+3 Magazin August 2016 | Page 16
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WIR FRAGEN:
WAS LÄSST UNS
SCHLAFEN?
... und was ist
Ihre Meinung?
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Wildcampen ist in Deutschland generell verboten, allerdings nur ebenerdig: Mit Hängematte und Kissen darf
man es sich in jedem deutschen Wald bequem machen.
Quelle: Deutsches Forstgesetz
© iStock./yulkapopkova
Florian Sicks,
Kurator für
Säugetiere, Tierpark
Berlin-Friedrichsfelde
Winterschlaf
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken unter null Grad.
Leckere Knospen, Blätter oder gar
Früchte sind nicht mehr in Sicht.
Für den Präriehund ist dies das Zeichen sich schnellstmöglich in den
Winterschlaf zu begeben. In zwei
bis drei Metern Tiefe polstert er sich
eine Kammer seines Baus mit trockenem Gras aus. Dann rollt er sich
zusammen, plustert sein Fell auf
und begibt sich für mehrere Monate in eine Art Energiespar-Zustand:
Sein Herz schlägt in dieser Phase
statt 100 nur noch zwei Mal pro Minute. Atempausen dauern bis zu einer Stunde. In der Folge sinkt seine
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Körpertemperatur von 39 Grad auf
die Umgebungstemperatur, die in
seiner unterirdischen Kammer fünf
Grad beträgt. Da der Präriehund
im Winterschlaf seinen Energieverbrauch um 90 Prozent senkt, kann
er die winterliche Zeit des Mangels
allein dank seiner Fettreserven überdauern. Doch von Zeit zu Zeit muss
der Präriehund seinen Energiesparmodus unterbrechen. Dann fährt er
unter enormem Energieaufwand seinen Stoffwechsel hoch und bringt seinen Körper auf Normaltemperatur.
Aber was macht ein Präriehund dann
so Wichtiges, dass er dafür mehr als
die Hälfte seiner Reserven opfert?
Die Antwort scheint verblüffend: Er
schläft! Der Winterschlaf hat abgesehen vom Wortstamm nichts mit
dem eigentlichen Schlaf gemeinsam.
Im Gegenteil: Winterschlaf ist eine
Form des Schlafentzugs. Dieser würde auf Dauer ebenso tödlich enden
wie Nahrungsmangel.
Reinhard Kepplinger,
Geschäftsführer
Grüne Erde
Hautnah mit der Natur
Die Natur hat der Nacht einen Auftrag gegeben: mit Hilfe des Schlafes
den Geist und den Körper des Menschen von der Müdigkeit des Tages
zu befreien, zu entspannen und zu
erfrischen. Dazu muss der Schlaf
ausreichend lang, tief und erholsam
sein, gesund und natürlich. Am besten gelingt das mit Hilfe von natürlichen Materialien.
Bevor der Mensch Federkern, Kunststoffschaum und Wasserbett erfand,
schlief er über Jahrtausende auf Naturmaterialien wie Stroh, Blättern
oder Fellen. Auch heute bietet uns
die Natur vielfältige Rohstoffe wie
Schurwollvliese, Naturlatex oder
Wildseide mit ihren einzigartigen
Eigenschaften. Materialien, die aus
der Natur stammen, kommen auch
der Natur des Menschen am nächsten, entsprechen seiner Biologie und
Entwicklungsgeschichte am besten.
Denn nirgendwo sonst ist er so sehr
er selbst, so verletzlich und ungeschützt wie im Schlaf. Und nirgendwo sonst kommt er mit seiner Wohnumgebung so hautnah in Kontakt.
Mit ihrem unverfälschten Duft, ihren
vielfältigen Oberflächen und Strukturen sprechen Naturmaterialien
die Sinne des Menschen an. Sie sind
hautfreundlich, chemiefrei und laden
sich nicht elektros tatisch auf. Und sie
schonen die Umwelt, weil sie rückstandslos in den ökologischen Kreislauf zurückgeführt werden können –
eine Sicherheit, die uns mit ruhigem
Gewissen schlafen lässt.