Spontanität will gut überlegt sein
groß wie sie. Ihr könnt euch vorstellen, dass auch meine Mama
Schwerstarbeit leistet.
Wie gesagt, auch ich wachse und meine Bedürfnisse ändern sich auch. Weil
- eigentlich bin ich ja wie jeder andere und doch ist alles anders.
- meine Fahrzeuge müssen meiner Größe angepasst werden
- meine elektrischen Hilfsmittel altern und versagen manchmal ihren Dienst
- die Akkus meines Talkers lassen sich nicht mehr laden
- das Betriebssystem ist veraltet
- meine Orthesen sind zu klein
- usw.
MEINE SCHLAFORTHESEN
HALTEN MEINE GELENKE GERADE
Das alles beantragen wir über einen Rehaversorger, der zu uns nach Hause
kommt. Er begutachtet meine Gerätschaften und empfiehlt neues Material.
Er gibt den Text für Verordnungen, damit meine Mutti dann an das SPZ
(Sozialpädiatisches Zentrum) schreiben kann. Das SPZ stellt die
entsprechenden Rezepte aus, welche an die Krankenkasse weitergeleitet
werden. Dann beginnt das Warten und Hoffen.
Wird die Krankenkasse mein Hilfsmittel genehmigen oder müssen meine
Eltern sich wieder langwierig mit der Krankenkasse über den Sinn und
Nutzen für mich verständigen. Erst vor Kurzem musste mein Talker erneuert
werden. Im Zeitalter des Tablett lag es nahe, ein solches auch zu beantragen.
Doch was für uns logisch ist, stößt dort auf Unverständnis. So musste ich
z.B. lange auf meinen neuen Talker warten, weil die Krankenkasse meinte,
ein Talker sei ein Alltagsgegenstand und diese finanziert sie nicht.Statt
dessen sollte ich ein viel teureres und schwereres Gerät erhalten. Natürlich
ist ein Talker auch in Tabletform ein Alltagsgegenstand. Er ist meine Sprache,
meine Verbindung zu Außenwelt - mein Alltag. Ohne ihn könnte ich mich
nicht verständigen bzw. nur sehr eingeschränkt.