Sonntagsblatt 4/2020 | Page 17

ta , Szeklerburg / Miercurea Ciuc , Odorhellen / Odorheiu Secuiesc , Großsalontha / Salonta , St . Georgen / Sfântu Gheorghe , Sowata / Sovata , Neumarkt / Târgu Mureș , Szekler-Neumarkt / Târgu Secuiesc sowie in Valea Lui Mihai .
Unseren nächsten Erfolg erzielten wir mit Profi Food Room , wo der Erfolg zwar nicht hundertprozentig ist , aber in den Geschäften dieses Unternehmens in den Komitaten Harghita und Kovasna die zweisprachigen Aufschriften , Werbesprüche und Flugblätter bereits angebracht wurden . Mit dem Regionaldirektor des Discounters Profi haben wir vor einigen Tagen ( Stand : Mitte August 2020 , R . G .) verhandelt und mit dem größten Mobilfunkanbieter des Landes , Orange , führen wir auch Verhandlungen .
Parallel dazu haben wir uns im Februar postalisch an den Leiter des Einkaufszentrums NEST - das in Kürze in Szeklermarkt eröffnet werden soll - gewandt , um ihn zu bitten , dass man in den Geschäften und in der Kundenkommunikation die ungarische Sprache gebrauchen solle . Da das Management des Einkaufszentrums nicht verantwortlich für das Werbematerial der Geschäfte ist , haben wir jedes einzelne Geschäft angeschrieben . Als Ergebnis bemüht man sich in einzelnen Geschäften ausgesprochen um anspruchsvolle zweisprachige Kommunikation , z . B . bei LC WAIKIKI , Altex , Pepco , Martes Sport , Zoo Center , wo neben den Kundengesprächen auf Rumänisch und Ungarisch auch die Werbeflächen , Anzeigen , Beschreibungen der Produktkategorien , Flugblätter und sonstige Aufschriften zweisprachig sind , wohingegen man in anderen Geschäften - wie Takko , KIK , Deichmann , CCC und Orsay - ausschließlich die rumänische Sprache gebraucht und im Moment auch keine Bereitschaft für Zweisprachigkeit zeigt . Natürlich führen wir dort , wo es noch nicht dazu gekommen ist , weitere Gespräche mit den Betreibern der Läden .
Auf unserer Facebook-Seite veröffentlichen wir fortlaufend die positiven und negativen Beispiele im Bereich der Zweisprachigkeit im Einzelhandel und hoffen , dass die Ladenbesitzer und -betreiber immer mehr darauf aufmerksam werden . Es kam auch schon vor , dass der Betreiber eines Cafés dank unserer Kampagne , ohne Anfrage unsererseits , die Eistheke , die bis dahin auf Rumänisch beschriftet war , bilingualisieren ließ und dies uns im Nachhinein mitteilte . Gleichzeitig erreichen uns stets Anfragen , solche Einzelhandelsgeschäfte aufzusuchen , wo die ungarische Sprache neben der rumänischen keinen Platz findet .
SB : In der Slowakei stellte sich die vormalige Regierungspartei Most-Híd an die Spitze der Zweisprachigkeitsinitiative ( nach Vorarbeit der Bewegung für eine Zweisprachige Südslowakei ) in erster Linie im Bereich Verkehr – wie steht die rumänische bzw . rumänienmadjarische Politik zu dieser Frage ?
