Zukunftsblick
Interview
Evelin Knauer, wie sind Sie zur Beratung
gekommen?
Das kommt aus einer langen Familientradition, die leider etwas unbeleuchtet geblieben
ist. Ich habe die Gabe von meinem Großvater
mütterlicherseits. Leider konnte ich nicht viel
darüber erfahren, weil er früh verstarb. Ich
war gerade sechs. Kurz nachdem er starb
wurden sofort einige Dinge aus einer großen
Truhe vernichtet, die bei meinen Großeltern
im Schlafzimmer stand. Dort war immer so
eine geheimnisvolle Atmosphäre. Als Kind
machte es mich sehr neugierig, wenn meine
Großmutter mit selbstgebasteltem Pendel aus
Nutze sie.« Besonders mein Ehemann ermutigte mich immer wieder, meine Berufung
zum Beruf zu machen.
Mit welchen Techniken beraten Sie?
Resultierend aus meiner extremen Hellfühligkeit und Hellsichtigkeit lege ich Wert auf konkrete Fragen, da ich schon über die gestellte
Frage eine Information fühle und suche hier
den Einstieg in das Gespräch. Zusätzlich nutze
ich begleitend das Pendel. Da es auch Anrufer
gibt, die im Gespräch nicht allzu viel von sich
preisgeben wollen, aber trotzdem dringend
Hilfe möchten, biete ich seit einigen Jahren die
Jeder einzelne Anrufer ist
mir wichtig
Ehering oder Nadeln heimlich pendelte. Sie
dachte, ich kriege nichts mit, aber als Kind
kriegt man ja alles mit. All` das nahm ich in
frühster Kindheit auf und spürte, dass ich
eine Begabung habe, die ich heute in der Literatur unter dem Begriff der »Prana-Heilung«
wiederfinde. Mir fiel auf, dass Menschen in
meiner Gegenwart Energien spürten.
Die Hellseherin
Evelin Knauer
(Beratercode: 3835)
Wie entwickelte sich die Situation weiter?
Ich bemerkte, dass ich mich isolierte, wenn ich
viel von dieser Fähigkeit preisgab. Gleichzeitig
entdeckte ich, dass ich eine besondere Verbindung zur Natur habe. Leidenschaftlich gern
ging ich in den Wald. Ich brachte große Mengen von essbaren Pilzen nach Hause, obwohl
mich nie jemand gelehrt hatte, die Sorten
zu kennen und auseinanderzuhalten. Es war
einfach da. Ich überschüttete meine Mutter
badewannenweise mit Pilzen, die sie gar nicht
haben wollte. Ich merkte die Ablehnung und
zog mich zurück. Erst viel später im Erwachsenenalter stieß ich erneut auf diese Fähigkeit
und lernte, damit umzugehen.
NACHGEFRAGT:
• Sternzeichen/Aszendent:
Jungfrau/Waage
• Lieblingsbuch/Autor:
»Papillon/Banco«,
Henri Charrières
Wie reagierte Ihr Umfeld als Sie anfingen,
Menschen zu beraten?
Sehr unterschiedlich, von totaler Ablehnung
bis zu totaler Begeisterung. Beides erfuhr ich
in der eigenen Familie. Meine Eltern sehen
meine Arbeit noch heute mit Distanz und
können sie nicht würdigen. Sicherlich ist es
ihnen unheimlich und sie haben auch etwas
Angst. Aber ich erfahre auch viel Wertschätzung von anderen Menschen. Sie bestärken
mich in meiner Arbeit und sagen: »Du kannst
das, tu das, es ist etwas Außergewöhnliches.
Dir ist eine Gabe gegeben, die nicht jeder hat.
• Lieblingssong/-musik:
viele verschiedene,
Musicals
• Lieblingsfilm:
»Der dritte Zwilling«
• Mein persönliches Motto:
Vertraue dem Fluss des
Lebens.
10 ZUK U N F T S B L I C K m i n i
01-2014
Arbeit mit Kipperkarten an. Die Fähigkeit der
Hellfühlig- und Hellsichtigkeit braucht eine
Energie des Ratsuchenden.
Haben Sie eine spezielle Philosophie?
Ich lege Wert auf Ehrlichkeit, auch wenn sie
der Ratsuchende nicht immer gerne hört und
der andere Weg manchmal der bequemere
wäre. Dies ist mein Anspruch und ich denke,
nur so kann man auch wirklich eine Hilfestellung geben. Jeder einzelne Anrufer ist
mir wichtig. Ich nehme ihn wahr und akzeptiere jede Form seiner Fragen. Meine Arbeit
verstehe ich nicht nur als das Treffen von
Aussagen, da ich der Meinung bin, dass diese
allein nicht helfen. Was soll jemand mit einer
Antwort anfangen, wenn er nicht weiß, wie er
diese umsetzen kann. Ich habe den Anspruch,
denjenigen solange zu begleiten, bis er selbstständig so weit ist, zurechtzukommen. Der
Anrufer erhält also Antworten, Umsetzungshilfen, Ratschläge und die Möglichkeit der
Begleitung.
Was war für Sie das emotionalste Erlebnis in
Ihrer Beratung?
Ich hatte mehrere Anrufe von Frauen, deren
Männer im Kosovo und Afghanistan-Krieg
waren. Sie schilderten mir sehr schlimme
Erlebnisse, und auch, dass ihre Männer nicht
mehr mit dem zivilen Leben zurechtkämen.