Wissensraum Innenstadt
Neugestaltung von Wissensräumen in der Innenstadt
Dr. Dennis Nitsche, damals Bürgermeister der Stadt Wörth am Rhein, fokussierte in seinem Impulsvortrag die Entwicklung des Wörther Stadtzentrums und die Bündelung der Angebote der Stadtbücherei, der Volkshochschule und des Veranstaltungsprogramms. Das so entstehende WissensWerkWörth, das konzeptionell bereits im Stadtrat vorgestellt wurde, soll ein belebter Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger mit vielfältigen Angeboten werden. Im Zuge der Planungsprozesse einer neuen Stadtmitte in Wörth sollen eine Stärkung der Nahversorgung und die Sicherung der medizinischen Versorgung ebenfalls wichtige Beiträge zu einer Belebung der Innenstadt leisten. Besondere Bedeutung komme dabei auch einem modernen Verkehrskonzept zu, das die Anforderungen von Radfahrerinnen und Radfahrern, Fußgängerinnen und Fußgängern und motorisiertem Verkehr in Einklang bringe, betonte der Bürgermeister. Übergeordnetes Ziel sei die Entwicklung einer Stadtmitte mit höchster Lebensqualität als Treffpunkt einer lebendigen Stadtgesellschaft. Derzeit würden seitens der Stabsstelle Nachhaltige Stadtentwicklung die nächsten Schritte vorbereitet. Vor Beratung und Beschlussfassung über die einzelnen Elemente der urbanen Entwicklung in den kommunalen Gremien würden zahlreiche Formate der Bürgerbeteiligung erfolgen, kündigte Nitsche an.
Auch das Weiterbildungszentrum in Ingelheim am Rhein( WBZ) steht für ein herausragendes Beispiel eines bereits bestehenden neuen Wissensortes in der Stadtmitte. Als integriertes Kultur- und Bildungszentrum verbindet es die Fachbereiche Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung( FNA), Volkshochschule( VHS), Junge Akademie für Bildung( JAB) und Musikschule( MS). Dr. Florian Pfeil und Heinz Peter Kissel, die Geschäftsführer des WBZ, betonten die Bedeutung der Zugänglichkeit zu Dritten Orten. Deshalb richte sich das Angebot des WBZ niedrigschwellig und barrierefrei – regional wie überregional – an Menschen jeden Alters und Bildungsgrades. Seit 2017 ist das WBZ in einem eigens nach dem Bedarf geplanten Gebäude am Fridtjof-Nansen-Platz im neuen Stadtzentrum Ingelheim untergebracht. Dem Neubau voran sei ein städtebaulicher Wettbewerb mit anschließender breiter Beteiligung der Bürgerschaft zur Gestaltung des Areals gegangen. Städtebauliches Ziel sei es gewesen, in der neu gestalteten Stadtmitte neben Einzelhandelsflächen auch den Angeboten von Kultur und Bildung breiten Raum zu geben. Dabei sei besonderer Wert auf eine gute Erreichbarkeit mit privaten wie öffentlichen Verkehrsmitteln gelegt worden, erläuterten die Geschäftsführer. Dass Wissensorte Teil der innerstädtischen Entwicklung sein können, zeigte auch das Best case-Beispiel von Prof. Dr. Dr. h. c. Rombach, Vorstandsvorsitzender, und Johannes Korz, Projektleiter des aktuell geplanten Science & Technology City Centers( STCC), des heutigen 42kaiserslautern in Kaiserlautern. Der damals in einem langjährigen Leerstand geplante Dritte Ort verfolge die Perspektive eines innerstädtischen Wissenschafts- & Wirtschaftsnetzwerks mit starker partizipatorischer Ausrichtung. Hierbei betonten Prof. Dr. Dr. h. c. Rombach und Herr Korz die Notwendigkeit eines Wandels „ von der Push- zur Pull-Mentalität“, denn: „ Nicht nur in der Gebäudearchitektur, auch in der Sprache brauchen wir Barrierefreiheit, um die gesamte Bevölkerung anzusprechen“.
Transformation von Wissensräumen durch informelle und selbstgesteuerte Lernkonzepte
Prof. Dr. Richard Stang von der Hochschule der Medien Stuttgart machte deutlich, wie wichtig die Vermittlung von EXTERNAL Schlüsselkompetenzen( 21st Century Skills) ist, um den gesellschaft-
24 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft