The Doppler Quarterly (DEUTSCHE) Sommer 2016 | Page 31
können sie zwar einige nominelle Verbesserungen
vornehmen (oder auch nicht), aber sie werden sich
wahrscheinlich nicht zu leistungsstarken IT-Shops
entwickeln. In vielen Fällen habe ich gesehen, dass
Unternehmen ein DevOps-Team zusammenstellen,
das wiederum unabhängig arbeitet und nur als Bin-
deglied zwischen den Bereichen Entwicklung und
Operations dient, anstatt eine Umgebung für eine
bessere Zusammenarbeit zwischen beiden zu schaf-
fen. Es handelt sich hierbei um ein klassisches
Anti-Muster, das häufig zu eher mittelmäßigen
Ergebnissen führt.
Denken Sie über die Software hinaus
Vor kurzem habe ich mich mit dem 3D-Druck und der
digitalen Fertigung beschäftigt. Ich habe festgestellt,
dass die Agilität und Geschwindigkeit, die die Cloud
und DevOps für große Unternehmen und deren Pro-
zess zur Softwaregenerierung bietet, sehr stark den
Vorteilen ähnelt, von denen Produktentwickler durch
den 3D-Druck profitieren. Die Parallelen zwischen
dem, was die Produktentwicklung zu erreichen ver-
sucht, und dem, was wir in der IT zu erreichen versu-
chen, sind erstaunlich groß.
Früher entwickelte eine Person ein CAD/CAM-Mo-
dell, das an eine andere Gruppe (oft außerhalb des
Unternehmens) geschickt wurde, um einen funktio-
nierenden Prototyp herzustellen. Nach zwei bis drei
Wochen hat das für den Prototypen zuständige Team
die erste Version des Prototyps zur Überprüfung
zurückgeschickt. Die Prüfen gaben Feedback und for-
derten zusätzliche Änderungen. Der Prototyp und
das CAD/CAM-Design wurden für den nächsten
Durchlauf zurückgeschickt. Dieser Prozess konnte
sich monatelang wiederholen, bis der Produktverant-
wortliche schließlich davon überzeugt war, dass der
Prototyp in die nächste Phase der Produktion gege-
ben werden konnte.
Beim 3D-Druck geht es darum, im Produktlebenszy-
klus schneller Feedback zu erhalten und mehr Durch-
läufe in kürzerer Zeit zu ermöglichen. Das klingt sehr
stark nach den Grundsätzen bei DevOps-Prozessen.
Schnellere Feedback-Runden, schrittweise Änderun-
gen, kleinere Änderungssätze.
Der neue Prozess funktioniert folgendermaßen: Ein
Designer erstellt ein CAD/CAM-Design, das direkt an
einen 3D-Drucker gesendet wird. Der 3D-Drucker
erstellt in wenigen Stunden einen funktionierenden
Prototyp, anstatt in mehreren Wochen. Das Team
kann den Prototyp sofort überprüfen und diesen Vor-
gang wiederholen, bis ein akzeptabler Prototyp ent-
standen ist. Der gesamte Prozess kann in wenigen
Tagen anstatt mehreren Monaten abgeschlossen
werden, und die Gesamtkosten sind dabei wesentlich
niedriger.
Genau das versuchen wir mit DevOps in der IT zu
erreichen. Höhere Agilität, bessere Zusammenarbeit,
schnelleres Feedback und bessere Ergebnisse.
Fokus auf den Geschäftsergebnissen
In dem Beispiel mit dem 3D-Druck ergeben sich viele
Geschäftsergebnisse:
• Schnellere Markteinführung
• Bessere Produktqualität (durch mehr Durch-
läufe, präzisere Modelle, schnelleres Feedback)
• Wettbewerbsvorteil: bessere Qualität, niedrige-
rer Preis, neue Produkte kommen schneller auf
den Markt
• Höhere Kundenzufriedenheit: Möglichkeiten
für Anpassungen, bessere Qualität, kürzere
Durchlaufzeiten, um neue, vom Kunden
gewünschte Produkte bereitzustellen
Viele dieser Geschäftsergebnisse sind genau das, was
eine erfolgreich umgesetzte DevOps-Strategie leisten
kann. Wenn wir in der Lage sind, Durchläufe schnell,
mit mehr „Arbeitsmodellen“ und für den Kun
den
transparent durchzuführen, können wir Soft
ware
entwickeln, die besser auf die Anforderungen unserer
Kunden zugeschnitten ist. Schnelleres Feedback zu
einem früheren Zeitpun