Sonntagsblatt 5/2016 | Page 30

ChichénItza : Zur Tages- und Nachtgleiche steigt der gefiederte Schlangengott von der Spitze der Pyramide .
Traditioneller Ballspielplatz der Mayas : Die Verlierer wurden den Göttern geopfert .
Eingang zur Klosterkirche in Izamal : In dieser Stadt begannen die spanischen Eroberer ihren Missionierungsfeldzug . nahmen liegen auf Yucatan – mit 140 000 Quadratkilometern etwa so groß wie Ungarn und die Schweiz zusammen bzw . etwas größer als Griechenland – zirka 1000 Maya-Pyramiden , teils noch von Urwald bedeckt , die natürlich zum Großteil nicht freigelegt werden können . 4 . Oktober : Die Condor-Maschine aus Frankfurt nähert sich nach elf Flugstunden dem Rollfeld des Flughafens Cancun , der jungen , erst Anfang der 1970er Jahre aus dem Nichts gestampften Touristenmetropole Nummer eins in Mexiko . Im Süden das Ka - ribische Meer , auf der Landzunge Cancun und nördlich davon die endlose , blickentgleitende Urwaldfläche , von langen weißen schnurgeraden Streifen , den Autopistas segmentiert , ein Mit - telding zwischen Schnell- und Bundesstraßen , denn hin und wieder kann man auf die durch einen mittels Rasen getrennten Mittelstreifen auf die Gegenfahrbahn gelangen : „ Retorno a 2 km “ als Hinweis . In jeder Fahrtrichtung zwei Spuren und ein allerdings schmaler Pannenstreifen , auf dem Dreirad-Rikschas unterwegs sind : Diese „ Tricicletes ” leisten Taxi-Dienste , befördern aber auch Waren . Vorne die beiden Räder , die eine Zweisitzerbank einschließen und hinten der Fahrer , so gesehen also eine „ verkehrte ” Rikscha .
Drei mexikanische Bundesstaaten erstrecken sich auf der Halb - insel Yucatan : Campeche mit der gleichnamigen Hauptstadt , Yu - catan mit der Hauptstadt Merida und Quintana Roo mit Che - tumal als Hauptstadt . Entlang der 300 Kilometer langen Auto - pista Cancun-Merida gibt es wiederholt polizeiliche Checkpoints mit Straßensperren : Besonders PKW werden von den bis an die Zähne bewaffneten Uniformierten genau kontrolliert , Touristen - busse hingegen durchgewunken . Tourismus-Einnahmen bringen Mexiko täglich 15 Millionen Dollar – nach der Erdölförderung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor . Auf halbem Weg zwischen Cancun und Merida liegt etwas abseits von der Autopista das aus der Kolonialzeit stammende und von dieser geprägte Städtchen Vallaolid , das ab dem 16 . Jahrhundert wiederholt Schauplatz von Aufständen der einheimischen Maya-Nachkommen – den Indigenas – gegen die spanischen Conquistadores war .
Begegnung mit dem Schlangengott
Weiter nördlich liegt direkt an dieser Nationalstraße MEX 180 die bedeutendste und wohl bekannteste Maya-Ruinenstätte Yuca - tans : ChichénItza , mit deren berühmtester Pyramide des Ku - kulkán , auch Tempel der gefiederten Schlange genannt . Während der Tages- und Nachtgleiche ( span .: equínoccio ) am 21 . März bzw . 23 . September offenbaren sich in hohem Maße die astronomischen Kenntnisse der Mayas : Im Licht-Schattenspiel kriecht an diesen Tagen nachmittags scheinbar der Schlangengott Kukulkán die Pyramidenstufen hinab bzw . hinan , ein unvergessliches Schauspiel .
