Ross streicht mal schnell die Tablecloth glatt ...
gut kontrollieren lassen. Dazu braucht er jede Menge Depower, eine stabile
Tragfläche und einen gekanteten Frame. Der 5-Strut-Frame des XR besitzt
all diese Attribute, dazu kommt viel Power und Hangtime durch die höhere
Streckung und den breiten Bogen, die eine große projizierte Fläche bilden.
Aber wie immer im Leben – ganz so einfach ist es dann doch nicht … Kites
mit hoher Aspect-Ratio haben zwar meist eine gute Hangtime, dafür aber
nicht den besten Boost nach oben, wogegen C-Kites einen wiederum sehr
explosiv und hoch nach oben schießen, dafür aber weniger Hangtime liefern
und in Sachen Sprungtechnik anspruchsvoller sind. Der Schlüssel zum Erfolg
des XR war, explosiven Boost mit ordentlicher und sicherer Hangtime zu
kombinieren. Er ist leicht zu kontrollieren, einfach zu springen und dabei
super stabil. So behält man die volle Kontrolle und kann super hoch springen.
Wie hat sich die einstige XR-Serie zu einer solchen Boosting-Maschine entwickelt?
Hauptsächlich durch laufende Weiterentwicklung und Tests. Der XR ist
deshalb so herausragend, weil er einerseits ein perfekt ausbalancierter
Performance-Freeride-Kite ist, mit dem jeder Kiter bei normalen
Bedingungen Spaß haben kann. Bei starkem Wind aber verwandelt er sich
in eine Rakete, ohne dabei seine Komfortzone zu verlassen. Wir testen unsere
Protos zusammen mit den Teamridern, und meist laufen einige Generationen
an Kites durch, bis ich der Meinung bin, dass ein Modell passt. Dieses geben
wir dann üblicherweise an unsere südafrikanischen Rider weiter, die es auf
Herz und Nieren testen. Nicht zu vergessen unsere Big-Air-Spezialisten hier
in Deutschland. Die WOO ist nützlich, um Sprung- und Hangtime-Daten zu
bekommen – dadurch lassen sich Prototypen besser miteinander vergleichen.
Arbeitet ihr schon an der nächsten Generation?
Ja, der XR6 ist bereits in Produktion und ich habe schon mit einigen
Designstudien und Protos für den XR7 begonnen! Beim XR blicken wir
auf eine Geschichte laufender Verbesserungen zurück und der XR6 ist
dabei wieder ein Schritt weiter nach oben. Dazu waren keine drastischen
Veränderungen nötig – dass dieser Kite gerne Weltrekorde bricht, ist
offensichtlich!
Nach diesem Loop wird Maarten wohl
wieder ein paar Upwind-Meter brauchen.
2019: JAHR DER HÖHENREKORDE
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