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WIE HANDELN
WIR FAIR?
WIR FRAGEN:
... und was ist
Ihre Meinung?
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80 Prozent aller Deutschen sprachen sich 2014 gegen
eine kostenlose Abgabe von Plastiktüten aus – 2016 führte
das Umweltministerium eine freiwillige Abgabe ein.
Quelle: YouGov
© iStock./Maxiphoto
Bernd Mesovic,
stellvertretender
Geschäftsführer
Pro Asyl
Wir sind nicht allein
Noch nie waren weltweit so viele
Menschen auf der Flucht wie heute. Die Fluchtwege, die sie gezwungen sind zu nehmen, sind lebensgefährlich und teuer. Die europäische
Flüchtlingspolitik nimmt den Tod
von Schutzsuchenden jedoch billigend in Kauf. Sie schottet ihre Grenzen ab und zwingt die Menschen auf
lebensgefährliche Routen – mit tödlichen Folgen: Seit dem Jahr 2000
sind an den Außengrenzen der EU
mehr als 35.000 Menschen ums
Leben gekommen. Im Mittelmeer
sterben jedes Jahr Tausende bei der
lebensgefährlichen Überfahrt, mehr
als 3.000 kamen allein 2016 um
oder wurden als vermisst gemeldet.
Eine zivile europäische Seenotrettung würde Leben retten. Doch statt
schiffbrüchige Flüchtlinge zu retten,
setzt die EU auf die militärische Bekämpfung von Schleppern und auf
Flüchtlingsabwehr. Sie unterzeichnet Abkommen mit Staaten, in denen die Menschenrechte mit Füßen
getreten werden, damit diese die
Menschen an der Flucht hindern.
Heute, 65 Jahre nach der Unterzeichnung der Genfer Flüchtlingskonvention, ist das Recht auf Asyl in
Europa für Menschen in Not in fast
unerreichbare Ferne gerückt. Nach
wie vor nehmen westliche Industriestaaten nur einen kleinen Teil aller
Flüchtlinge weltweit auf. Mehr als
80 Prozent der Schutzsuchenden, die
aus ihren Ländern fliehen, werden
laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk
UNHCR von den meist armen Nachbarstaaten aufgenommen. Wer von
Fairness spricht, muss auch das im
Blick behalten.
Hildegard Wenglein, Leserin
Marianne Klöppel, Leserin
Der innere Kompass
Der mündige
Konsument
Heute ist faires Handeln aus meiner
Sicht schwerer als je zuvor. Durch
medialen Überdruss ist ein Wegweiser des fairen Handels schwer auszumachen. Die ständige Angst das
Falsche zu tun, sich nicht politisch
korrekt zu verhalten, lähmt unsere
Gesellschaft und das Gift der Radikalisierungen dringt langsam und
subtil ein. Doch manchmal kann es
so einfach sein, das Richtige zu tun.
Behandle deine Umwelt so, wie du
behandelt werden willst. Breche einfach mal die Anonymität mit einem
Lächeln. Nehme deine Mitmenschen
und deine Umgebung ernsthaft wahr.
Die Erlebnisse und Erfahrungen aus
tiefem Herzen und freien Stücken
entgegengebracht lösen unerwartet
Positives aus. Wenn jeder sich nur ein
bisschen öffnet, wird das strahlen in
den Augen nie verstummen.
Ich achte bei jedem Einkauf auf den
Produktionsort und die Herkunft.
Ich habe oft ein schlechtes Gefühl,
wo und wie beispielsweise meine
Kleidung produziert wird. In Zeiten
der Globalisierung wird alles immer günstiger und man fragt sich,
wie ein Pulli für 15 Euro die ganze
Kette am Leben erhalten will. Einer
muss immer darunter leiden. Aber
am seltensten leidet der Käufer. Ich
möchte diese Art des Handelns nicht
unterstützen, aber es wird mir durch
Intransparenz sehr schwer gemacht.
Warum, wenn man doch nich ts zu
verbergen hat? Ich wünsche mir einen faireren Umgang mit allen Menschen in unserer Liefer- und Produktionskette.