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Aus diesem Grund stellen wir Ihnen eine
Orientierung als Übersicht zusammen,
die Sie in dieser Handreichung weiter
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Kinder brauchen und Eltern wissen
sollten“ gibt es Übersichten, die helfen,
das Verhalten und die Bedürfnisse Ihrer
Kinder in dieser schwierigen Phase al-
tersorientiert besser nachvollziehen und
darauf eingehen zu können.
Es ist eine Zeit der Sehnsucht,
der sozialen Reduktion und oft auch
der Einsamkeit
Je länger diese Zeit andauert, desto
mehr beginnen die meisten von uns,
wichtige Menschen und unsere sonst
uneingeschränkte Freiheit zu vermissen.
Aber wir können auch sensibler werden
für die Not anderer – und zugleich dank-
barer für Aufmerksamkeit und Kleinig-
keiten. Die Unsicherheiten und dass
wir nicht wissen, wie lange die größten
Begrenzungen bleiben werden, machen
die Gegebenheiten besonders schwie-
rig. Denn wir Menschen werden unter
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genüber, die mit uns unter einem Dach
leben oder mit denen wir arbeiten. Umso
wichtiger ist es, kontrolliert „Druck abzu-
lassen“ durch Bewegung, Sport, guten
Schlaf, genussvolles Essen und auch im
übertragenen Sinn durch Kompromisse
sowie durch Austausch mit anderen.
Erkenntnisse hierzu, wie Zusammen-
leben allein und in der Gruppe auf engem
Raum mit möglichst wenig Lagerkoller
erleichtert wird, haben wir ebenfalls für
Sie kompakt im Folgenden zusammen-
gestellt.
Wichtig: Zeitliche Vorstellungen (Pers-
pektiven) von Erwachsenen und Kindern
unterscheiden sich teilweise enorm. Aus
diesem Grund zeigen wir hier die teils
verschiedenen Wahrnehmungen von
kurz-, mittel- und langfristigen Vorstel-
lungen ausdrücklich auf. So können da-
durch bedingte Reibungen besser ver-
standen und ggf. auch reduziert werden.
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Dem Schaffen von Perspektiven
kommt eine zentrale Bedeutung zu.
Denn sie ermöglichen Ausblicke aus
der Enge und unterstützen das
Durchhalten in dieser Zeit.
Angesichts der Ungewissheit, wie lange
die Beeinträchtigungen noch bestehen
werden, ist es wichtig, drei unterschied-
liche Perspektiven zu beleuchten. Die-
se können sich teilweise stark von den
kindlichen Vorstellungen unterscheiden
(vgl. „Was Kinder brauchen und Eltern
wissen sollten“ S. 24ff.).
Kurzfristig bedeutet das, zunächst von
Tag zu Tag zu denken. Struktur verleiht
wichtigen Halt „im Brei“ der scheinbar
immer ähnlicher werdenden Tage. Und
dabei gilt es, mir auch einzugestehen,
dass meine Schaffenskraft und auch
meine Energie in diesen Phasen viel-
leicht nicht immer die gleiche Qualität
haben können wie in „normaleren“ Zei-
ten. Daher braucht es auch gelegentli-
che Ausnahmen von der festgelegten
Struktur. Tage im +RPHRIƄFH, gar mit
Kindern daheim, gestalten sich eben
anders, als wenn alle Familienmitglieder
ihre gewohnten Wege gehen.
Mittelfristig hilft es, von Woche zu
Woche zu planen, ohne sich zu über-
fordern. Machen Sie sich zudem be-
wusst, worauf Sie sich freuen, wenn die
Einschränkungen vorbei sind. Ein Mittel
DURCHHALTEN TROTZ CORONA-KRISE
sind konkrete Pläne, was Sie danach
leidenschaftlich gern unbedingt wieder
realisieren werden. Machen Sie sich die
Menschen bewusst, die Sie danach tref-
fen wollen – und lassen Sie diese auch
wissen, dass Sie sie jetzt vermissen.
Denken Sie daran, dass Ihre Angehö-
rigen und der Freundeskreis all diese
Beeinträchtigungen auch erleben und
dabei vermutlich ähnliche Verluste und
Sehnsüchte erleben.
Den Verlauf einer Woche gestalten Sie
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beitsphasen und ein echter Feierabend
erfahrbar bleiben. Arbeits-, Schul- und
Urlaubszeiten spürbar unterschiedlich
zu gestalten, ist mühsam (für Alleiner-
ziehende und Alleinstehende vielleicht
noch mehr als für andere). Aber es ist
eine äußerst wichtige Struktur, die Halt
gibt in der derzeitigen Ungewissheit.
Dies gilt auch für die Unterbrechungen
durch Wochenenden. Versuchen Sie
für sich und Ihre Lieben daher auch ein
„Sonntagsgefühl“ zu kultivieren. Ansons-
ten drohen die Tage zu verschwimmen.
Langfristig sollten wir eine Haltung be-
wahren, die kein billiger Trost sein soll,
zu der wir aber allen Grund haben, trotz
aller Ungewissheit: Vorfreude, Hoffnung
und Vertrauen, dass es eine gute Zeit
nach der akuten Corona-Krise geben
wird – wie lange es auch immer dauert.