TheKiteMag - Deutsch (Vorschau) KiteSurfMag #7 - Deutsch (Vorschau) | Page 35

Wusstet ihr gleich, dass die Jumps übernatürlich hoch waren? MH: Absolut. Ich hatte bei dieser Sessions ungefähr 20 Sprünge, die über 20 Meter gingen, darunter ein paar auch über 25 Meter. Den Unterschied zwischen einem 20- und einem 25-Meter-Jump spürst du einfach, auch bei der Landung. Bei meinem Rekord wusste ich sofort: Der war jetzt richtig hoch. Gleich, nachdem ich mich von diesem riesigen Kicker weggepoppt hatte, wurde ich von einer massiven Windböe erwischt. Einfach perfektes Timing – denn erwischt dich die Böe früher, kannst du die Kante beim Absprung nicht mehr halten. So aber, mit der Böe direkt am Anfang des Sprungs, ist das Timing perfekt – du wirst schnell und gerade nach oben geschossen. Als ich vom Wasser kam, rannten ein paar der Rider gleich zu mir und meinten, der Sprung hätte nach mehr als 30 Metern ausgesehen! Dann, nach dem Downloaden der WOO-Scores, hatte ich die Bestätigung: 32 Meter! Ganz klar ein denkwürdiger Moment für mich. RDP: Definitiv! Ich wusste gleich, dass ich die 30-Meter-Marke geknackt hatte. Bislang hatte ich zwei Sprünge mit mehr als 30 Metern, und ich erinnere mich an beide so detailliert, als wäre es gestern gewesen. kann und er in der Luft viel Kontrolle bietet. Hinsichtlich der Leinen nehme ich manchmal 22 Meter, manchmal aber auch 24. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was besser ist … Mit 22 ist der Kite schneller, aber mit 24 ist die Hebelwirkung besser. Bei richtig starken Bedingungen fühle ich mich mit 22-m-Leinen etwas wohler. RDP: 8er XR5, 24-m-Leinen und mein CORE Bolt 142. Viele der Höhenrekorde werden momentan mit CORE-Kites gesprungen – was macht die Kites (speziell den XR5) so gut für hohe Jumps? MH: Ich liebe den XR5, weil er sehr schnell, aber dabei stabil ist. Es fühlt sich nie so an, als würde man die Kontrolle darüber verlieren. Es gibt weder Front- noch Backstalls und die Depower funktioniert sehr linear und ausgeglichen. Beim neuen Modell wurden außerdem die Barkräfte etwas reduziert, wodurch sich der Kite bei starkem Wind besser halten lässt und man damit noch höher springen kann. RDP: Der Kite ist eine wahre Boosting- Maschine! Nicht ohne Grund wurden alle 30er-Marken mit dem XR5 geknackt. Ein denkwürdiger Moment für mich. Seid ihr seitdem je wieder an eure Rekorde herangekommen? MH: Einmal mit 27,7 Metern, das war in Wijk aan Zee in Holland, einem meiner liebsten Homespots. RDP: In diesem Monat bin ich einmal 29 Meter hoch gesprungen, und das ziemlich unterpowert … ich spüre die 35 Meter schon kommen! Hat die WOO die Kiteszene verändert? MH: Ich denke, dass Big-Air als Disziplin schon vorher groß im Kommen war, aber seit Einführung der WOO wächst sie nun noch schneller. Durch die Höhenmessung macht es noch mehr Spaß, sich selbst herauszufordern. Ohne WOO hätte ich mich wohl weniger an meine Limits gepusht! Wie sah euer Rekord-Setup aus (Kitegröße und Leinenlänge)? MH: Ich war voll angepowert mit meinem 8er XR5 und 22-m-Leinen. Der 8er ist eine gute Größe, weil man ihn schnell nach oben steuern RDP: In sozialer Hinsicht macht die WOO definitiv Sinn – man schießt sich raus, tritt gegen seine Freunde an und am Ende des Tages gibt es keine Diskussion mehr darüber, wessen Jump nun der höchste war! 2019: JAHR DER HÖHENREKORDE 35