Wissensraum Innenstadt
Beispiele des Gelingens im Wissensraum Innenstadt
Wenn es um Frequenz in der Innenstadt geht, um lebendige, spannende, lebenswerte und bedeutsame Innenstädte, tragen Wissensräume einen erheblichen Teil bei. Wissensräume können sich als attraktive Publikumsmagneten weiterentwickeln, auch indem sie sich stärker untereinander vernetzen und attraktive Angebote für die Stadtbevölkerung und Gäste entwickeln. Das Projekt „ Wissensraum Innenstadt“ zeigt deutlich, dass die Orte des Wissens und der Bildung wesentlich zur Innenstadt der Zukunft beitragen. Dafür gibt es in Rheinland-Pfalz erfolgreiche Beispiele, die im Rahmen der Auftaktveranstaltung „ Wissensraum Innenstadt – Wissen erleben“ am 28. April 2023 im Landesmuseum Mainz vorgestellt wurden.
Kultureinrichtungen sind Wissensund Bildungsräume in der Innenstadt
Innerstädtische Wissensräume wie Museen und Bibliotheken sind Orte der Begegnung, betonte Katharina Binz, stv. Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, vor rund 80 Teilnehmenden im Landesmuseum Mainz. Die enorme Resonanz, die etwa die neue Stadtbibliothek in Ludwigshafen erfahre, belege in eindrucksvoller Weise den Wert von Kultureinrichtungen für eine attraktive Stadtentwicklung. Mit neuen Konzepten von sogenannten Dritten Orten als Wissensräume und Frequenzbringer seien differenzierte Erwartungsprofile an diese Kulturinstitutionen verbunden, die von unterschiedlichen Nutzergruppen der Gesellschaft formuliert werden. Auch im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung für Rheinland-Pfalz schaue das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration auf diese Konzepte und Erwartungen:
„ Kultureinrichtungen sind Wissensräume und zugleich Bildungsräume. Sie müssen in der Mitte der Gesellschaft verortet, niedrigschwellig, barrierefrei und offen für alle Menschen sein.“ Kultureinrichtungen können aus der Mitte der Gesellschaft heraus als Ankerinstitutionen dazu beitragen, dass Menschen in die Innenstadt kommen, dort ihre Vielfalt wahrnehmen und sich miteinander austauschen. Hierzu sei es erforderlich, dass die Zentren gemeinsam weiterentwickelt und die Städte neu und funktional gedacht werden. Leerstehende Orte müssen neue Interpretationen erfahren. Als Frequenzbringer sollte neben dem bislang starken Fokus auf den wirtschaftlichen Austausch die Innenstadt auch als Ort der Demokratie und Zentrum des kulturellen, kreativen und integrativen Austauschs visioniert werden. Ein innovativer Beitrag der Kultureinrichtungen müsse sich zunehmend auf den Appell verschiedener Zielgruppen ausrichten, um den Wissensraum Innenstadt als neutralen, offenen und attraktiven Treffpunkt für alle zu gestalten. Ministerin Katharina Binz nannte zudem moderne Konzeptionierungen der Dritten Orte, die Benennung von Bedarfen und die Schärfung des Bewusstseins, dass Kultur eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Prozess innehat, als Leitlinien im aktuellen Kulturentwicklungsplan ihres Ministeriums.
Museen als offene Häuser für die Gesellschaft
„ Museen sind Orte der Begegnungen und des Austauschs und nicht mehr allein die stillen Rückzugsorte zur Kontemplation, sondern offene Häuser für die Gesellschaft, deren Bedeutung als außerschulische Lernorte, als Orte der Begegnungen und als Wissensräume aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind“, so betonte Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landes-
22 Stadt Visionen – Wissen, Kreativität und Kultur in der Innenstadt der Zukunft