Unser Magazin KW 26 2020 | Page 2

2 23. JUNI 2020 • WERBUNG Pflege & Gesundheit. Bereits Ende 2020 soll der Bau für das neue Campusgebäude für die Pflegausbildung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried starten, um eine zeitgemäße Ausbildung zu ermöglichen. » Seite 7 Ab Hof. Unsere Region hat viel zu bieten – besonders auch was Lebensmittel von Direktvermarktern betrifft. Wer regional einkauft, unterstützt nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern erhält auch beste Qualität. » Seite 26 + 27 Farbakzente. Besonders nach der stillen Zeit im Rahmen der kürzlichen Einschränkungen freut sich Bürgermeister Franz Angerer, dass sich die Barockstadt Schärding nun bunt und farbenfroh präsentiert. » Seite 43 Wahre Fans. Um die Spieler der SV Guntamatic Ried trotz coronabedingter Geisterspiele bestmöglich unterstützen und motivieren zu können, wurde der Verein „Ried ein Leben lang e.v.“ von zehn Fans gegründet. » Seite 20 ANZEIGEN- & REDAKTIONSSCHLUSS MITTWOCH, 17.00 UHR Neue Brücken bauen Das Projekt „Brücken bauen“ will aktuell die Muslime im Bezirk unterstützen. Redakteurin Susanne Gadermeir im Gespräch mit Christine Brait-Knonbauer und Martin Brait. BEZIRK SCHÄRDING. Bereits 2016 startete das von der katholischen Kirche im Dekanat Andorf ins Leben gerufene Projekt „Brücken bauen“. Ziel war es im Zuge der Flüchtlingswelle eine Plattform für interkulturelle und interreligiöse Begegnungen zu schaffen. Christine Brait-Knonbauer (Caritas) und Martin Brait (Dekanate Andorf und Schärding) gaben im Gespräch Einblicke in das facettenreiche Projekt. FÜR MEHR TOLERANZ UND VERSTÄNDNIS „Vieles, das fremd ist, kann den Menschen Angst machen. Dem will das Projekt „Brücken bauen“ entgegen wirken, indem es eine Begegnungsplattform für den interreligiösen Austausch schafft. Dies soll gegenseitiges Verständnis und Neugierde fördern“, erklärt Christine Brait-Knonbauer. So werden vom Team unterschiedlichste Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. Diese reichen von gemeinsamen Filmabenden über Sprach- bzw. Begegnungscafés bis hin zum interreligiösen Gebet am 26. Oktober am Stadtplatz Schärding. Eine besondere Stellung nehmen dabei die Zeller Schlossgespräche ein, die 2021 das nächste Mal stattfinden. Diese sind ein Versuch das Thema Religion in der heutigen Gesellschaft auf einer größeren Ebene zu diskutieren, aber auch kritisch zu reflektieren. „Da die Flüchtlingszahlen rückläufig sind, hat sich mittlerweile auch der ursprüngliche Auftrag des Projekts geändert. So liegt der Fokus nun allgemeiner auf der Frage „Wo muss man Brücken bauen zwischen den Menschen?“. Es sollen also Integration, Verständnis und Toleranz gefördert werden, durch das Brücken bauen zwischen unterschiedlichsten Gruppierungen“, ergänzt Martin Brait. EIN BESONDERES ANLIEGEN Ein spezieller Schwerpunkt des Projekts „Brücken bauen“ liegt in der Zusammenarbeit mit dem Islamischen Kulturverein. „Bei unseren gemeinsamen Treffen und Veranstaltungen kam wiederholt die Lage der muslimischen Glaubensgemeinschaft im Bezirk Schärding zur Sprache, der eine gemeinsame Versammlungsstätte verwehrt wird“, so der Dekanatsassistent. Viele der Angehörigen des Islamischen Kulturvereins sind bereits in Österreich geboren und besitzen auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Trotz vollständiger Integration sind sie oftmals mit Vorurteilen und Misstrauen konfrontiert. „Der Mensch braucht das Gefühl von Heimat, um sich zu integrieren und zu engagieren. Darum sehen wir es auch als unseren Auftrag, ein Stück dazu beizutragen, dass diese Menschen Heimat finden. Ebenso wollen wir dem Vorurteil entgegenwirken, dass diese „Ausländer“ keinen Anspruch auf unsere Heimat haben. Das Projekt „Brücken bauen“ appelliert deshalb an die politischen Verantwortungsträger, den Muslimen wieder zu ermöglichen, sich in ihrem Gebetsraum zum Freitagsgebet zu treffen“, berichtet das Ehepaar. Als Initiative von Seiten der katholischen Kirche wurde darum jetzt auch in den Pfarren ein Aufruf gestartet, die Pfarrsäle für das muslimische Freitagsgebet zur Verfügung zu stellen, bis die Gemeinschaft wieder ein eigenes Vereinslokal gefunden hat. Damit soll zum einen ein Zeichen der Solidarität gesetzt und zum anderen bewusst gemacht werden, dass alle die selben Rechte besitzen – so auch das Grundrecht auf Religionsfreiheit. LERNUNTERSTÜTZUNG Aufgrund des Homeschoolings im Zuge der Corona-Pandemie sind viele Schüler in Rückstand geraten, weil ihre Eltern sie nicht so wie nötig unterstützen konnten. Darum ist es Christine Brait-Knonbauer ein besonderes Anliegen, ein Lernhilfe-Projekt für diese zu organisieren. Wer den Volks- und Mittelschülern ehrenamtlich helfen oder sich allgemein im Projekt „Brücken bauen“ einbringen möchte, darf sich gerne unter 0676/87762024 melden. Die „Brückenbauer“ freuen sich über jegliche Unterstützung! Fotos: Sandra Pfeil