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Bergisches Tennis in Zeiten der

Corona-Krise

Die Einschränkungen , die uns zur Bewältigung der Corona-Krise auferlegt wurden , sind vielfältig . Sie machen vor keinem Bereich des Lebens halt . Um die Geschwindigkeit der Virusausbreitung zu verlangsamen und unser Gesundheitssystem nicht zu überfordern und so wenig wie möglich Todesopfer zu beklagen , sollten wir alle das „ Social Distancing “-Prinzip befolgen und nur notwendige Kontakte wahrnehmen . Das führt natürlich dazu , dass Gastronomie , Clubs und allgemein auch Sportanlagen geschlossen werden mussten . Deshalb gehören unsere Tennisclubs ebenfalls dazu – mit den mittlerweile bekannten Folgen :

• Keine Clubgastronomie
• Kein Tennistraining
• Keine Turniere und Spiele
• Kein Clubleben
Aufgrund der anhaltenden Ausbreitung der weltweiten COVID- 19-Pandemie sah der Deutsche Tennis Bund ( DTB ) die einzige Konsequenz darin , die 1 . Tennis-Point Bundesliga und die 2 . Tennis Bundesliga für 2020 abzusagen . Diese Krise stellt für alle eine nie gekannte neue Herausforderung dar . Auch im Bezirk Bergisch Land müssen sich Clubs und Spieler den neuen Umständen stellen . Viele Clubgastronomen müssen um ihre Existenz fürchten .
Beim Wuppertaler Tennisclub Dönberg ist man dazu übergegangen , alle Speisen auch mit dem eigenen Lieferservice auszufahren . „ Wir hätten auch zumachen können , aber ob wir dann jemals wieder öffnen könnten , war uns zu ungewiss “, sagt der Geschäftsführer . Und fügt an : „ Wir schaffen für die Clubmitglieder so etwas wie die Verbindung zum Club .“
/ MS
Rosi Warlich , geschäftsstellenleiterin des Bezirks 4 : „ Andere sind überwiegend im eigenen Heim und verbringen bei dem schönen Wetter viel Zeit auf dem Balkon oder im eigenen Garten . Ich telefoniere mit Familie und Freunden . Um sportlich fit zu bleiben , habe ich meine Nordic-Walking- Stöcke aus dem Keller geholt und bin fast täglich eine Stunde gelaufen . Außerdem habe ich mich im Vorgarten nützlich gemacht .“
/ MS

Jan Kochems ist Bergischer Meister 2019 . Mög licherweise bleibt er Bergischer Meister , ohne zu spielen , weil nicht abzusehen ist , wann die Bergischen Meisterschaften 2020 durchgeführt werden können .

Die Corona-Krise ist für ihn auch eine „ komische Ausnahmesituation , in der nicht nur der Sport , sondern auch der komplette normale Alltag stillgelegt ist “, so der Spieler vom SV Bayer Wuppertal . Um sportlich fit zu bleiben , muss er umdenken , da das Coronavirus uns vieler Aktivitäten beraubt hat - auch des Tennissports . „ Ich gehe jetzt häufiger joggen “, sagt er , „ und fahre Mountainbike . Ebenfalls auf dem Plan stehen kleinere Workouts , welche uns unser Coach Uwe Pfläging in Form von Videos zusammenstellt .“
/ MS
Domenic , Lara und Luca ( von links ) als Koch und Lieferfahrer sorgen dafür , dass die WTC-Clubmitglieder etwas aus der Clubgastronomie Blickfang erhalten können .
Jürgen Liesert , Sportwart + Wettspielleiter des Tennis Bezirks 4 ( Bergisch Land e . V ): „ Dass wir in eine solche Situation geraten könnten , hatte ich nicht für möglich gehalten . Ich habe meine persönlichen Kontakte völlig eingeschränkt . Man geht einmal in die Stadt zum Einkaufen , mit möglichst wenig Kontakt zu anderen . Dabei habe ich einige Runden mit dem Auto gedreht , um ein paar Fotos zu machen . Fitness ist nur eingeschränkt möglich , aber das liegt weniger am Virus , sondern an meinem neuen Knie . Man arbeitet viel am PC , holt Dinge nach , die bisher liegen geblieben sind , wie z . B . Fotos archivieren , oder man räumt auf . Ich unterstütze Renovierungsarbeiten oder Erweiterungen im Tennisclub ( immer mit dem Mindestabstand ). Sonst ist meine Empfehlung : Genießt die Sonne auf dem Balkon . Ich grüße alle Tennisfreunde und hoffe , dass wir bald durch das Schlimmste durch sind .“
/ MS
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