Worauf baut Europa Ein Beitrag zum 65. europäischen Wettbewerb. | Page 46

Die Lügenbrücke

An der Stelle der heutigen Lügenbrücke befand sich bis Mitte des 19. Jh. eine Häuserreihe, welcher den Kleinen Ring (rum. Piaţa Mică) in zwei teilte. Unter dieser Häuserreihe gab es einen ab Mitte des 19. Jh. beleuchteten Tunnel, welcher die Unter- mit der Oberstadt verband.

Der Eingang erfolgte über einen Turm, der dem zweiten Verteidigungsring angehörte. Dieser war mit Fallgittertor versehen und von Holztreppen flankiert. Innerhalb der Häuserreihe gab es die sogenannte „Laubenkirche”, die Zunfthallen, die Stadtwaage, das Haus des Barons Rosenfeld, das Jickeli-Haus, eine Apotheke oder das Haus Thomas Gulden und eine kleiner Steg, der als Milchsteg bekannt war (neben dem Torturm, wo etwa heute die Lügenbrücke steht). An den zwei Tunneleingängen gab es 1837 zwei Wachhütten, die von Soldaten bewacht wurden.

Die alte Bezeichnung des Platzes war „die Lügenbänklein”, die von Damasus Dürr im 16. Jh. geprägt wurde. Der in großen mengen verursachte Müll, der einen unausstehlichen Geruch verursachte, bewegte den Magistrat den Abbruch dieser Häuserreihe zu beschließen, was dann auch 1851 passiert. Zwischen 1851 und 1859 wird hier die zweite Gusseiserne Brücke Europas gebaut, die am 17 Dezember 1860 eingeweiht wird. Somit wird die Verbindung zwischen dem Kleinen Ring und dem Huetplatz hergestellt.

Mittig vom Brückenbogen ist auf der Südseite das Stadtwappen angebracht, auf der anderen Seite die Inschrift „1859” – Jahr an welchem die arbeiten an der Brücke beendet wurden. An der Nordseite finden wir andere zwei Inschriften („Fridrich” an der entgegengesetzten Seite der Platte mit dem Baujahr und „Hütte” auf der anderen Seite).

Die restlichen runden Elemente sind mit geometrischen und mit Pflanzenmotiven verziert. Die parallel verlaufenden Bögen stufen auf zwei profilierten Steinkonsolen, die in der Ziegelsteinmauer eingebaut sind. Im oberen Teil haben wir Gelände, aus quadratischen Metallstäben, Abgrenzungen durch massive quadratische Sockel mit abgerundeten Kanten. Über den vier Sockel, welche die Ränder der Brücke flankieren sind Leuchtkörper aus Gusseisen aufgestellt.