der LdU als nominierende Organisation und dem Sprecher ist
unwahrscheinlich wichtig. Leider gibt es Nationalitäten, bei denen
dies nicht der Fall ist. Wir, Ungarndeutsche achten darauf, dass
unsere gute Kooperation weder durch Konflikte noch durch par-
teipolitische Kräfte beeinflusst wird.”
Kritisiert
Der Ungarische Rechnungshof beendete seine die 13 Landes -
selbstverwaltungen – so auch die LdU – betreffende Unter -
suchung und veröffentlichte seinen Bericht darüber. Die Voll -
versammlung billigte jenen Handlungsplan, der die Behebung der
beanstandeten 9 Mängel zusammenfasst. Otto Heinek kritisierte
jedoch den Bericht, laut dessen bei der LdU bestimmte Maß -
nahmen nur teilweise vorschriftsgemäß gewesen seien und die
Wirtschaftsführung den Vorschriften ebenfalls nur teilweise ent-
spreche. Der Vorsitzende erklärte hierzu, es handele sich aus-
schließlich um Bagatellen, über die nicht einmal beim Vorsit -
zenden oder der Vollversammlung geklagt wurde, sondern die
lediglich der Leiterin der Geschäftsstelle vermeldet wurden. „Es
ging beispielsweise darum, dass wir eine Firma, die bei uns einen
Raum gemietet hat, nicht durchleuchtet haben. Es handelt sich
hierbei nicht um Millionen oder Hundertmillionen, sondern um
20 000 Forint Einnahme! Im Falle der LdU gab es wirklich nur
Bagatellen! Ich kritisiere also die allgemeinen und undeutlichen
Formulierungen des Berichtes. Wenn man jedoch bedenkt, dass
viereinhalb Jahre geprüft wurden, und dass zwei Mitarbeiter des
Rechnungshofes drei Monate lang jeden Tag hier in der
Geschäftsstelle waren und tausende Seiten von Akten und
Rechnungen durchgesehen haben, bin ich mit dem Ergebnis abso-
lut zufrieden!“
***
Eine bissige Bemerkung zu Obigem: Alles viel zu schön um wahr zu
sein. (die Red.)
O
Donauschwäbischer
Kulturpreis 2015 verliehen
„Die Donauschwaben pflegen ihre Tradition und Brauchtümer auch 70 Jahre
nach Ende des Zweiten Weltkrieges und den schrecklichen Ereignissen von
Vertreibung und Flucht, damit die Kultur der alten Heimat erhalten bleibt”,
sagte Innenminister Reinhold Gall, bei der Verleihung des Donauschwä bi -
schen Kul turpreises in Sindelfingen. Kulturarbeit bringe immer ein Stück alte
Heimat zurück und spiegele ein Stück Erinnerung wider. Ihm selbst sei die
Aufgabe der Kulturpflege sehr ans Herz gewachsen. Für das Land sei die
Pflege und Förderung des deutschen Kul turguts eine bleibende Ver -
pflichtung, die künftigen Generationen über Grenzen hinweg zugutekomme.
Baden-Württemberg habe als zentrales und bedeutendes Element
des Bekenntnisses zu den Donauschwaben bereits 1966 den
Donauschwäbischen Kulturpreis ins Leben gerufen. Mit dem
Preis sollten Kulturschaffende geehrt werden, die sich um die
donauschwäbische Kultur und die kulturellen Wechselbezie hun -
gen zwischen den Donauschwaben und ihren Nachbarn in den öst-
lichen Siedlungsgebieten besonders verdient gemacht haben.
„Und natürlich soll der Preis auch eine Auszeichnung für Kultur -
schaffende sein, die ihre Verbundenheit zur donauschwäbischen Kul -
tur in und durch ihre Werke ausdrücken”, unterstrich der Minister.
In diesem Jahr sei der Preis in der Kategorie „Kultur -
vermittlung” vergeben worden. Kulturelle Erziehung sowie För -
derung und Verbreitung von Kulturgut könne auf verschiedenen
Ebenen und durch ganz verschiedene Wege und Medien erfolgen.
Dementsprechend hätten die Bewerbungen und Vorschläge ein
breites Spektrum der donauschwäbischen Kultur und ihrer
Vertreter abgedeckt. Die Bewertung sei für die Jury daher keine
leichte Aufgabe gewesen.
