+3 Magazin April 2018 | Page 17

+3 Alfred Wiater, Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) Hochaktiver Zustand Der Traumschlaf wird üblicherweise mit dem REM-Schlaf gleichgesetzt. REM steht für „Rapid Eye Movements“ und bedeutet, dass diese Schlafphase durch schnelle unwillkürliche Augen- bewegungen gekennzeichnet ist. Wenn man einen Schlafenden in dieser Pha- se aufweckt, kann er meist darüber berichten, was er gerade geträumt hat. Die hirnelektrische Aktivität im REM- Schlaf gleicht derjenigen des Wach- zustands – er ist also ein hochaktiver Zustand. Wir wissen aber, dass wir auch im Nicht-REM-Schlaf träumen. Diese Träume sind jedoch abstrak- ter, die REM-Schlaf-Träume dagegen sind bunt und szenenreich, manchmal auch von akustischen oder optischen Phänomenen begleitet. Er gilt als die Schlafphase, in der unser Körper wich- tige Funktionen überprüft, auch in Bezug auf die Sexualfunktionen. Des- halb erleben wir sexuelle Erregungs- zustände im REM-Schlaf, die jedoch unabhängig von eventuellen Traumin- halten sind, denn diese stehen häufig in Beziehung zu Tageserlebnissen. Da wir im Schlaf das tagsüber Erlebte in unserem Langzeitgedächtnis abspei- chern, können sich diese Erlebnisse im Traum mit zurückliegenden Ereignis- sen vermischen. Dabei können auch Konstrukte entstehen, die Erlebtes mit Unterbewusstem vermischen und dann zu Trauminhalten werden. Um unsere Hirnkapazität im Schlaf nicht überzustrapazieren, sollten wir darauf achten, unsere Reizeinwirkungen tags- über zu dosieren – im Hinblick auf den zunehmenden Einfluss digitaler Medi- en eine gewaltige Herausforderung. 17 ZEIT FÜR TRÄUME So schlafen die Deutschen Einschlafzeit Durchschni liche Schlafdauer pro Nacht* 28% 41% 44% 17% 14% 7%