York HVAC Catalogue 2018 EN 2019 DE | Page 16

KLIMATECHNIKPRODUKTE VON YORK ® Rohrnetz und Wasserkreislauf Auslegung des Kaltwassernetzes Kaltwasserkreislauf Anschluss des Flüssigkeitskühlers an den Kühlwasserkreislauf Um gleichmäßige Durchflussmengen in den einzelnen Verbrauchersträn- gen zu gewährleisten, wird bei größeren Klimaanlagen empfohlen, die Verbraucher in umgekehrter Reihenfolge an den Rücklauf anzuschließen als im Vorlauf. Leistungskurve Flk Klimaanlagen sind im allgemeinen für Kaltwassertemperaturen von 5 °C bis 8 °C ausgelegt. Victaulic oder Flanschanschluss Manometer Einige Anlagen mit z.B. Kühldecken können bei höheren Temperaturen bis 14 °C oder 15 °C betrieben werden. Bei Kaltwasseraustrittstemperaturen unter 4 °C bis 6 °C muss Gly- kol-Wasser-Gemisch (Sole) eingesetzt werden, um ein Gefrieren des Wassers zu verhindern. Insbesondere bei Eisspeicher-Systemen, die Wassertemperaturen bis unter -7 °C fordern, muss Sole eingesetzt werden. Die Kühlleistung eines Flüssigkeitskühlers nimmt mit steigender Kaltwasseraustrittstemperatur zu. Die Kaltwassertemperaturdifferenz zwischen Ein- und Austritt ist in der Regel 5 °C bis 8 °C. Verdampfer Entlüftung Betriebspunkt 4 Die Wasserdurchflussmenge ist von der Kaltwassertemperatur- differenz abhängig und berechnet sich nach folgender Formel: 4 6 8 10 12 14 Kühlleistung (kW) Wasserdurch- fluss (l/s) = Dichte (kg/m 3 ) x spez. Wärme (k J/kg °C) x Temp.differenz (K) Ausgehend von der Berechnung der Kühllast des Gebäudes können über eine Sollwertverstellung in einem angemessenen Bereich Energie- und Betriebskosten gespart werden. Investitionskosten lassen sich bei einer abgestimmten Auslegung von Flüssigkeitskühlern, Klimageräten, Luft- kanälen etc. reduzieren. Wichtig ist dabei die Bestimmung des optimalen Betriebspunktes zwischen der Kaltwasseraustrittstemperatur des Flüssig- keitskühlers und dem Klimagerät. Eine Temperaturerhöhung um 1K hat eine Leistungssteigerung des Flüssigkeitskühlers von ca. 3 % zur Folge. Die Kühlleistung der Klimageräte sinkt jedoch bei Anstieg der Temperatur und erfordert größere Oberflächen der Wärmetauscher (mehr Rohrreihen und/oder kleinerer Lamellenabstand). Wird die Kaltwasseraustrittstem- peratur erhöht, kann unter Umständen ein kleinerer Flüssigkeitskühlertyp gewählt werden. Die Investitionskosten für größere Klimageräte oder Ventilatorkonvektoren sind gegenüber kleineren Flüssigkeitskühlertypen vergleichsweise gering. Die Erhöhung der Kaltwasseraustrittstemperatur hat eine Erhöhung der Wärmetauscher-Austrittstemperatur der Klima- geräte und damit eine Verringerung der Temperaturdifferenz von Luftein- und -austritt zur Folge. Der Luftvolumenstrom wird durch folgende Formel bestimmt: Die berechnete Wasserdurchflussmenge muss innerhalb der Grenzwerte des Flüssigkeitskühlers liegen, die in den Tabellen „Einsatzgrenzen” für jeden Flüssigkeitskühler oder für jede Wärmepumpe aufgeführt sind. Eine geringe Temperaturdifferenz ergibt eine niedrige MITTLERE WAS- SERTEMPERATUR, die im allgemeinen den Einsatz kleinerer Wärmetau- scher in Klimageräten und Ventilatorkonvektoren etc. ermöglicht. Bei einer hohen Wasserdurchflussmenge muss jedoch die Kaltwasserpumpe größer dimensioniert werden, der Druckabfall im Flüssigkeitskühler er- höht sich, höhere Betriebskosten sind die Folge. Der Druckabfall ändert sich quadratisch mit der Durchflussmenge und ist durch folgende Formel definiert: dp2/dp1 = (m /m¹) dp1 = Druckabfall in kPA im Endzustand dp2 = Druckabfall in kPa im Ausgangszustand m2 = Durchflussmenge in l/s im Endzustand m1 = Durchflussmenge in l/s im