„Die Preisträger haben sich mit ihrem Schaffen in besonderem
Maß um Erhalt und Pflege der Kultur sowie um die Geschichte
der Donauschwaben verdient gemacht”, betonte Gall. Der dies -
jährige Hauptpreis, der mit 5000 Euro dotiert ist, gehe an
Prof. Dr. Josef Schwing für seine Publikationen über die
deut schen Mundarten Südtransdanubiens, seiner Mitarbeit an
einem namenskundlichen Archiv zu Ungarn sowie seinem vi elfäl-
tigen ehrenamtlichen Engagement. Der mit 2500 Euro dotierte
Förderpreis gehe für die unabhängigen Forschungen zum
Thema „Freikauf Rumänien” an die Gruppe Familienzusam -
menführung Rumänien. (x)
Anton Bleiziffer werde für seine vielfältige Tätigkeit zur Be -
wahrung und Vermittlung des donauschwäbischen Kulturgutes
insbesondere im musikalischen Bereich sowie für sein vielseitiges
ehrenamtliches Engagement mit einer Ehrengabe ausgezeich-
net. Auch die Ehrengabe sei mit 2500 Euro dotiert. Der Minister
gratulierte den Preisträgern und sagte: „Mit den Ihnen verliehenen
Preisen möchte das Land Baden-Württemberg seinen Dank und sei -
ne Anerkennung zum Ausdruck bringen.”
(x) Zur Forschungsgruppe Familienzusammenführung Ru -
mänien gehören Rechtsanwalt Dr. Heinz Günther Hüsch (86),
Neuss, MdB a.D., fast ein Vierteljahrhundert lang alleiniger Ver -
handlungsführer der Bundesrepublik Deutschland mit Rumänien
über die Ausreise der Rumäniendeutschen, die Journalistin Han -
nelore Baier (60), Hermannstadt, Allgemeine Deutsche Zeitung
für Rumänien (ADZ), der Dokumentarfilmregisseur Râzvan
Georgescu (49), Hofheim (Taunus), und der Journalist Ernst Mein -
hardt (61), Berlin, Deutsche Welle. Die unabhängigen Forschun -
gen fanden in den Medien im In- und Ausland ein breites Echo.
Die Jury setzt sich zusammen aus Mitgliedern, die vom baden-
württembergischen Innenministerium, der Künstlergilde Esslin -
gen e.V. sowie den Landsmannschaften der Sathmarer Schwaben,
Banater Schwaben und Donauschwaben benannt werden. Zwei
weitere Mitglieder der Jury, je ein Vertreter des Instituts für do -
nau schwäbische Geschichte und Landeskunde (Tübingen) und
des Johannes-Künzig-Instituts (Freiburg), achten besonders auf
den wissenschaftlichen Aspekt der Bewerbungen.
O
PRESSEMITTEILUNG – 22. Oktober 2015
20. Sitzung der Deutsch–Ungarischen Ständigen
Unterkom mission der Gemischten Kultur kom -
mission in Nürnberg: auch die Landes selbst -
verwaltung der Ungarndeutschen war vertreten
Die Bundesrepublik Deutschland und die Ungarn wollten bis 2017 Dutzende
von Bildungs-, Kultur- und Jugendprojekten gemeinsam austragen – dies
wurde Anfang Oktober an der 20. Sitzung der Deutsch–Ungarischen Stän -
digen Unter kommission der Gemischten Kulturkommission in Nürnberg ver-
einbart. Der bilateralen Beratung wohnten unter anderem auch Bil -
dungsexperten – Ibolya Hock-Englender, Beirätin für Bildungsangelegen hei -
ten der LdU, Josef Weigert, Direktor des von der Landesselbstverwaltung
getragenen Ungarndeutschen Pädagogischen Instituts und Ibolya Sax, LdU-
Bildungsreferentin –, sowie auch Dr. Hajnalka Gutai, Leiterin der Geschäfts -
stelle der Landeselbstverwaltung der Ungarndeutschen, wie auch Parla -
mentssprecher Emmerich Ritter bei.
Die Bundesregierung bekenne sich weiterhin zu ihrer Verant -
wortung für die Menschen deutscher Abstammung in den Staaten
Ost-Mitteleuropas, deshalb wolle die Unterkommission durch
(Fortsetzung auf Seite 6)
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