dem es um osteuropäische Minderheitenrechte ging, berichtete, erscheinen in der slowenischen Verfassung leidiglich zwei Minderheiten, die Italiener und die Madjaren, als deklarierte autochtone Minderheiten, wobei die Größe der deutschsprachigen Gemeinschaft die Zahl der Italiener nicht nur erreicht, sondern wahrscheinlich auch betrifft. Heute liegt die Gesamtzahl der Angehörigen der deutschen Minderheit schätzungsweise zwischen 2000 und 5000. Die Untersteirer, Gottscheer, Altösterreicher versuchen seit Jahrzehnten einen Minderheitenstatus zu erlangen, bislang blieben ihre Bemühungen aber erfolglos.
Leserbrief von Franz Wesner
Im Beitrag zum Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen von Frau Dr. Kathi Gajdos-Frank im Sonntagsblatt Nr. 1 / 2018 verortet die Autorin die Schuldigen allein bei den ungarischen Kommunisten jener Zeit. Die ungarischen Kommunisten( von Imre Nagy abgesehen) sind aber „ nur“ für die gewaltsame Sowjetisierung Ungarns verantwortlich zu machen, während die Planung und Durchführung der Verschleppung und Vertreibung der Schwaben sowie die planmäßige Zerstörung ihrer geschlossenen Siedlungsblöcke die logische Folge eines genuin madjarischen Vernichtungswillens darstellen.
Schuld am Volkstod der ungarischen „ Schwaben“ waren nicht die jüdischen Kommunisten Ungarns, sondern Németh László „ mély magyarjai“: Szabó Dezső, Kodolányi János, Szabó Pál, Illyés Gyula, Veres Péter, Erdei Ferenc, Bodor György, id. Antall József, Tildy Zoltán – um nur die berüchtigsten zu nennen. Hinzu gehören Féja Géza, no meg a mű-magyar Bajcsy-Zsilinszky Endre, Nagy Ferenc, Varga Béla und der „ batyus” Kovács Imre.
Die pauschale Schuldzuweisung für die kollektive Verfolgung der Ungarndeutschen auf die ungarischen Kommunisten ist historisch nicht haltbar.
Dr. Adam Sonnevends Leserbrief zum Artikel „ Die deutsche Volksgruppe im Krebsgang”
Auch mich, einen nicht Ungarndeutschen, hat der nach 40 Jahren kommunistischer Diktatur und mit der damit verbundenen Vertreibung und Unterdrückung der ungarndeutschen Volksgruppe die verlorengegangenen Fähigkeiten der heimatverbliebenen
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Leserbriefe
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Ungarndeutschen, ihre „ schwäbische“ Mundart und überhaupt auch die deutsche Sprache zu sprechen, traurig berührt. Diese Situation hat sich auch nach der politischen Wende nicht wesentlich verändert. Die Gedenkreden zu Jahrestagen der Vertreibung und auch andere Reden, incl. der Begrüßungsreden bei geselligen Veranstaltungen, werden überwiegend ungarisch gehalten. Nur noch die Chöre sind in der Lage, ein längeres Programm in der deutschen Sprache oder in „ schwäbischer“ Mundart zu gestalten. Diese Beobachtungen habe ich in Kalasch / Budakalász am nördlichen Stadtrand von Budapest gesammelt.
Auch auf dem Kalascher / Budakalászer katholischen Friedhof konnte ich beobachten, dass Grabsteine mit deutscher Inschrift Jahr für Jahr weniger wurden. Sie wurden oft nicht mehr gepflegt, kippten mit der Zeit um und wurden anschließend abgeräumt. Nicht selten wurde die alte Schrift geschliffen und der alte Grabstein einer neuen Benutzung zugeführt. Vor rund zehn Jahren habe ich von den noch übriggebliebenen rund 80 Grabsteinen mit teilweise rührenden deutschen Inschriften eine Fotodokumentation angelegt, die ich dann dem Verein der deutschen Minderheit in Kalasch / Budakalász zur Aufbewahrung übergab. Darin äußerte ich meinen Traum, dass einmal die Zeit wiederkommen soll, in der die Toten deutscher Nationalität an ihren Grabsteinen nicht mehr mit ihren ungarischen Vornamen wie Erzsébet, János, Ferenc oder Imre, sondern mit ihren deutschen Vornamen Elisabeth, Johann, Franz oder Emmerich verewigt werden. Keiner wird heute in Ungarn dazu verpflichtet und keiner hat unangenehme Folgen zu erwarten, wenn er seinen Vornamen nicht in ungarischer Weise, wie es z. B. im Personalausweis steht, an seinem Grabstein benutzt. Zur Nutzung der deutschen Vornamen an eigenen Grabsteinen gehört vielleicht heute noch etwas Mut, der jedoch immer ein deutliches Bekenntnis zur nationalen Herkunft bedeutet.
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