Ausgangszustand 2 Luftvolumen (m 3 /s) = Die Wahl der optimalen Temperaturdifferenz ist immer ein Kompromiss zwischen Anlagengröße und Betriebs- sowie Investitionskosten. Die Kalt- wassertemperaturdifferenz liegt in der Regel zwischen 5 °C und 6 °C, und eine niedrige Wasserdurchflussmenge führt im allgemeinen zu geringeren Betriebs- und Investitionskosten. Eine Klimaanlage in Gebäuden besteht aus einer Vielzahl von Komponenten wie Flüssigkeitskühler, Klimageräte, Luftkanäle, Rohrleitungen, Regelkreis, Elektroinstallation etc.. Absperrventil mit Druckanschluss Schmutzfänger 6 8 Rohrreihen Leistungskurve Wärmetauscher Wasser- oder Verdampfungstemperatur Kältemittel 2 Strömungswächter Anschluss Entleerung Absperrventil Kühllast (kW) Um einen störungsfreien Betrieb der Kühlwasserpumpe beim Anlauf der Anlage zu gewährleisten, sollte möglichst die gesamte Kühlwasserver- rohrung unter dem Betriebsniveau des Kühlturmes liegen. Dadurch wird ein Leerlaufen der Kühlwasserleitungen in die Kühlturmwanne verhindert. Werden mehrere Kühltürme in einem gemeinsamen Kühlwasserkreis eingesetzt, sind zwischen den Kühlturmwannen Ausgleichsleitungen zu installieren, um das Kühlwasser in allen Kühltürmen auf gleichem Niveau zu halten. Wenn mehr als ein Wassereintritt in den Kühlturm notwendig ist, sind Drosselventile einzubauen, um den Durchfluss zwischen den Kreisläufen abzugleichen. Überprüfen Sie, ob der Druck der Sprühdüsen und der Druck des Zusatzwassers nicht überschritten wird. Mindestwasserinhalt im Kaltwassernetz Im Kaltwassernetz ist ein Mindestwasserinhalt erforderlich, um bei gerin- ger Kälteabnahme im unteren Teillastbereich einen störungsfreien Betrieb des Flüssigkeitskühlers aufrechtzuhalten. Der Wasserinhalt sollte ausrei- chend sein, um die Mindestlaufzeit (5 min.) der Aggregate zu gewähr- leisten. Damit werden bei geringen Lastzuständen ständiges Schalten der Aggregate und unnötiger Verschleiß vermieden. Der Mindestinhalt des Kaltwassernetzes wird durch folgende Formel bestimmt: Volumen (L) = V = (N x 60 x Z) 4.18 x dt V = Wasserinhalt im Primärkreislauf (Liter) N = Kälteleistung der Grundlaststufe (kW) Z = Mindestlaufzeit (Minimum: 5 min) dt = Temperaturspreizung in Grundlaststufe (ca. 2 K) KÜHLWASSERANSCHLUSS Victaulic oder Flanschanschluss Manometer Strömungswächter oder nach folgender Faustformel: Anschluss Entleerung Absperrventil Entlüftung V = 35,8 x S x Q S = Kleinste Leistungsstufe (in der Regel = 0,25) Q = Gesamtleistung bei Auslegungsbedingungen (kW). Absperrventil mit Druckanschluss Schmutzfänger Dichte (kg/m 3 ) x spez. Wärme (kJ/kg °C) x Temp.differenz (K) Auslegung von Pumpen Eine geringere Temperaturdifferenz wird den Luftvolumenstrom erhöhen, die Kosten für größere Luftkanäle und Installation werden steigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Einfluss aller Komponenten der Klima- anlage zu berücksichtigen. Pumpen sollten eine flache Kennlinie haben und ihr Betriebspunkt im Auslegungszustand links vom maximalen Wirkungsgrad auf der Kenn- linie liegen. Dadurch kann der reale Betriebspunkt, in Abhängigkeit der Anlagenkurve, noch vom Auslegungszustand abweichen, ein sicherer Pumpenbetrieb ohne überhöhte Födermenge oder reduzierte Förderhöhe wird gewährleistet. Niedrigere Zulufttemperaturen verringern sowohl die Größe der Luftkanä- le als auch der Klimageräte; um negative Auswirkungen auf die Personen in den Gebäuden zu vermeiden, können spezielle Zuluftauslässe mit Diffusorwirkung eingesetzt werden. Zur Optimierung der Investition und der Anlagenfunktion müssen alle Anlagenkomponenten berücksichtigt werden. 16 17