auf der Website der Neuen Zeitung verbindet, das Leben der Le-
ser vereinfachen würde.
Bedeutend ist auch die Seite der GJU, die mit locker über 2000
Abonnenten auch im kleinen Klub der „Übertausender“ mit-
macht. Zum Inhalt der GJU-Seite, da er überwiegend die Ge-
meinschaftsaktivität betrifft, lässt sich aus der Perspektive eines
Außenstehenden wenig sagen, jedoch ist es eine sauber gestal-
tete, mit eindeutiger Farbenkombination versehene deutschspra-
chige Seite, weshalb man in diesem Fall über Zielerfüllung reden
kann. Ihre Posts bieten Einblick in das Leben der Gemeinschaft
und motivieren zum Beitritt zum Verein.
Platz fünf und sechs werden von der Jakob Bleyer Gemeinschaft
(ca. 760 Abos) und vom Sonntagblatt (ca. 800 Abos) belegt - und
um potentielle Selbstreklame zu vermeiden - werde ich mich
nicht zu diesen Seiten und ihrer Tätigkeit äußern; ich bin der
Hoffnung, dass die werten Leserinnen und Leser sich über diese
Portale ihre eigene Meinung bilden.
Mit diesen Seiten endet auch die Liste der relevanten Profile und
Seiten, die über 500 Anhänger haben und sich mit Themen der
deutschen Nationalität in Ungarn beschäftigen. Generell über
Facebook kann man sagen, dass unsere Nationalität auf dieser
Seite am präsentesten ist, es jedoch noch Luft nach oben gibt.
Die Verbesserungsmöglichkeiten sind vielfältig, betreffen aber
zwei Hauptbereiche: An erster Stelle ist das Fehlen von qualitativ
hochwertigen deutschsprachigen Inhalten, womit ich Interviews,
Meinungen zu aktuellen, globalen und national relevanten The-
men meine. Wir haben auf Facebook keine Möglichkeit zu erfah-
ren, was das politische Programm unserer gewählten Vertreter
ist; meines Wissens ist nicht mal ein Link zur Seite http://www.
ldu.hu/ vorhanden, auch fehlen Äußerungen zu den Program-
men der einzelnen Abgeordneten. Auch reine Unterhaltungsar-
tikel sind sehr rar auf unseren Facebook-Seiten: Weder haben
wir Übersetzungen von allgemein interessanten ungarischen
Artikeln noch haben wir eigene Inhalte, die als Ergänzung zu
ungarndeutschen Artikeln fungieren, und Nichtnationalitätenthe-
men, sondern Sport, Musik usw. behandeln. Das Fehlen solcher
Inhalte ist bedauerlich, da er vielen sprachlich noch unentschlos-
senen Mitgliedern unserer Volksgruppe keine andere Möglich-
keit lässt als rein ungarischsprachige Medien zu konsumieren
oder es mit bundesdeutschen Inhalten zu versuchen. Als Letztes
möchte ich die fehlenden Erkennungsmerkmale, die farbliche
und visuelle Inhomogenität mancher Seiten bemerken, die es
schwer machen einen Post im Nachrichtenfluss (Feed) visuell
zuzuordnen, was besonders beim Scrollen zu Leserschwund
führen kann, jedoch recht einfach behebbar ist.
Instagram
Während es auf Facebook in Sachen Minderheitenmedien
durchaus ein paar potente Plattformen gibt, ist die Situation auf
Instagram schon weitaus limitierter. Instagram - exzellent zum
Teilen von Bildinhalten, oft mit an die Bildbeschreibung geknüpf-
ten Artikeln - setzt weitaus mehr auf den visuellen Reiz als auf
textlichen Inhalt. Diese Seite, aufgrund ihres Aufbaus und der
GEFÄLLT IHNEN DAS
SoNNTAGSBLATT s ?
IHRE SPENDE IST DIE
JA-ANTWORT!
