WELLNESS WORLD Business 5-2013 | Page 35

Stadium II bis IV und 50.000 im Stadium III bis IV. Zigarettenrauch und andere pathogene Partikel und Gase der Umwelt verursachen inflammatorische Veränderungen des Respirationstraktes, an sich eine normale Reaktion, die jedoch bei chronischer Exposition und entsprechender genetischer Voraussetzung verstärkt ist. Es kommt zur Destruktion des Lungengewebes und zur Entwicklung eines Emphysems. Eine Verdickung der Bronchialwand sowie eine peribronchiale Fibrose führen zur obstruktiven Bronchitis. In den größeren Atemwegen kommt es zur Vermehrung von Becherzellen und schleimproduzierenden Drüsen, Dysplasie und Metaplasie des Bronchialepithels sind Vorläufer des Bronchialkarzinoms. Etwa 80 bis 85 Prozent der Bronchialkarzinom-Mortalität werden durch das Tabakrauchen verursacht. Durch die epidemiologische Untersuchung von 60.000 britischen Ärzten, von denen 40.000 auch nachkontrolliert werden konnten, wurde der Zusammenhang des Rauchens mit dem Bronchialkarzinom unzweifelhaft festgestellt. Das Lungenkrebsrisiko steigt nicht linear mit der Zahl der gerauchten Zigaretten an. Bei Patientinnen und Patienten, die durchschnittlich weniger als 15 Zigaretten pro Tag rauchen, findet sich ein unverhältnismäßig hohes Risiko. Das Rauchbeginnalter ist wesentlich. 15 % aller Raucher/-innen erleiden ein Lungenkarzinom. Jedoch sind 90 % der Erkrankten Raucher/-innen und nur 10 % Nichtraucher/-innen. Daher ist der Rauchstopp ein entscheidender Punkt, um die Progression der COPD aufzuhalten. Der Rauchstopp ist die wichtigste Prophylaxe gegen das Lungenkarzinom. Kardiovaskuläre Gefährdung: Rauchen ist einer der wichtigsten unabhängigen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Myokardinfarkt, abdominelle Aortenaneurysmen und periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) sowie plötzlichen Herztod. Schon wenige Zigaretten erhöhen das Risiko. Entsprechend der INTERHE- 28.11.2013 16:01 Uhr Seite 35 ART-Studie ist das Rauchen weltweit für 36 % des Risikos eines ersten Myokardinfarktes verantwortlich. Diese Studie beschreibt ein mit der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten allmählich ansteigendes Risiko für Myokardinfarkt: 1–5 Zigaretten täglich erhöhten im Vergleich mit Niemalsrauchern das relative Risiko für Myokardinfarkt um das 1,4-Fache und 6–10 Zigaretten täglich um das 2,1-Fache usw. Hingegen sprechen die „Copenhagen City Heart“- und andere skandinavische Studien für einen raschen Risikoanstieg schon bei wenigen Zigaretten täglich. So wurde bei Personen, die täglich 1–4 Zigaretten rauchten, ein Risikoanstieg für Tod durch koronare Herzkrankheit (KHK) um das 2,74-Fache für Männer und um das 2,94-Fache bei Frauen beobachtet. Viele Studien sprechen dafür, dass das Risiko für einen Myokardinfarkt durch das Rauchen