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Nicole Ballach trainiert und studiert im Paradies auf Hawaii
Wer gerne nach dem Schulabschluss auch im Team erfolgreich Tennis spielen möchte , für den gibt es immer öfter die Überlegung : Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden , also einen Abschluss in den USA anstreben mit der Möglichkeit , in einer Mannschaft seine sportliche und sicher auch berufliche Entwicklung voranzutreiben ? Wir haben Absolventen erneut ein Stück ihres Weges begleitet und sie nach ihren Erfahrungen gefragt . Bei aller Unterschiedlichkeit wurde deutlich , dass das „ Fenster in die Welt “ über den Sport ein wichtiger Baustein des späteren Lebens sein wird , eine Bereicherung des beruflichen und persönlichen Werdegangs .
Honolulu , Hawaii : für viele Menschen das Wunschziel für den nächsten Traumurlaub . Hier lebt Nicole Ballach seit August 2018 in der Nähe von Waikiki mit dem Blick auf den Aloha Tower und den Diamond Head . Sie absolviert an der Hawaii Pacific University ein Bachelor- Studium im Bereich Mathematik . Die 26-Jährige gehört seit 2013 zum erfolgreichen Kader der Damen des TC Bredeney . In Honolulu steht sie im College-Tennisteam der Sharks , das sich in vielen Städten der USA mit einer Reihe weiterer Universitäts-Mannschaften misst .
Dieter Meier sprach mit der sympathischen Waldbrölerin über ihre Motivation , Wünsche und Pläne . Warum ein Studium in den USA ? Seit meiner Kindheit hatte ich Interesse , die USA kennenzulernen . College-Tennis bot die Möglichkeit , mir diesen Wunsch zu erfüllen . Zunächst habe ich mich nicht getraut , diesen Schritt zu gehen . Ich habe zunächst ein Studium an der Philipps-Universität in Marburg begonnen , mich dann aber doch für Amerika entschieden .
Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf Honolulu / Hawaii ? Aufgrund diverser Regelungen der NCAA ( National Collegiate Athletic Association ) darf ich nicht Division 1 , die 1 . College-Liga in den USA , spielen . Daher habe ich mich damals an verschiedenen Unis der Division 2 beworben . Bei der Wahl der Uni waren mir vor allem Tennislevel und Location wichtig . Die Hawaii Pacific University gehört lange schon zu den besten Teams der Division 2 und kämpft seit Jahren um den Titel des National Champions . Hinzu kam natürlich die Location . Hawaii ist wie das Paradies , und die Möglichkeit , hier zu leben , musste ich einfach ergreifen .
Wie hast du dich beworben und mit welchen Gefühlen hast du die Reise angetreten ?
Ich habe mich mithilfe von „ UniExperts “ in den USA beworben . Als ich dann letztendlich die Reise antrat , war ich einfach nur glücklich .
Wie bist du aufgenommen worden ? War die Eingewöhnung schwierig ? Nach dem herzlichen Empfang durch meine Trainerin lernte ich auch gleich meine drei Mitbewohnerinnen kennen , die alle ebenfalls neu im Team waren . Alle wollten möglichst viel von Hawaii sehen . Die ersten Wochen waren sehr aufregend . Wir haben versucht , viel zu erkunden , mussten aber auch eine Menge organisieren .
Wie hat sich dein Verhältnis zu deinen Kommilitonen im Studium und im Tennis weiter entwickelt ? Viele Mädels , die College-Tennis spielen , brechen ab , weil es Streitigkeiten im Team gibt . Eine Mannschaft besteht in den USA aus etwa zehn Spielerinnen . Man verbringt täglich viel Zeit miteinander . Nach über zwei Jahren kann ich sagen , dass ich mit meinen Teamkameradinnen ein Glückslos gezogen habe . Sie sind definitiv wie meine zweite Familie .
Wie ist der tägliche Rhythmus mit Vorlesungen und Training ? Wir haben fünf- bis sechsmal pro Woche Tennistraining , jeweils etwa drei bis vier Stunden . Hinzu kommen zweimal wöchentlich Fitness- und ein bis zwei Stunden Einzeltraining . Wir trainieren zumeist von 12 bis 15 Uhr . Daher habe ich meine Vorlesungen am Morgen oder am Nachmittag und Abend .
Wie läuft die Tennis-Saison ab ? Die Tennis-Saison startet immer Anfang Februar und geht bis Mitte Mai . Zuerst spielt man gegen verschiedene Unis in den USA und versucht sich eine gute Ranglistenposition aufzubauen . Dabei reisen wir unter anderem nach Big Island ( HI ), Kalifornien ( San Diego , Los Angeles , San Francisco ), Arizona , Texas , Oklahoma und Florida .
Du kehrst im Mai zurück . Wie geht es für dich beruflich weiter ? Im Mai beende ich mein Bachelor-Studium . Daran würde ich gerne noch einen Mathematik-Master anschließen und dann mein Staatsexamen an der Uni Marburg beenden . An der Uni auf Hawaii habe ich zusätzlich einige Kurse aus dem Businessfeld belegt , um mich auch in diese Richtung ein wenig auszubilden .
Welche Ziele strebst du noch im Tennis persönlich und als Teammitglied beim TC Bredeney an ? Im Tennis möchte ich weiterhin aktiv bleiben . Ich würde gerne auch künftig regelmäßig Turniere spielen und auf eine gute Ranglistenposition in Deutschland hinarbeiten . Wer weiß , vielleicht kann ich ja auch nach dem College , trotz meines Alters , meine alte Bestposition knacken . Nach nun acht Jahren als Bredeneyer Mitglied hoffe ich , noch für viele weitere Jahre ein Teil der „ Erfolgsgeschichte Bredeney “ zu bleiben . Vor allen Dingen bin ich froh , diesen Prozess von Anfang an miterlebt zu haben .
Dieter Meier / BU
Viel Spaß am Strand in Honolulu : Nicole Ballach ( links ).
Niederrhein Tennis | 35