16
visuell exzellent vorstellbaren Ereignisse, Trachten und Bräu-
che der ungarndeutschen Minderheit, bietet eine der potentiell
bedeutendsten Reklameflächen für Unter-30-Jährige bei relativ
geringem Einsatz von Mitteln. Nach einigem Hashtagforschen
(mit Hashtag sind Doppelkreuzmarkierungen gemeint) ist jedoch
erkennbar, dass dieses Medium keineswegs stark genug genutzt
wird. Dies fängt bei den Bildern an, die ehrlich und bodenständig,
jedoch oft nicht Blickfänger genug sind, und endet bei den Hash-
tags, welche das eigentliche Herzstück solch eines Posts sind,
aber denen keine oder kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Selbstverständlich lassen sich auch hier die vorhandenen Profile
in mehrere Untergruppen aufteilen. Die Profile mit den meisten
Abonnenten gehören Tanzgruppen, mit mehreren Accounts, die
mehrere Hundert Anhänger (Follower) haben. Diese Entwicklung
ist recht logisch, da Tanzgruppen aufgrund ihrer Auftritte regel-
mäßig die Möglichkeit haben neuyen Inhalt zu erzeugen und die
Tänze und Trachten - besonders bei größeren Gruppen mit vielen
Mitgliedern - recht ansehnlich sind. Zwar ist das Hashtagverhal-
ten dieser Accounts noch nicht unbedingt ausgegoren, dennoch
sind diese Profile die beste Medienpräsenz des Ungarndeutsch-
tums auf Instagram.
Als halbes Standbein in punkto Online-Aktivitäten gilt die Un-
terhaltungsseite Svung. Ihre Inhalte sind eine gern gesehene
Jugendinitiative in der sonst von „Volkstanz und Kugelhupf“
beherrschten ungarndeutschen Onlinewelt. Besonders bemer-
kenswert finde ich im Falle dieser Unterhaltungsseite ihre Arbeit,
da sie die geeignetste Methode ist Jugendliche online für das
Ungarndeutschtum zu begeistern. Die weiteren Ansichten zu die-
ser Seite sind die gleichen, welche ich schon im Abschnitt über
Svungs Facebook-Präsenz geschrieben habe.
Eine erfrischende Überraschung während meiner Recherche
war definitiv die Seite der Deutschen Bühne Ungarn. Zwar ist sie
nicht mit traditionellen Inhalten präsent, vielmehr ist sie eine für
uns als Minderheit zum kulturellen Überleben notwendige Insti-
tution, deren Instagram-Präsenz mit knapp über 100 Anhängern
als recht bescheiden erscheint – dennoch sind ihre online gestell-
ten Inhalte umso ansprechender, sozusagen ein prickelnd-erfor-
schender medialer Hauch.
Die bedeutendste Säule der Instagram-Präsenz unserer Minder-
heit habe ich mir zum Schluss aufgehoben: Es ist die Seite der
GJU, eines der wenigen Portale, das es schafft mindestens alle
zwei Wochen ungarndeutsche Inhalte zu produzieren, aus dem
Alltag ungarndeutscher Jugendlicher. Indem sie Gemeinschafts-
gefühl, Traditionen und soziales Engagement in ihrem Profil he-
raufbeschwören, sind sie für Unentschlossene und an der Arbeit
der GJU-Interessierte ein Beispiel und eine exzellente Ergän-
zung zu Svung.
Doch nicht alles ist rosig: Die wichtigsten Informationskanäle für
aktiv-interessierte Ungarndeutsche - obwohl diese über die meis-
ten Ressourcen und Möglichkeiten zum Contentgenerieren ver-
fügen - sind nicht mal ansatzweise präsent auf Instagram. Somit
versperren sie sich den Weg an Bilder geknüpfte deutschspra-
chige Schnellinhalte mit täglicher Frequenz hochzuladen, was
für das Informieren der Interessierten weitaus effektiver wäre als
das Bündeln der Nachrichten in Zeitschriften oder Fernsehsen-
dungen.
Des Weiteren wurde auch versäumt ungarndeutsche Hashtags
zu etablieren, was es schwer macht die Inhalte gezielt zu finden.
Gäbe es in etwa drei bis fünf Hashtags, die von den Inhaltsven-
tilen (Content-Outlets) profil- und seitenübergreifend verwendet
würden, könnte man über diese Hashtags (Doppelkreuzmar-
kierungen) alle Artikel und Bilder erreichen und auch anderen
möglichst Privatpersonen ermöglichen ihre Inhalte zum Thema
ungarndeutsch zu teilen.
YouTube
Das wohl Komplexeste aufgrund seines Arbeitsaufwandes für
den Inhalt ist unter den untersuchten sozialen Netzwerken auch
SoNNTAGSBLATT