The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Winter 2016 | Page 54

Vielzahl anderer Tools) für den Aufbau ihrer eigenen, maßgeschneiderten Plattformen. Mit diesen Plattformen abstrahierten die Kunden die gesamte IT-Klempnerei (Netzwerk, Rechenkomponenten, Speicher) weg und stellten ihren Entwicklern eine agile Entwicklungsumgebung bereit, in der Richtlinien und Steuerelemente integriert sind. Docker gibt den Entwicklern die Möglich- keit, viele verschiedene Technologien schnell und einfach zusammenzustellen und zu integrieren. Diese Technologien lassen sich in unterschiedlichen clou- dbasierten oder anderen Umgebungen skalieren und nutzen – ohne große Abhängigkeit von manuellen Eingriffen für die Konfiguration und Verwaltung dieser überaus komplexen Architekturen. 2) Eine neue Art von PaaS Als reiner PaaS-Anbieter zu dotCloud-Zeiten lernte Docker, dass Unternehmen wirklich komplexe Umgebungen mit Unmengen an vorhandenen Systemen und viel zu vielen Technologievariationen sind, als dass dies mit einer einzigen PaaS-Pauschallösung abgedeckt werden könnte. Herkömmliche PaaS-Lösun- gen eignen sich für einige Workloads und manche Betriebe, doch viele Unter- nehmen möchten nicht durch die Einschränkungen reiner PaaS-Lösungen ein- geengt werden. Außerdem lassen sich nicht alle vorhandenen Workloads und alle in ältere Technologiestacks getätigten Investitionen gut auf PaaS migrie- ren. Mit Docker können Unternehmen ihre eigenen Plattformen mit weniger Einschränkungen erstellen und dabei ihre bestehenden Technologiestacks einbeziehen. Dies ist ein ganz anderer Ansatz, als zu versuchen, alte Systeme in die Grenzen einer reinen PaaS-Lösung hineinzuzwängen. Natürlich legen manche Unternehmen vor allem Wert auf Einfachheit und sind bereit, mit den Einschränkungen einer PaaS-Lösung zu arbeiten. Doch andere würden lieber in die Anpassung ihrer Plattform an ihre genauen Anforderun- gen investieren. In der Vergangenheit gestaltete sich diese Anpassung sehr komplex, teuer und zeitaufwendig. Mit Docker ist das heute machbar – und sogar einfach. 3) Anbieterabhängigkeit Unternehmen bringen PaaS und IaaS auch deshalb Widerstand entgegen, weil sie Angst haben, von einem Anbieter abhängig zu werden. Auch wenn es keine Möglichkeit gibt, die Abhängigkeit von einem Anbieter ganz zu vermeiden, hat Docker gerade ein Plug-in-Framework vorgestellt, bei dem ein Kunde beliebige Services in Docker auswählen oder „Plug-in“-Services von anderen Anbietern integrieren kann. Zu den Services von Docker zählen Lastausgleich, Serviceer- kennung und Authentifizierung. Vielleicht hat ein Kunde gerade eine spezifische Investition getätigt, bevorzugt eine andere Lastausgleichslösung oder verfügt über eine selbst entwickelte Authentifizierungslösung, die er verwenden möchte. Mit der neuen Plug-in-Ar- chitektur kann der Kunde die bevorzugten Services wie Legosteine zusam- mensetzen, um seine Anforderungen an die gewünschte Plattform zu erfüllen. Mit Docker können Unternehmen oberhalb der bestehenden PaaS- und IaaS-Ebenen für ein höheres Maß an Abstraktion sorgen und ihre Workloads in fast jede Umgebung portieren. Tatsächlich verfügt fast jeder größere Anbieter von PaaS-Lösungen über Integrationen mit Docker. 4) Die Hybrid Cloud Das Nirwana ist für viele CIOs eine Hybrid Cloud-Lösung, bei der Entwickler Lösungen erstellen und in jeder beliebigen Infrastruktur implementieren. CIOs möchten so weit wie möglich Public Clouds nutzen, um die Skalierbarkeit zu 52 | THE DOPPLER | WINTER 2016