Welt der Spiritualität 01 2010 | Page 3

Editorial ETHIK SPIRITUALITÄT Was soll denn das sein? Liebe Leserinnen, liebe Leser! Am Ende des letzten Jahres ging eine Meldung durch die Medien, die mich fast verärgert hat (mittlerweile ist man schon daran gewöhnt als Esoteriker und somit auch als Mensch auf eine direkte oder indirekte Weise - also hinter dem Rücken - degradiert zu werden) und die ich bis jetzt nicht öffentlich kommentiert habe. „Sektenbeauftragte warnt vor Esoterik und Okkultismus. Ursula Caberta warnt vor Angeboten auf „Lebensfreude-Messen“, wie sie auch Ende November in Hamburg stattfanden“, erschien der Titel im Hamburger Abendblatt. Da kann man nur lachen! Lebensfreude-Messen (bzw. deren Aussteller) - “gefährlich“!!! Auf der Internetseite News4Press.com fand ich die für mich interessanteste Meldung. Hier das Zitat (ein Teil): „Frau Ursula Caberta, die Sekten- und Scientology-Beauftragte des Hamburger Senats hat ein Gesetz für „religiösen Verbraucherschutz“ gefordert...... (und so weiter).... Auch müsse die Beweislast umgekehrt werden, so dass bei psychischen oder körperlichen Schäden der Anbieter künftig nachweisen müsse, dass seine esoterischen Praktiken keinen Schaden angerichtet haben.“ Im Fernsehen bekommen wir zig Male täglich die brutalsten Morde zum Sehen serviert. Ich glaube, es muss uns niemand extra nachweisen, dass so etwas Schäden auf unserer Psyche hinterläßt. Mein wohl bemerkt gesunder Verstand hat keinen Zweifel daran, dass ein solches Fernsehprogramm die menschliche Psyche negativ beeinträchtigt. Warum ist so etwas dann erlaubt? Wer schützt uns Verbraucher davor, wenn es ziemlich klar ist, dass uns dadurch Schäden zugefügt werden (die Hemmschwelle singt, die Aggressivität steigt, Angstzustände können entstehen, das Vertrauen in die Menschen schwindet und so weiter, und so fort)? Warum sind Esoteriker gefährlicher als solche Filmemacher? Auf der gleichen Internetseite werden Esoteriker noch schärfer angegriffen und das finde ich fast beleidigend! Das Zitat: „Nach Worten des Buchautors Hartmut Zinser (Religionswissenschaftler an der Freien Universität Berlin) praktiziert etwa jeder vierte Erwachsene in Deutschland Esoterik wie Tarot-Karten, Pendel oder Befragung von Toten (Channeling). „ - Na, und? Ich darf doch praktizieren, was ich will. Und wenn mir das Freude macht, gebe ich mein Geld für Pendel, Tarot-Karten, Räucherungen, Engel-Statuen und alles andere aus, was mir gefällt. Soll mir jemand etwa meine Hobby´s bestimmen, oder sich anmaßen, mich als verrückt zu bezeichnen, nur weil ich an übersinnliche und noch nicht wissenschaftlich bewiesene Dinge glaube? „Es sei auf jeden Fall sehr problematisch, wenn Edelsteine als Heilmittel gegen Zahnschmerzen oder Malaria verwendet würden und die medizinische Behandlung ersetzten. Auch verhinderten „esoterische Praktiken“, dass der Einzelne Verantwortung für sein Tun übernehme, sagt Zinser. Esoterik kenne keine Moral.“ - Die Esoteriker, die ich kenne, haben sehr wohl Moral, sogar viel mehr (weil sie an das Karma-Gesetz glauben) als manche andere „Realisten“, die ich ebenso kenne... - Wenn ich Zahnschmerzen habe, stellen Sie sich vor, nehme ich homöopathische Globuli (das sind diese Kügelchen aus Zucker, wo nichts drin ist außer „heißer Luft“). Obwohl mir das alles sehr bewusst ist (der Homöopathie nachgesagte Placebo-Effekt), hören die Zahnschmerzen oft auf. Wenn sie aber nicht aufhören, dann gehe ich zum Zahnarzt. Eine Sache schließt die andere nicht aus! Die Esoteriker sind nicht blöd! Kein Mensch würde Heilsteine gegen Malaria benutzen, dennoch muss der Glaube an Wunder, an Gottes Hilfe, an das Werk der Engel, usw. doch erlaubt sein. Wer nicht daran glaubt, soll einfach nicht zu solchen „Anbietern“ gehen! So einfach ist das. Niemand zieht die Menschen auf der Strasse am Ärmel und lockt sie in das Wahsagerzelt. Sie entscheiden selbst wohin sie gehen und für was sie sich interessieren. So soll es auch sein. Es ist bereits späte Nacht. Da sich meine Chakren den ganzen Tag „gedreht“ haben, ist mein Energielevel ziemlich gesunken. So möchte ich jetzt gerne meinen feinstofflichen Körper auf die Astralebene auf die Wanderung schicken, um ihn mit der universellen Lebensenergie aufzutanken (Übersetzung für „Realisten“: ich gehe schlafen). Und Ihnen, liebe Leser, wünsche ich viel Spass beim Lesen dieser Ausgabe der „Welt der ESOTERIK“. Ihre Dipl. Päd. Ana Blom, Chefredakteurin Welt der Esoterik 01 / 10 3