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Viel zu tun für die AK-Rechtsexperten
Über 4.000 Beratungen in Ried und knapp 2.500 in Schärding mussten bisher bewältigt werden.
u.v.m.
RIED, SCHÄRDING. Die Corona-Krise
hat auch in den Bezirken
Schärding und Ried gewaltige
Spuren hinterlassen und die
regio nale Arbeitswelt verändert:
Rekordarbeitslosigkeit, Kurzarbeit,
Home-Office, Angst vor
Ansteckung und Jobverlust, finanzielle
Sorgen und Existenzängste
– all das schlug sich in
den Beratungszahlen nieder. Bis
zum Shutdown Mitte März gab es
462 Anrufe bei den AK-Beratern
in Schärding, ab da bis Ende Juni
mehr als drei Mal so viele, nämlich
1.401. Die Zahl der Mailanfragen
ist im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2019 um 157 Prozent
gestiegen. In Ried gab es bis Mitte
März 731 Anrufe bei den AK-Beratern,
ab da bis Ende Juni fast
drei Mal so viele, nämlich 2.090.
Die Zahl der Mailanfragen ist im
Vergleich zum ersten Halbjahr
2019 um 237 Prozent gestiegen.
SICHERES BERATUNGSANGEBOT
„Wir haben innerhalb kürzester
Zeit auf telefonische und
E-Mail-Beratung umgestellt
und damit durchgehend ein zuverlässiges
Beratungsangebot
für unsere Mitglieder sichergestellt,
das auch intensiv genutzt
wurde“, berichtet AK-Bezirksstellenleiter
Mag. Wolfgang Schwarz.
„Fast noch schwieriger war für
unsere Expertinnen und Experten
aber die Umstellung bei den
Rechtsauskünften. Es gab laufend
Foto: Fotolia
neue Gesetze und wochenlang
eine Flut an Verordnungen. Eine
Rechtsauskunft, die um 10 Uhr
erteilt wurde, konnte bereits um
14 Uhr wieder überholt sein. Oftmals
herrschte Verwirrung, weil
unklare Regelungen zuerst angekündigt
und dann tage- oder gar
wochenlang nicht umgesetzt wurden,
wie etwa beim Schutz der
Risikogruppen“, erklärt AK-Präsident
Dr. Johann Kalliauer.
Die große Zahl an Anfragen
und die täglich geänderte Gesetzeslage
hat den Arbeitsalltag
der AK-Berater ordentlich durcheinandergewirbelt.
„Einige Male
mussten wir uns über Nacht in
teils komplizierte Gesetze einarbeiten,
einige Male auch über das
Wochenende“, erzählen die Bezirksstellenleiter
Siegfried Wambacher
und Wolfgang Schwarz.
HILFE IN SCHWEREN ZEITEN
Die Reaktionen der Anrufer waren
sehr positiv: „Obwohl oft sehr
verzweifelt, waren sie froh, dass
ihnen in dieser schwierigen Zeit
jemand zur Seite stand und kompetent
Auskunft erteilen konnte.“
Hauptthemen der Anfragen waren
Kündigungen, Kurzarbeit,
Kinderbetreuung, mangelnde
Sicherheitsvorkehrungen (Abstände,
Schutzmasken, Desinfektion),
Home-Office und zuletzt arbeitsrechtliche
Fragen rund um
Auslandsurlaube.