2 . Phase Die Analyse
Giancarlo de Carlo & Urbino
Während der Seminarreise in Italien sind wir Bauten von Giancarlo de Carlo begegnet . Vor allem in Urbino , wo wir ein paar Tage Halt gemacht haben . Manche nennen es Giancarlos Lebensprojekt und tatsächlich , man spührt überall seine klugen Interventionen .
Beeindruckt haben mich vor allem das Studentenwohnheim , das ein wenig ausserhalb an einem Hügelhang sich erstreckt . Die Abfolge von Plätzen , Treppen , Verbindungsbrücken , Verbindungstunnels , Türen , Dachtreppen , Spindeltreppen , Ein- und Ausgänge , Hofsituationen , Niveauspielen , waren einmalig . Das hatte ich bislang noch nie gesehen . Alles ist in Bewegung und animiert um sich selbst zu bewegen , zu entdecken . Und die Blicke . Jede Treppe steht in Blickbeziehung mit einer anderen oder einer Gemeinschaftsplattform , Gemeinschaftsterrasse , Gemeinschaftsküche , Aufenthaltsraum , es ist ein Hin und Her . Es ist schön zu sehen , wie Giancarlo de Carlo die Landschaft und die Gesellschaft liest und wie er eben dies zusammenbringt und räumlich macht . Die Lektüre des Ortes , steht für ihn an oberster stelle , gefolgt vom Respekt für Bestehendes und ihrer Qualität .
Raum und Gesellschaft . Für Giancarlo de Carlo bedeutet Architektur , dass beides zusammenkommt und eben nicht bloss den Architekten selbst überlassen wird . Partizipieren eben , darum geht es . Das Sich-Einbringen und daraus etwas entstehen lassen .
Aufgefallen sind mir dabei vor allem die Stilelemente von Türe , Treppe und Fenster . Man findet sie in allen erdenklichen Formen und Grössen in , an und auf seinen Gebäuden . ( 3 )
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