehmen beteiligt ist, soll ab Mitte der 2020er-Jahre der Windstrom aus den Erzeugungszentren im Norden der Republik in die Verbrauchszentren im Süden gelangen. Die Leitungen stehen noch nicht – was erklärt, warum 2019 in Deutschland fast sechs Gigawattstunden Strom aus Erneuerbaren-Anlagen nicht bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankamen. Die Windstromleitungen nutzen aber auch den Kundinnen und Kunden in der Mitte Deutschlands: Sie helfen, das Stromsystem stabil und die Preise bezahlbar zu halten. Darum: Nachhaltig ist es, wenn grüner Strom in die Steckdose kommt. Mehr unter: www.transnetbw.de