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Simone Merfeld , Leserin
Wir gestalten
Es geht um die richtige Infrastruktur , um es für viele richtig zu machen und für alle umweltfreundlich zu gestalten . Nicht allein die Fahrtwege sind ein Problem , sondern auch das Parken . Wir müssen hier Städtebau , Immobilienwirtschaft , Straßenbau und Stadtplanung mitdenken . Letztendlich ist es unser gemeinsames Leben , das wir gestalten dürfen . Wenn wir hier smarte Alternativen für gute Anbindungen finden – auch ins Umland – dann können wir die Umwelt entlasten . Dies sollten alle Stakeholder gemeinsam angehen .
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Sabine Pollak , Professorin für Architektur und Urbanistik , Kunstuniversität Linz
Mit Leben füllen
Für mich hat die Smartness von Städten nicht nur mit Technologien zu tun . Wenn es um ein besseres Leben in Städten geht , möchte ich nicht nur auf Technologien vertrauen . Die beiden Pandemiejahre haben gezeigt , was im Alltagsleben unserer Städte gut funktioniert und was nicht . Privater und öffentlicher Raum erwiesen sich vielfach als mangelhaft . Stiegenhäuser
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waren unkommunikativ , Wohnungen schlecht organisiert , Wohnquartiere isoliert und Stadträume überreguliert . Eine bessere Zukunft unserer Städte hat für mich daher viel mehr mit realen , konsumfreien Orten zu tun , an denen man sich trifft , wo man debattiert , sich solidarisiert und Freundschaften schließt . Neu gebaute Quartiere sind heute oft erschreckend homogenisiert , als wären sie absichtlich nicht für die Vielfalt jener Menschen , die sie benutzen könnten , gebaut . Sie sind weder gut noch schlecht , die Architektur ist annehmbar , öffentlicher Raum wäre da , aber dennoch . Für mich schreien solche Quartiere geradezu nach einem Aufruf , alle digitalen Kommunikationsgeräte wegzulegen und sich |
hinauszubegeben , in den Raum der Stadt , um das zu tun , was Menschen seit jeher getan haben in Städten : miteinander kommunizieren . Und wenn die Kommunikation nicht immer reibungslos abläuft , ist es auch egal . Reibung , das meinte der Soziologe Richard Sennett schon vor Jahren , sei ohnehin das , was uns heute am meisten fehlen würde in unseren Städten .
Michael Pfefferle , Bereichsleiter Smart City und Smart Regions , Bitkom
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