Tatsachen über Deutschland 2015 2015 | Page 50

48 | 49 AUSSENPOLITIK gemeinsame Initiativen immer wieder zur (GASP) stärker institutionalisiert. Die Hohe konstruktiven Weiterentwicklung der euro- Vertreterin der Union für Außen- und Sicher- päischen Politik bei. heitspolitik, die den Vorsitz im Rat der Außenminister führt, ist gleichzeitig Vizepräsiden- Ein jüngeres Element des europäischen Eini- tin der Europäischen Kommission. Seit 2014 gungsprozesses bildet die deutsch-polnische hat dieses Amt die italienische Politikerin Zusammenarbeit. Die Aussöhnung mit Polen Federica Mogherini inne. Ihr obliegt in Fragen erreichte mit der Ostpolitik von Bundes- der GASP zudem die Vertretung der EU nach kanzler Willy Brandt in den 1970er-Jahren außen. Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben stützt erste Erfolge. Sie wurde fortgesetzt mit der sich die Hohe Vertreterin auf einen neu einge- Anerkennung Grenze richteten Europäischen Auswärtigen Dienst durch den 2+4-Vertrag über die äußeren (EAD). Durch diese institutionellen Neuerun- Aspekte der deutschen Einheit 1990 sowie gen hat die EU ihre Sichtbarkeit und Effektivi- dem im gleichen Jahr geschlossenen Grenz- tät international deutlich gestärkt. Auch das vertrag dem Krisenmanagement wurde fortentwickelt. Ei- Nachbarschaftsvertrag nige Auslandseinsätze mit deutscher Beteili- von 1991. Zusammengeführt werden die part- gung werden bereits unter der Ägide der EU nerschaftlichen Beziehungen zu Frankreich geführt. und der gemeinsamen institutionalisiert deutsch-polnischen in und Polen in dem trilateralen Format des Ein Schwerpunkt der EU-Außenpolitik ist die „Weimarer Dreiecks“. Pflege der Beziehungen zu den östlichen Mehr globales Gewicht durch ein Nachbarn und zu den Mittelmeeranrainer- gemeinsames europäisches Handeln staaten. Bei dieser Nachbarschaftspolitik stehen die Themen Migration und Bekämpfung Mit dem Vertrag von Lissabon wurde 2009 die des Terrorismus zunehmend im Vordergrund. Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Die irreguläre Zuwanderung nach Europa ist WEGMARKEN 1957 1979 1993 Der europäische Einigungsprozess beginnt. Mit den Römischen Verträgen gründen Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Die Europäer gehen gemeinsam zur Wahl. Erstmals werden die Abgeordneten des in Straßburg und Brüssel tagenden Europaparlaments direkt gewählt. Zuvor waren sie von den nationalen Parlamenten entsandt worden. Europas Einigung wird für die Bürger erlebbar. Im luxemburgischen Schengen vereinbaren Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten das Ende der internen Grenzkontrollen. Weitere Staaten folgen.