Von den zehn bedeutenden Bauten ChichénItzas hat der Ballspielplatz ( Juego de Pelota ) gleich hinter dem Eingang nördlich gelegen , magische Bedeutung angenommen : Der um 864 angelegte 168 Meter lange und 36 Meter breite Spielplatz , beider-
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seits von Mauern begrenzt , weisen an deren Mitte jeweils einen Steinring mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern auf , durch den der Ball ohne Beteiligung von Händen und Füßen durchgespielt werden mußte . Unklar ist bis heute , ob die ganze Ver - lierermannschaft – jeweils sieben Personen – oder nur deren Mannschaftsführer durch Köpfen geopfert wurde . Für die Geopferten war es im religiösen Verständnis der Maya eine Ehre , so rasch und so nahe zur jeweiligen Gottheit gelangen zu dürfen .
Auf den Spuren der Conquistadores
Zirka 50 Kilometer von ChichénItza , östlich der MEX 180 , liegt eine weitere koloniale Kleinstadt von Bedeutung : die 15 000 Ein - wohner-Stadt Izamal , die – so die Legende – vom obersten Maya- Gott Zamná gegründet wurde . Deshalb haben die Spanier im 16 . Jahrhundert von hier aus ihren Missionierungsfeldzug begonnen , auf dem Diego de Landa ( 1524 – 1579 ), Franziskanermissionar und später Bischof , eine unrühmliche Rolle spielte : Er ließ 1553 die Maya-Tempel abtragen , um mit diesen Steinen das erste und größte Franziskanerkloster Yucatans erbauen zu lassen , dessen von 75 Arkadenbögen umgebene , 8000 Quadratmeter große Rasen-Atri - um das zweitgrößte der Welt sein soll . Bescheiden wirkt hingegen
Spenden für das Sonntagsblatt
Spenden aus Ungarn vom 18.07.2016 bis 14.09.2016
Deutsche Selbstverwaltung
Wickerl / Bikal
5000
Ft
Deutsche Selbstverwaltung
Weindorf / Pilisborosjen .
5000
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Bauer , Bence László
Ofenpest / Budapest
2000
Ft
Czipri , Johann
Kleinturwall / Biatorbágy
2000
Ft
Czirják , Josef Dr .
Fünfkirchen / Pécs
5000
Ft
Hesz , Franz
Wudersch / Budaörs
2000
Ft
Krausz Béláné
Tschawa / Piliscsaba
3000
Ft
Schilling , Dorottya Dr .
Bogdan / Dunabogdány
5000
Ft
Pencz , Kornel Dr .
Frankenstadt / Baja
2000
Ft
Pócsik , Viktor
Ofenpest / Budapest
5000
Ft
Rick , Thomas
Sóskút
5000
Ft
Seereiner , Tibor
Ofenpest / Budapest
20 000
Ft
Tefner , Zoltan Dr .
Ofenpest / Budapest
5000
Ft
Zwick , Josef
Ofenpest / Budapest
5000
Ft
Spenden aus Deutschland und Österreich , eingegangen
( in Österreich !) in der Zeitspanne vom 01.01 . 2016 – 01 . 09 . 2016 .
Baumhackel Melchior
Neidenau / D
EUR
50
Hartmann Michael
Hüttlingen / D
EUR
40
Holl Maria
Möckmühl / D
EUR
10
Krüger Erna
Taunusstein / D
EUR
35
Tagscherer Karl u . Katharina
Epp . -Mühlbach/ D
EUR
20
Gindlstrasser Franz u . Rosa
Katsdorf / A
EUR
20
Heppner Siegfried
Globasnitz / A
EUR
40
Hofbauer Wilhelm
Wien / A
EUR
20
Hornik Kurt u . Helene
Sautern-NÖ / A
EUR
30
März Helene
Wien / A
EUR
20
Neller Florian
Graz / A
EUR
40
Schwob Anton Dr .
Salzburg / A
EUR
15
Silbermayr Dietmar
Gallneukirchen / A
EUR
15
Sudetendeutsche Landsmannschaft Wien / A
EUR
30
Verein der Filipowaer
Wien / A
EUR
20
Zeihsel Gerhard
Wien / A
EUR
20
Eder , Siegfried
Prutz am Inn / A
EUR
3,60
Herzlichen Dank allen lieben Spendern , –
sie erhalten das Sonntagsblatt am Leben !