Tradition auch lange nach solch einem Fest in der Öffentlichkeit präsent. Zudem wird durch ein solches geselliges Beisammensein der soziale Zusammenhalt sowie das Selbstbewusstsein der Minderheit gestärkt. Im Weiteren konnte der Deutsche Verein „ St. Gerhard” auch die Leitende Ministerialrätin des Stuttgarter Innenministeriums und Vorstandsmitglied der DSKS Frau Dr. Christiane Meis sowie den Geschäftsführer der DSKS Herrn Dr. Eugen Christ und Frau Dr. Gordana Ristic als Lehrstuhlleiterin der Germanistik in Novi Sad als Ehrengäste begrüßen.
Gemeinsam mit Ihnen feierten die Angehörigen und Freunde der Deutschen Minderheit aus Apatin, Maria-Theresienopel, Neusatz, Sombor sowie einer Gästegruppe aus Ungarn und Krotien wie auch zahlreichen DeutschlehrerInnen bis in die Abendstunden. Bei Livemusik, einem traditionellen Buffet mit bayerischen wie auch schwäbischen Spezialitäten und guter Stimmung war es ein freundschaftliches und fröhliches Beisam- mensein. Besonders die schwäbischen Rythmen der „ Schütz- Kapelle” aus Ungarn ermutigten viele Gäste dazu das Tanzbein zu schwingen.
Für die Unterstützung bei der Organisation und Umsetzung der Veranstaltung bedanken wir uns ganz herzlich bei der Donau- schwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg, der Deutschen Botschaft Belgrad, Herrn Bata Bakić, der Firma Panonija Trade aus Novi Sad, der Bäckerei Dva Brata aus Sombor sowie der Apatinska pivara und allen Freunden und Mitgliedern, die zur Organisation des Festes Ihren Betrag geleistet haben.
Quelle: gerhardsombor. org
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Little Burgenland in Amerika von Clara Akinyosoye
Rund 100 000 Menschen mit burgenländischen Wurzeln leben auf dem amerikanischen Kontinent. Viele haben sich ein Heimatbe- wusstsein erhalten.
Zugegeben, oft vergesse ich den österreichischen Nationalfeier- tag, gesteht Elisabeth Richter, Tochter einer burgenländischen Ein- wandererfamilie aus Chicago. Geboren ist die 44-jährige Bank- angestellte in den USA. Sie definiert sich selbst als „ Amerikanerin mit burgenländischen Wurzeln”.
Die jungen Burgenländer sind in den USA „ komplexfrei aufgewachsen”, sagt Walter Dujmovits, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft( BG). Das trage auch zum Identitätsbewusstsein als Amerikaner bei. Im Gegensatz zur älteren Generation seien sie mit der Sprache schon aus der Schule vertraut gewesen, so der Präsi- dent.
Die BG macht es sich seit 1956 zur Aufgabe, die Heimatverbun- den heit der Burgenländer in aller Welt zu fördern und fungiert als deren Interessensvertretung im Ausland. Der Verein hat Sitze in mehr als zehn Staaten, die meisten davon in den USA.
Doch wie viele burgenländische Migranten gibt es eigentlich in den Vereinigten Staaten? Das ist „ schwer festzustellen, man kann ja nicht Köpfe zählen“, so Dujmovits. Seine Erhebungen in den 70er- Jahren ergaben, dass allein in Chicago etwa 30 000 Burgenländer lebten. In der nachfolgenden Studie einer Tirolerin wurde erhoben, dass in Chicago und Umgebung rund 60 000 Menschen mit burgenländischen Wurzeln wohnen. Unter Berücksichtigung der Verstorbenen und Nachkommen lässt sich die Zahl der Burgenländer auf dem amerikanischen Kon tinent auf rund 100 000 Menschen schätzen. Davon leben circa 80Prozent in den USA. Der Großteil davon ist in Chicago( 28Prozent) und New York( 25Prozent) zu finden.
