Übers Ziel hinaus:
„ Ich wollte einfACh Danke sagen“
Tiere liebte sie schon immer, und auch für die Naturheilkunde schlug ihr Herz lange, bevor sie sich für eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin entschied. Petra Biendl kümmert sich künftig aber nicht mehr nur um Tiere. Die Humanheilpraktiker-Prüfung hat sie geschafft, ohne dafür noch einmal eine Schule zu besuchen.
Und worauf es in Sachen Krankheitskunde und therapeutisches „ Handwerk“ ankommt, wusste ich auch, konnte also gut Analogien herstellen und Rückschlüsse ziehen. Die Krankheiten des Menschen sind natürlich andere als beim Tier, also habe ich mir entsprechende Fachliteratur besorgt und autodidaktisch gelernt. Und dann bin ich zur Prüfung gegangen.
Eines Tages dachte ich dann, „ Warum eigentlich nicht?“, ich brauchte ja nur die obligatorische Prüfung zu bestehen. Von da an war die Sache für mich klar.
Haben Sie auch deshalb keine Human-Heilpraktikerschule besucht, weil Sie unsicher waren, ob die Ausbildung dort ihr Geld wert sein würde?
Frau Biendl, Ihre Mail, in der Sie sich bei der ATM für Ihre Ausbildung bedanken, hat uns sehr berührt. Was hat Sie bewogen, uns so zu schreiben?
Ich wollte einfach Danke sagen. Ich weiß, was ich durch meine Ausbildung an der ATM für Tiere bewirken kann. Aber dass es mir durch diese Ausbildung auch möglich sein würde, ohne den Besuch einer Human-Heilpraktikerschule die behördliche Human-Heilpraktikerprüfung zu bestehen, das fand ich schon besonders.
Was haben Sie gemacht?
Und haben bestanden? Einfach so?
Naja, mich auf den Hosenboden setzen und richtig lernen musste ich schon. Aber im Großen und Ganzen: Ja.
Was hat Sie dazu bewogen, sich als Heilpraktikerin auch Menschen zuzuwenden?
Als TierheilpraktikerIn nimmt man sich viel Zeit für seine Tierpatienten, das ist schon allein wegen der Methodik der verschiedenen Verfahren wichtig. Viele Behandlungen sind ebenfalls zeitintensiv, denken Sie nur an Blutegeltherapie oder Akupunktur.
Zugegebenermaßen ja. Abgesehen davon, dass ich Dinge, die ich bereits wusste, nicht noch einmal lernen – und damit ein zweites Mal bezahlen – wollte, war ich auch regelrecht „ verwöhnt“ von der ATM in Sachen Anspruch an die Ausbildung.
Ich war mir nicht sicher, welchem Anbieter ich vertrauen kann und welchem nicht – und wie viel ich mir am Ende so oder so autodidaktisch würde aneignen müssen. Schließlich habe ich mich entschieden, einfach ins kalte Wasser zu springen.
Und Sie sind nicht untergegangen!
Ich habe mir den Lehrplan der ATM angeschaut und verglichen, welche Themen vom Tier auf den Menschen übertragbar sind und welche ich zusätzlich lernen müsste. Was bei Mensch und Tier gleich ist, wie beispielsweise die Stoffwechselvorgänge oder Anatomie, wollte ich nicht nochmal lernen müssen.
Während das Tier behandelt wird, komme ich immer wieder ins Gespräch mit den Patientenbesitzern. Und wenn sie sehen, wie es ihren Tieren immer besser geht, fragen sie mich oft, ob ich nicht auch für sie den einen oder anderen Rat habe. Früher musste ich sagen, „ Ja, hätte ich, aber ich darf als Tierheilpraktikerin nicht einfach auch Menschen behandeln“.
Genau. Was witzig ist: Kaum dass ich meine Human-Heilpraktikerprüfung in der Tasche hatte, kamen angehende Kolleginnen auf mich zu, die mich baten, ihnen bei der Vorbereitung auf ihre eigenen Prüfungen zu helfen.
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