+3 Magazin April 2022 | Page 11

Anzeige
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
Joachim Hospe , Leser
Energieverbrauch im Haushalt gesenkt
65,4 %
Nachhaltige Produkte konsumiert
47,9 %
Heizung oder Gebäude modernisiert
20,3 %
Mobilität nachhaltiger gestaltet
38,7 %
Noch nichts getan
13,6 %
Etwas anderes getan
3,3 %
Werner Götz , CEO TransnetBW
Wer A sagt , muss auch B sagen
Mit der Ampelregierung sind Deutschlands Klimaziele deutlich ehrgeiziger geworden . Was in Berlin beschlossen wurde , muss nun von den Ländern und Kommunen umgesetzt werden . Strom spielt bei der Energiewende eine Schlüsselrolle . Jedoch steht die Strominfrastruktur vor großen Herausforderungen . Erstens verlagert sich die Stromerzeugung räumlich . Ökostrom wird überwiegend fern der Verbrauchszentren in Küstennähe erzeugt . Deshalb muss er über weite Strecken transportiert werden . Zweitens steigt der Strombedarf enorm . Mit
Bestimmt nicht mit Solar oder Wind . Wir sollten unbedingt die Kernenergie miteinbeziehen . Ich habe mein ganzes Berufsleben in der Kernenergie verbracht . Und bin auch heute noch von ihr begeistert . Schade , dass ich fast umsonst gearbeitet und mich für die Kernenergie eingesetzt habe .
EMISSIONSABBAU
Was Menschen hierzulande dafür tun
Umfrage unter 1.002 Personen , Dezember 2021 ; Mehrfachnennungen möglich
Quelle : Bosch
Strom lassen sich andere Sektoren dekarbonisieren , direkt oder durch Wasserstoff , der mit Strom hergestellt wird . Wir Übertragungsnetzbetreiber rechnen bis 2045 mit einer Verdoppelung des heutigen Bruttostromverbrauchs . Unser Stromnetz muss also dringend fit gemacht werden , um mehr Strom über weitere Strecken zu transportieren . Und das muss sehr schnell passieren – für die Energiewende , hinter der wir in Deutschland als Gesellschaft stehen . Nur dort , wo Stromleitungen gebaut werden sollen , ist man dagegen . Das ist nachvollziehbar , und es ist gut , dass Betroffene angehört werden . Proteste dürfen aber nicht die Umsetzung demokratischer Beschlüsse blockieren . Auch die örtliche Politik muss sich der Verantwortung stellen . Die Energiewende ist gesellschaftlicher Konsens . Damit sie gelingt , braucht sie auch bei der Umsetzung ein klares Bekenntnis : Wer für die Energiewende ist , muss auch den Netzausbau mittragen .
Heike Frankl , Leserin
Was sich ändern muss
Seit Jahrzehnten werden immer ausgefeiltere Konzepte zur Energiewende und zur Erreichung von Klimaneutralität erarbeitet . Dennoch wird deren dringende Umsetzung immer wieder verschleppt . Was also muss sich ändern ? Die Bundesregierung muss zuallererst konsequent ihren im Grundgesetz verankerten Verpflichtungen nachkommen . Nach Artikel 20a ist der Staat zum Klimaschutz verpflichtet . Das zielt auch auf die Herstellung von Klimaneutralität . Ohne ordnungsrechtliche Instrumente wird die Umsetzung der nötigen Maßnahmen nicht funktionieren . Zudem braucht die Bundesregierung eine an die Öffentlichkeit gerichtete Kommunikationsstrategie , die den Weg zur Klimaneutralität erklärt . Daneben sollte sich die Wirtschaft kooperativ verhalten und sich zum Wohle der Allgemeinheit für die Erreichung von Klimaneutralität einsetzen . Das beinhaltet unter anderem , dass die Entstehung von Bürgerenergie- und kommunalen Energiegenossenschaften nicht mehr sabotiert wird . Gemeinsam sind wir schneller . Und dann wäre da noch die mediale Vermittlung des Themas : Es ist die Stunde der öffentlich-rechtlichen Medien , die im Rahmen ihres Bildungsauftrags direkt tätig werden können . Zu besten Sendezeiten sollten sie regelmäßig mit attraktiven Beiträgen zu einer umfassenden Meinungsbildung über Klimawandel und Klimaneutralität beitragen und über die verschiedenen Konzepte und Technologien sowie Best-Practice-Beispiele informieren . ›

CO 2 -KOMPENSATION Worauf kommt es an ?

Für viele Unternehmen ist Klimaneutralität ein wichtiges Ziel . Ein Schritt dorthin ist meist die CO 2
-Kompensation : Mit dem Kauf von Zertifikaten unterstützt man Klimaschutzprojekte , die anderswo
CO 2 einsparen , und gleicht so unternehmenseigene Emissionen aus . Solche Projekte fördern zum Beispiel den Ausbau von Solar- oder Windenergie – meist im globalen Süden . Doch worauf sollte man beim CO 2
-Ausgleich achten ? Und wie sinnvoll ist das Ganze ?
Echter Klimaschutz oder Greenwashing ?
CO 2
-Kompensation wird oft als „ Ablasshandel “ kritisiert , mit dem man sich ein reines Gewissen erkauft . Das Konzept pauschal zu verurteilen wäre jedoch voreilig . Die Auseinandersetzung mit dem Thema schafft ein Bewusstsein für die Klimaschädlichkeit von Produkten und Dienstleistungen . Unternehmen und Privatpersonen werden aufgefordert , Verantwortung zu übernehmen . Viele Projekte mit positivem Effekt für Klima und Gesellschaft wären ohne die Finanzierung durch Zertifikate nicht zustande gekommen . Ein Beispiel sind effiziente Kochöfen für Familien in Ghana , die Abholzungsbedarf , Schadstoffe und Brennstoffkosten reduzieren .
Vermeiden – reduzieren – kompensieren
Wie also geht man Kompensation sinnvoll an ? Das beginnt bei der Erstellung der unternehmenseigenen CO 2
-Bilanz . An erster Stelle sollte immer Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasen stehen . Lassen sich Restemissionen ( noch ) nicht vermeiden , helfen Standards und Ratgeber bei der Wahl passender Kompensationsprodukte . Der Leitfaden „ Die freiwillige CO 2
-Kompensation “ des Umweltbundesamts nennt Standards , die sich zur Beurteilung von Klimaschutzprojekten etabliert haben . Sie stellen sicher , dass bestimmte Kriterien erfüllt und Emissionen in der angegebenen Höhe ausgeglichen werden .
CO 2
-Kompensation mit regionalem Engagement
Eine Möglichkeit , auch in Deutschland zur CO 2
-Reduktion beizutragen , bieten die Stadtwerke München mit ihrem Angebot M-Kompensation Plus . Dabei werden internationale Klimaschutzprojekte gefördert , die nach dem „ Gold Standard “ zertifiziert sind . Dieser garantiert eine nachweisliche Einsparung der Treibhausgase sowie einen Mehrwert für die lokale Umwelt und Bevölkerung . Zusätzlich fließt ein Beitrag in die regionale CO 2
-Vermeidung : Unternehmen , die sich für M-Kompensation Plus entscheiden , fördern auch den Erhalt und Ausbau von Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland – und damit die Energiewende vor der eigenen Haustür .
Mehr Informationen unter : swm . de / kompensation
© iStock . com / Petmal