gerichtet worden. Sie soll zukünftig die Vernetzung und den
Austausch unter den Mitgliedern der AGDM unterstützen und so
für eine besser abgestimmte und effizientere Minderheitenarbeit
beitragen.
Bundesbeauftragter Koschyk hatte sich mit viel Engagement für
die Einrichtung dieser AGDM-Koordinierungsstelle eingesetzt:
„Auch mit Blick auf die gegenwärtigen unvorhersehbaren, kom-
plexen Entwicklungen in Osteuropa ist eine Koordinierungsstelle
der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) ein
dringend notwendiges Instrument zur Stärkung der Minderhei -
ten arbeit. Die Vertreter deutscher Minderheiten sehen in der
Vernetzung innerhalb der AGDM eine wichtige Stärkung ihrer
Stellung in den jeweiligen Heimatstaaten.”
• Literatur
– Bücher •
Hans Dama
Heiligabend
Die Nacht, geheiligt durch die Frucht Mariä,
gab der Propheten Schau uns strahlend preis,
dass aus der Dunkelheit es fortan ziehe
zu Ländern, Völkern hin zu Jung und Greis.
Nachricht 27. 10. 2015 Die Menschheit schmachtet und das Kind wird richten,
erneut den Garten Eden, der verloren ward.
Mit seinem Licht wird er die Knospen lichten:
Was seither nicht gelungen, wird nun wahr.
Ryszard Galla erneut
für die Deutsche Minderheit
im polnischen Sejm Die Knospe, in der Taufe uns gegeben,
im Glauben an sein Leiden, Wirken, Auferstehn
kann gleichsam Perspektive nun erblühen,
nicht mehr in Hoffnungslosigkeiten untergehn.
O
Koschyk möchte auch mit neuer Regierung die Zusammen-
arbeit nahtlos fortsetzen
Bundesbeauftragter Koschyk mit dem
Sejm-Abgeordneten Ryszard Galla
Quelle: Koschyk
Bei den Parlamentswahlen in Po -
len hat die nationalkonservative
Partei „Recht und Gerechtig keit”
mit 37,6 Prozent die meisten
Stimmen errungen und verfügt
über voraussichtlich 232 der ins-
gesamt 460 Parlamentssitze.
Der Beauftragte der Bun -
desregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten,
Hartmut Koschyk MdB, der gemeinsam mit dem Parla -
mentarischen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern,
Dr. Günter Krings MdB, auf deutscher Seite die Verhandlungen
des „Runden Tisches zu Fragen der deutschen Minderheit in
Polen und der polnischstämmigen Bürger und Po len in
Deutschland” führt, sprach sich im Hinblick auf das 25jährige
Jubiläum des deutsch–polnischen Nachbarschaftsvertrags im Jahr
2016 für eine nahtlose Fortsetzung der Verhandlungen aus.
Für dringend notwendige Verbesserungen des muttersprachli-
chen Unterrichts habe die Deutsche Minderheit in Polen mit ihrer
Bildungsstrategie eine hervorragende Grundlage geschaffen.
Auch bei einem wichtigen Projekt für die polnischstämmigen
Bürger und Polen in Deutschland, der Sanierung des historischen
Dom Polski in Bochum, das künftig als zentrale Einrichtung für
diese Gruppe dienen soll, sei man wesentlich vorangekommen.
Die Deutsche Minderheit in Polen ist zur Sejm-Wahl wieder mit
einer eigenen Liste angetreten und erreichte in etwa das Ergebnis
der vorangegangen Parlamentswahlen. Vertreter der Deutschen
Minderheit im polnischen Parlament wird wiederum der Op -
pelner Ryszard Galla sein. Die wichtige politische Rolle der
Deutschen Minderheit in Polen unterstreicht auch der Erfolg
ihres Kandidaten bei der Bürgermeisternachwahl in Groß
Neukirch/Polska Cerekiew, Piotr Kanzas, der mit knapp 57%
bereits den ersten Wahlgang für sich entschied.
Bundesbeauftragter Koschyk gratulierte Ryszard Galla zu sei-
nem Wiedereinzug in den Sejm: „Dieser vierte Wahlerfolg in Fol -
ge wäre nicht möglich gewesen, wenn Sie sich nicht während Ihrer
zehnjährigen Mitgliedschaft im polnischen Parlament durch gute
Arbeit das Vertrauen Ihrer deutschen Landsleute erworben hät-
ten.”
18
Dass vieles nicht vergebens sei, und Leiden
ist nur der Preis dafür, dass Liebe siegt,
da jenes Licht der Nacht uns ganz bescheiden,
Hoffnung und Trost und neues Streben gibt.
Wien, Heiliger Abend 2014
Rezension
Reise in die
Werschetzer
Weinberge
Nicola Schorm legt mit
„Alte Heimat. Fremdes Land”
eine spannende Erzählung vor
Nach Jahrzehnten besucht Ferdi -
nand seine Heimatstadt Wer -
schetz im Westbanat, die er als 17-
jähriger verlassen hat, um in den
Krieg zu ziehen. Seine Kinder begleiten ihn auf dieser Reise in die
Vergangenheit, die auch in die Weinberge von Werschetz führt.
Von der einst deutsch geprägten Stadt ist nicht mehr viel übrig.
Die Bürgersteige sind kaputt, Tante Lukrezias Haus steht nicht
mehr. Von Oma Georgias Haus gleicht nur noch das Kapitell
jenem auf dem alten Foto, das die vier Besucher aus Deutschland
mitgebracht haben. Lenaus Büste ist vom Sockel verschwunden:
„In Werschetz wird kein deutscher Kopf mehr verehrt”. Nur die
blauen Trauben schmecken wahrscheinlich noch so gut wie vor
dem Krieg. Großvater Jankovic’s Grab finden die Besucher auf
dem serbischen Friedhof, Oma Aloisias letzte Ruhestätte auf dem
angrenzenden katholischen Gottesacker jedoch nicht.
Oma Aloisia gehört zu den etwa 50 Deutschen, die nach dem
Krieg in Werschetz (serbisch Vršac) bleiben durften. Sie, weil sie
mit Jankovic, einem Serben, in zweiter Ehe verheiratet war. Ihre
Familie hat sie aber verloren, der Krieg und Tito haben ihr die bei-
den Enkel und den Sohn genommen, Ferdinand und Poldi sind in
Deutschland geblieben und Ärzte geworden. Leopold Wagner,
Aloisias Sohn, soll 1954 beim illegalen Grenzübertritt verhaftet