„Fast Forward“ für die
Wellnessbranche
Im September fand in Marrakesch der GSWS statt, ein internationales Spa-Meeting, das unter dem Motto „Fast Forward“
stand und einen Blick auf die Zukunft von Spa und Wellness
im Lichte der sich verändernden Welt geben sollte.
Kjell Nordström, schwedischer
Autor und Ökonom, stellte auf dem
GSWS seine entwickelten Szenarien
vor, die bis ins Jahr 2030 reichen, wenn
80 Prozent der Weltbevölkerung in
Städten und 60 bis 70 Prozent der
Stadtbewohner in Singlehaushalten
leben werden. „Früher starben die
Menschen an Herzversagen. Zukünftig
werden wir an Vereinsamung zugrunde
gehen“, so Nordström. Menschen werden sich noch mehr nach Natur sehnen
und Entspannung im urbanen Umfeld
suchen. Die Wellnessbranche habe viele
Möglichkeiten, sich auf diese Trends
einzustellen. „Architektonisch und
städtebaupolitisch muss es Veränderungen geben“, mahnte der dänische
Architekt Bjarke Ingels und zeigte Ideen, wie aus öffentlichem Raum Freizeitfläche für die Bürger werden kann.
sen, denn hier liegt, laut Marketingguru
Paul Price, ein enormes Potential zur
Kundenbindung.
Noch bestimmen die immer älter werdenden Baby-Boomer das Wellnessgeschäft. Die Millennials, mittlerweile 20
bis Mitte 30 und durchaus wellnessaffin, sind deutlich auf dem Vormarsch.
Sie verbringen bis zu zehn Stunden pro
Tag im Internet, bevorzugen die schnelle unproblematische Information und
Buchung über mobile Webseiten und
sind mehr von einzigartigen Erlebnissen beeindruckt als von Marken. Überhaupt wird die bisher wenig technikaffine Wellnesswelt sich mehr mit technischen Gadgets auseinandersetzen müs-
Der nächste Spa-Summit findet übrigens 2015 in Mexico City statt. Eine
Stadt, die sich den wachsenden Markt
des Wellnesstourismus auf die Fahnen
geschrieben hat.
Teilnehmer des Spa-Summits.
Global Wellness Day. Es gibt den Weltschlaftag, einen Tag des Tanzes und es
gibt sogar den Tag des Cupcakes. Einen
Tag, an dem die Welt sich mit dem Thema „Wellness“ beschäftigt, gibt es allerdings noch nicht. In der Türkei startete
eine 38-jährige Managerin eines SpaResorts vor zwei Jahren eine Aktion, die
sich nun zum weltweiten Projekt entwickelt. Der Global Wellness Day am
13. Juni soll weltweit dazu dienen,
Menschen auf ihre Möglichkeiten hinzuweisen, selbst etwas für ihr Wohlbefinden zu tun. Spas und Wellnesscenter
aus aller Welt wollen sich an diesem Tag
mit eigenen Aktionen beteiligen. Die
400 Teilnehmer des Summits, die sich
Anfang September in Marrakesch trafen, sagten spontan alle zu, diese Aktion
zu unterstützen. Mehr Informationen
gibt es auf www.globalwellnessday.org.
Gastkommentar
Wilfried Dreckmann
spa project
D –47877 Willich-Anrath
Wellness world business |
4/2014
Wirtschaft
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