Sonntagsblatt 2/2017 | Page 23

Tradition auch lange nach solch einem Fest in der Öffentlichkeit präsent . Zudem wird durch ein solches geselliges Beisammensein der soziale Zusammenhalt sowie das Selbstbewusstsein der Minderheit gestärkt . Im Weiteren konnte der Deutsche Verein „ St . Gerhard ” auch die Leitende Ministerialrätin des Stuttgarter Innenministeriums und Vorstandsmitglied der DSKS Frau Dr . Christiane Meis sowie den Geschäftsführer der DSKS Herrn Dr . Eugen Christ und Frau Dr . Gordana Ristic als Lehrstuhlleiterin der Germanistik in Novi Sad als Ehrengäste begrüßen .
Gemeinsam mit Ihnen feierten die Angehörigen und Freunde der Deutschen Minderheit aus Apatin , Maria-Theresienopel , Neusatz , Sombor sowie einer Gästegruppe aus Ungarn und Krotien wie auch zahlreichen DeutschlehrerInnen bis in die Abendstunden . Bei Livemusik , einem traditionellen Buffet mit bayerischen wie auch schwäbischen Spezialitäten und guter Stimmung war es ein freundschaftliches und fröhliches Beisam - mensein . Besonders die schwäbischen Rythmen der „ Schütz- Kapelle ” aus Ungarn ermutigten viele Gäste dazu das Tanzbein zu schwingen .
Für die Unterstützung bei der Organisation und Umsetzung der Veranstaltung bedanken wir uns ganz herzlich bei der Donau - schwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg , der Deutschen Botschaft Belgrad , Herrn Bata Bakić , der Firma Panonija Trade aus Novi Sad , der Bäckerei Dva Brata aus Sombor sowie der Apatinska pivara und allen Freunden und Mitgliedern , die zur Organisation des Festes Ihren Betrag geleistet haben .
Quelle : gerhardsombor . org

Little Burgenland in Amerika von Clara Akinyosoye

Rund 100 000 Menschen mit burgenländischen Wurzeln leben auf dem amerikanischen Kontinent . Viele haben sich ein Heimatbe - wusstsein erhalten .
Zugegeben , oft vergesse ich den österreichischen Nationalfeier - tag , gesteht Elisabeth Richter , Tochter einer burgenländischen Ein - wandererfamilie aus Chicago . Geboren ist die 44-jährige Bank - angestellte in den USA . Sie definiert sich selbst als „ Amerikanerin mit burgenländischen Wurzeln ”.
Die jungen Burgenländer sind in den USA „ komplexfrei aufgewachsen ”, sagt Walter Dujmovits , Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft ( BG ). Das trage auch zum Identitätsbewusstsein als Amerikaner bei . Im Gegensatz zur älteren Generation seien sie mit der Sprache schon aus der Schule vertraut gewesen , so der Präsi - dent .
Die BG macht es sich seit 1956 zur Aufgabe , die Heimatverbun - den heit der Burgenländer in aller Welt zu fördern und fungiert als deren Interessensvertretung im Ausland . Der Verein hat Sitze in mehr als zehn Staaten , die meisten davon in den USA .
Doch wie viele burgenländische Migranten gibt es eigentlich in den Vereinigten Staaten ? Das ist „ schwer festzustellen , man kann ja nicht Köpfe zählen “, so Dujmovits . Seine Erhebungen in den 70er- Jahren ergaben , dass allein in Chicago etwa 30 000 Burgenländer lebten . In der nachfolgenden Studie einer Tirolerin wurde erhoben , dass in Chicago und Umgebung rund 60 000 Menschen mit burgenländischen Wurzeln wohnen . Unter Berücksichtigung der Verstorbenen und Nachkommen lässt sich die Zahl der Burgenländer auf dem amerikanischen Kon tinent auf rund 100 000 Menschen schätzen . Davon leben circa 80Prozent in den USA . Der Großteil davon ist in Chicago ( 28Prozent ) und New York ( 25Prozent ) zu finden .
Wirtschaftsflüchtlinge Wie es dazu gekommen ist , dass in Chicago mehr Burgenländer leben als in jeder wirklich burgenländischen Stadt ? Das ist eine alte Geschichte , die beginnt , wie viele Migrationsgeschichten be - ginnen : mit der Hoffnung auf ein besseres Leben .
Wegen der wirtschaftlich schlechten Lage entschlossen sich besonders in den Anfängen des 20 . Jahrhunderts große Teile der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung , das Burgenland zu verlassen . Was schließlich in einer Wirtschaftsflucht nach Amerika endete . Das Reiseziel war das gleiche , die Zukunftsvisionen waren verschieden . Während die einen für immer auswandern wollten , hatten andere nur eines im Sinn : arbeiten , Geld sparen , die Familie daheim unterstützen und dann wieder ab in die Heimat . Doch nur wenige der rund 66 000 Exil-Burgenländer kehrten aus den USA wieder .
Ursprünglich wollte auch Elisabeth Richters Vater nur ein paar Jahre in Chicago bleiben , als er 1955 auswanderte – und seine Frau und seinen Sohn im Burgenland zurückließ . Aber „ dann hat er meine Muter doch geholt ”, erzählt Richter , „ so war es bei vielen Familien ”.
In den USA haben österreichische Migranten ein reges Vereins - leben entfacht . Die BG listet allein 14 Vereinigungen burgenländischer Migranten auf . Von ehemaligen Krankenunterstützungs- bis hin zu Sport- und Gesangsvereinen . Ganz klar , die Burgenländer wollen sich ihre Traditionen bewahren . Denn viele dieser Aus - wanderer , so Dujmovits , sind „ Amerikaner geworden , aber Bur - genländer geblieben ”.
Quelle : die Presse
Stefan-Jäger-Stiftung im 21 . Jahr

