Vor allem an der Homöopathie scheiden sich die Geister in bisweilen grotesker Weise. Das veranlasste den schwedischen Arzt und Professor Robert Hahn dazu, sich mit der Forschung zur Homöopathie zu befassen. Als erklärter Schulmediziner hat er kein fachliches Interesse an der Homöopathie, musste sich also auch nicht dem Vorwurf der positiven Voreingenommenheit stellen. Ihn interessierte ausschließlich, ob Zweifel an der Wirksamkeit in dieser Form angesichts der verfügbaren Datenlage überhaupt gerechtfertigt ist.
Dafür untersuchte er, nach welchen Gesichtspunkten die Kritiker der Therapiemethode Forschungsergebnisse zur Homöopathie in Form sogenannter Metaanalysen bewertet hatten. Sein Ergebnis: „ Um zu dem Schluss zu kommen, dass Homöopathie klinisch wirkungslos ist, müsste man mehr als 90 Prozent der verfügbaren klinischen Studien unbeachtet lassen.“ Homöopathie-Gegnern wie Edzard Ernst wirft er darum wissenschaftlich unseriöses Arbeiten vor.
Häufig wird der Placebo-Effekt als Grund für die Ablehnung genannt, das heißt die Wirksamkeit wird ganz oder teilweise auf die Umstände der Behandlung, nicht auf das Mittel an sich zurückgeführt. Das ist natürlich möglich.
Auch in der Schulmedizin ist Placebo von erheblicher Bedeutung. Die Ärztin Carolin Grob schreibt dazu im medizinischen Internet-Portal onmeda( Placebo und Placebo-Effekt: Placebo-Effekt in der Schulmedizin; Zugriff 7.1.2016): „ Der Placebo-Effekt kann als wichtiger Teil der Schulmedizin angesehen werden.“ Und er solle mehr in die Behandlung einbezogen werden. Natürlich ist der Effekt auch bei Therapieerfolgen an Tieren nicht auszuschließen, aber doch viel weniger wahrscheinlich als beim Menschen.
Wenn also ein Patient, der aus einer allopathischen Behandlung als austherapiert entlassen wird – was auf sehr viele dem Tierheilpraktiker vorgestellte Fälle zutrifft – nach sach- und fachkundiger Anwendung homöopathischer Mittel gesund wird, dann ist das kein Zufall und vermutlich keine Folge des Placebo-Effekts. Dafür kommt es zu häufig vor.
Im Internet-Portal „ Homöopathie entdecken“( Zugriff Dezember 2015) drückt es eine auch homöopathisch arbeitende Tierärztin so aus:
„ In einer schulmedizinisch arbeitenden Tierarztpraxis beschränken sich die Medikamente häufig auf Schmerzmittel, Antibiotika, Kortison und Vitamine. Aber(…) mit der Homöopathie hat man die Möglichkeit, jede Erkrankung individuell zu behandeln und dabei auch die Besonderheiten des Patienten zu würdigen.“
Stellen Sie sich vor, es gedeiht Kooperation, vor allem in der Tiermedizin. Wir arbeiten daran. Indem wir Sie wissenschaftlich und medizinisch fundiert zu kompetenten und verantwortungsbewussten, ganzheitlich wissenschaftlich denkenden und arbeitenden Naturheilkundlern ausbilden. Die ihre Fähigkeiten ebenso gut kennen wie ihre Grenzen. Auf dieser Basis arbeiten unsere Absolventen, ganz gleich ob Homöopathen, Akupunkteure oder Phytotherapeuten, Physiotherapeuten, Ostheopathen oder Chiropraktiker für Tiere oft sehr erfolgreich und geachtet Hand in Hand mit aufgeschlossenen Tierärzten. Zum Wohl der Tiere.
Unsere Dozenten, viele von ihnen selbst praktizierende Tierärzte, lassen Sie teilhaben an ihrem großen Wissenschatz und an all ihrer Erfahrung. Unser Ziel: Lebensqualität für Ihre Patienten, Zufriedenheit für deren Besitzer und ein sich ergänzendes Nebeneinander von Naturheilkunde und Schulmedizin, geprägt von gegenseitiger Achtung und Toleranz. Denn auch für uns ist klar: Ohne eine gute Ausbildung sollte niemand ein Tier medizinisch behandeln. Sind Sie dabei? Dann freuen wir uns auf Sie!
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