Wirtschaftsflüchtlinge Wie es dazu gekommen ist, dass in Chicago mehr Burgenländer leben als in jeder wirklich burgenländischen Stadt? Das ist eine alte Geschichte, die beginnt, wie viele Migrationsgeschichten be- ginnen: mit der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Wegen der wirtschaftlich schlechten Lage entschlossen sich besonders in den Anfängen des 20. Jahrhunderts große Teile der vorwiegend bäuerlichen Bevölkerung, das Burgenland zu verlassen. Was schließlich in einer Wirtschaftsflucht nach Amerika endete. Das Reiseziel war das gleiche, die Zukunftsvisionen waren verschieden. Während die einen für immer auswandern wollten, hatten andere nur eines im Sinn: arbeiten, Geld sparen, die Familie daheim unterstützen und dann wieder ab in die Heimat. Doch nur wenige der rund 66 000 Exil-Burgenländer kehrten aus den USA wieder.
Ursprünglich wollte auch Elisabeth Richters Vater nur ein paar Jahre in Chicago bleiben, als er 1955 auswanderte – und seine Frau und seinen Sohn im Burgenland zurückließ. Aber „ dann hat er meine Muter doch geholt”, erzählt Richter, „ so war es bei vielen Familien”.
In den USA haben österreichische Migranten ein reges Vereins- leben entfacht. Die BG listet allein 14 Vereinigungen burgenländischer Migranten auf. Von ehemaligen Krankenunterstützungs- bis hin zu Sport- und Gesangsvereinen. Ganz klar, die Burgenländer wollen sich ihre Traditionen bewahren. Denn viele dieser Aus- wanderer, so Dujmovits, sind „ Amerikaner geworden, aber Bur- genländer geblieben”.
Quelle: die Presse
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Stefan-Jäger-Stiftung im 21. Jahr
Vitale Stütze für Banater deutsche Schüler
Von: Balthasar Waitz – Mittwoch, 02. November 2016
Mit gewisser Genugtuung registrierte der Verwaltungsrat der Temeswarer Stefan-Jäger-Stiftung in seiner letzten Sitzung, dass man auch im 21. Jahr seit der Gründung dieser Stiftung unter der Schirmherrschaft der Banater deutschen Wirtschaftsstiftung BVIK BANATIA erfolgreich die Hauptziele dieser Kulturstiftung erfüllt hat. Es ist dies erstens die kontinuierliche Vergabe von Monatsstipendien an benachteiligte Schüler aus den drei Banater deutschen Lyzeen, dem Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar, dem Diaconovici-Tietz-Nationalkolleg Reschitza und dem Adam- Müller-Guttenbrunn-Lyzeum aus Neuarad. Dem Verwaltungsrat lag diesmal eine Liste von 31 Schülern aus diesen Banater Schulen vor, zwölf Schüler der Lenau-Schule, zehn Schüler aus dem Neu- arader AMG-Lyzeum und neun Schüler des Reschitzaer deutschen Lyzeums vor. Es handelt sich um durchwegs hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche, die aus schwierigen Familienver hält- nissen, Familien mit gar 10 – 12 Kindern, mit kleinem Einkommen kommen, denen der weitere Schulbesuch durch das Stefan-Jäger- Stipendium stark erleichtert oder zum Teil gar erst möglich ge- macht wird.
Im Rahmen der Sitzung des Verwaltungsrates wurde diese Schü lerliste geprüft und genehmigt, jeder der 31 Schüler wird im kommenden Jahr monatlich ein Stipendium von 50 Euro erhalten. Letzte Bedingung: Diese Liste muss dem Geldspender Dr. Knud- Wolfgang Klingler, erfolgreicher Unternehmer und ehemaliger Banater Landsmann, zur Genehmigung zugesandt werden. Es ist nun schon das elfte Jahr, dass diese Schülerstipendien vergeben werden können. Zur Zufriedenheit der Stiftungsleitung und der
( Fortsetzung auf Seite 24)
SONNTAGSBLATT 23