Vitale Stütze für Banater deutsche Schüler

Von : Balthasar Waitz – Mittwoch , 02 . November 2016
Mit gewisser Genugtuung registrierte der Verwaltungsrat der Temeswarer Stefan-Jäger-Stiftung in seiner letzten Sitzung , dass man auch im 21 . Jahr seit der Gründung dieser Stiftung unter der Schirmherrschaft der Banater deutschen Wirtschaftsstiftung BVIK BANATIA erfolgreich die Hauptziele dieser Kulturstiftung erfüllt hat . Es ist dies erstens die kontinuierliche Vergabe von Monatsstipendien an benachteiligte Schüler aus den drei Banater deutschen Lyzeen , dem Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar , dem Diaconovici-Tietz-Nationalkolleg Reschitza und dem Adam- Müller-Guttenbrunn-Lyzeum aus Neuarad . Dem Verwaltungsrat lag diesmal eine Liste von 31 Schülern aus diesen Banater Schulen vor , zwölf Schüler der Lenau-Schule , zehn Schüler aus dem Neu - arader AMG-Lyzeum und neun Schüler des Reschitzaer deutschen Lyzeums vor . Es handelt sich um durchwegs hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche , die aus schwierigen Familienver hält - nissen , Familien mit gar 10 – 12 Kindern , mit kleinem Einkommen kommen , denen der weitere Schulbesuch durch das Stefan-Jäger- Stipendium stark erleichtert oder zum Teil gar erst möglich ge - macht wird .
Im Rahmen der Sitzung des Verwaltungsrates wurde diese Schü lerliste geprüft und genehmigt , jeder der 31 Schüler wird im kommenden Jahr monatlich ein Stipendium von 50 Euro erhalten . Letzte Bedingung : Diese Liste muss dem Geldspender Dr . Knud- Wolfgang Klingler , erfolgreicher Unternehmer und ehemaliger Banater Landsmann , zur Genehmigung zugesandt werden . Es ist nun schon das elfte Jahr , dass diese Schülerstipendien vergeben werden können . Zur Zufriedenheit der Stiftungsleitung und der
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