RSZ : Wir haben die diesbezüglichen Bemühungen von Most- Híd nicht verfolgt . Wir glauben , dass in jeder madjarischen Gemeinschaft im Karpatenbecken der Gebrauch der ungarischen Sprache wichtig ist , nicht nur im Privaten , sondern auch in jedem Bereich des öffentlichen Lebens : auf den Straßen , in den öffentlichen Institutionen , in der Schule usw . Besonders wichtig ist es in den Städten und Dörfern , in denen der Anteil der madjarischen Gemeinschaft mehr als 20 % beträgt oder - unabhängig von diesem Anteil - dort , wo wir historische , kulturelle Wurzeln haben . Dies könnte sich im Einzelhandelsbereich zu einem touristischen Faktor entwickeln : Die Mehrheit der Touristen und Besucher schätzt es , wenn sie in mehreren Sprachen – auch in der Sprache der Autochthonen – Wegweiser und Aufschriften finden . Die rumänische Politik meidet gänzlich dieses Thema oder , wenn es zur Sprache kommt , entgegnet man : Wir haben ja ein Sprachgesetz - wir haben es mustergültig gelöst . Aber darüber , wie es um die Umsetzung dieses Gesetzes in Siebenbürgen bestellt ist , darüber sprechen wir selbst und die politischen Repräsentanten der Siebenbürger Madjaren zu wenig . Es entstanden madjarischerseits auch einige Vorschläge zur Modifizierung des Gesetzes – z . B . zwecks der Einführung einer alternativen Schwelle neben der 20 % -Regel –, aber diese konnte man nicht durchsetzen .
SoNNTAGSBLATT
Denn wenn es die Frage auf die politische Agenda schafft , wird sie sofort von nationalistischen Tönen begleitet . Im Falle staatlicher Institutionen und Ämter gibt es keine Sanktionen , wenn man das Gesetz nicht anwendet . Die madjarischen Politiker sprechen zwar hin und wieder – meist in Folge einer zivilen Kampagne oder eines skandalösen Falles – über das Thema , aber in der Regel steht es nicht im Fokus und es mangelt an Kontinuität .
SB : Wieweit nennt Otto Normalverbraucher das Thema sein Eigen ?
RSZ : Wie ich bereits erwähnt habe , ist Ziel unserer Initiative , dass die Bedeutung der Zweisprachigkeit bewusst wird , denn wir zahlen genauso viel für das Produkt oder die Dienstleistung wie die Rumänischsprachigen , aber bekommen für das Gleiche weniger , denn wir können den Service nicht in unserer Muttersprache in Anspruch nehmen . Deshalb auch unser Motto „ Für mein Geld auf Ungarisch , bitte !“ Dadurch , dass wir unsere Bitte ständig zur Sprache bringen , erreicht unsere Botschaft immer mehr Menschen und unserer Ansicht nach wird der Anspruch auf Zweisprachigkeit - vor allem in den Ortschaften mit madjarischer Mehrheitsbevölkerung - nach einiger Zeit zur Normalität . Seit dem Beginn unserer Kampagne signalisierten uns immer mehr Personen Mängel beim Sprachgebrauch in diversen Unternehmen , Läden und Gastronomiebetrieben . Wir können in dieser Kampagne nicht auf jede dieser Anfrage reagieren , deshalb ermuntern wir diejenigen , die sich an uns gewendet haben , die Firmen direkt anzusprechen . Jedes Unternehmen ist profitorientiert : Wenn die Kunden die zweisprachigen Aufschriften beanspruchen , dann wird der Unternehmer dem entsprechen , denn er will seine Kunden nicht verlieren . Das funktioniert so . - Wir müssen Anspruch erheben ! Unsere Erfahrungen zeigen , dass sich die Gegenseite offen zeigt – jedenfalls was den Einzelhandel anbelangt .
SB : Frau Szilágyi , vielen Dank für das Gespräch !
Das Erbe Ein Name , der von deutscher Herkunft zeugt
Von Richard Guth
Wie schon so oft begann es mit einem Facebook-Kommentar . Darin wies die Autorin auf die schwäbische Herkunft ihres Vaters hin . Grund genug , um Kontakt mit der Dame , die seit Jahren in Australien lebt , Kontakt aufzunehmen ! Susanne , Zsuzsanna Háromszéki-Pencz heißt die Dame , die sich bereitwillig meinen Fragen stellte .
Im Mittelpunkt stand dabei der Name Pencz , den sie immer noch stolz „ dranhängt ”, wie sie sagt „ als Zeichen der Ehrerbietung dem
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