Sonntagsblatt 1/2017 | Page 2

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Titelbild : Der dritte Teil aus dem Einwanderungs-Triptychon von Stefan Jäger Ankunft unserer Ahnen in der neuen Heimat

Stefan Jäger – Jubiläumsjahr

Vor 140 Jahren , am 28 . Mai 1877 in Tschene , damals Großungarn , ( SzerbCsene – Rumänien ) geboren , vor 50 Jahren d . h . 1962 in Hatz feld ( Zsombolya ) gestorben .
Stefan Jäger war der Sohn des Barbiers Franz Jäger und Mag - dalena Jäger geb . Schuller . Mit 12 besuchte er die Privatschule Franz Wieszners in Temeswar , und mit 16 die Mittelschule in Sze - ged , wo er seinen Hang zur Malerei erkannte . 1895 nahm er ein vierjähriges Kunststudium an der Modellzeichenschule und der Zeichenlehrer-Bildungsanstalt in Budapest auf . Hier arbeitete er unter anderem mit Professor Ede Balló und Bertalan Székely . Jägers erste erfolgreiche Werke fanden bei dem Budapester Kunst - händler Almásy einen relativ guten Absatz ; er arbeitete vorwiegend auf Bestellung an einigen Heiligenbilder , Stillleben und auch an diversen Landschaftsmalereien .
1906 bestellte die Gemeinde Gertjanosch ( rumänisch Cărpi niș , ung .: Gyergyános ) ein Gemälde zum Thema Die An - sied lung der Deutschen im Südosten . Dieses Vorhaben wurde durch eine großangelegte Sammelaktion finanziert . Es entstand sein größtes Werk , das Einwanderungs-Triptychon . We gen der beträchtlichen Dimensionen ( 5,10 x 1,45 Meter ) teilte der Maler das Bild in drei Einzelteile : Wanderung , Rast und Ankunft .
Auf Reisen durch Österreich , Deutschland ( vor allem nach Stuttgart , Ulm und Nürnberg ) und Italien studierte und skizzierte er 1906 die Trachten der Vorfahren aus den verschiedenen Sied - lungslandschaften . Jäger fertigte zahlreiche Kompositionszeich - nun gen über die verschiedenen Stationen der Ansiedlung während der Schwabenzüge an , in denen er neben den Trachten aus Baden-Württemberg , Elsass-Lothringen , dem Schwarzwald und aus der Lahngegend auch die Trachten der einheimischen Rumä - nen und Serben mit besonderer Detailtreue festhielt . 1910 ließ sich Stefan Jäger in Hatzfeld nieder , wo er bis zu seinem Tod 1962 lebte . 1930 wurde die erste Ausstellung seiner Bilder eröffnet . 1957 wurde ihm anlässlich seines 80 . Geburtstags der rumänische Arbeitsorden II . Klasse verliehen .
Stefan Jäger hinterließ ein reichhaltiges Werk : ca . 200 Leinwand- Gemälde und 600 Radierungen und Graphiken . Vieles davon wurde nach seinem in großer Armut erfolgte Tode verschachert und ging verloren .
1969 wurde die Stefan-Jäger-Gedenkstätte im ehemaligen Atelier des Malers in Hatzfeld eingerichtet , aus der das heutige Stefan-Jäger-Museum hervorging .
G . Krix
Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich ( VLÖ ) 16 . 12 . 2016

VLÖ feierte „ 20 Jahre

Haus der Heimat ”

Am Donnerstagabend , den 14 . Dezember 2016 , luden die Ver - antwortlichen des „ Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften ( VLÖ )” zu einer ganz besonderen Feierlich - keit in das „ Haus der Heimat ” in der Steingasse 25 im 3 . Wiener Gemeindebezirk ein – dort wo sich seit 1996 alle im VLÖ vertretenen landsmannschaftlichen Organisationen unter einem ge -
Prominente Ehrengäste im Haus der Heimat ( 1 . Reihe v . l . n . r .): BM aD Dr . Werner Fasslabend , 3 . Nationalratspräsident aD Wilhelm Brauneder , Stadtrat Dr . Michael Ludwig , Domdekan Prälat Karl Rühringer , Nationalratspräsident aD Andreas Khol ; BM aD Karl Blecha , BM aD Dr . Harald Ofner und Gattin
meinsamen Dach befinden und aktive Arbeit für die Heimat - vertriebenen und Heimatverbliebenen in den Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie leisten .
„ Ein guter Grund , dieses zwanzigjährige Jubiläum gemeinsam mit unseren Vorstandsmitgliedern , Funktionärinnen und Funk - tionären sowie zahlreichen Gästen entsprechend zu feiern ”, so VLÖ-Generalsekretär Ing . Norbert Kapeller , der als Hauptver - antwortlicher für die Veranstaltungsorganisation auch durch den Abend führte , leider jedoch den „ Hausherrn ”, VLÖ-Präsidenten Dipl . -Ing . Rudolf Reimann , krankheitsbedingt entschuldigen musste . Kapeller hatte mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses sowie mit bester und tatkräftiger Unterstützung der einzelnen Landsmannschaften ein umfangreiches Ablaufprogramm konzipiert , das ab 17 Uhr mit einem Empfang im Innenhof des Hauses in weihnachtlichem Ambiente seinen Ausgang nahm .
Besonders freute es den VLÖ-Generalsekretär im Zuge seiner Begrüßungsansprache , dass ebenfalls viele Gäste aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben seiner Einladung gefolgt wa - ren „ und somit auch die oft bereits Jahrzehnte lange Verbunden - heit mit den Heimatvertriebenenorganisationen erneut unter Be - weis stellten ”, so Kapeller , für den es eine ganz besondere Ehre war , den Wiener SPÖ-Stadtrat Dr . Michael Ludwig als Festredner in Vertretung des Wiener Bürgermeisters nebst VLÖ-Funktionären und zahlreichen anderen Ehrengästen begrüßen zu dürfen .
Nach den einleitenden Worten des 1 . VLÖ-Vizepräsidenten Gerhard Zeihsel blickte Generalsekretär Kapeller in einer kurzen Übersicht auf einige programmatische Höhepunkte der Arbeit des VLÖ in den vergangenen Jahren zurück – wie zum Beispiel die Serviceleistungen des VLÖ im Zusammenhang mit den Reha - bilitations- und Restitutionsverfahren anspruchsberechtigter Donauschwaben – und gab auch einige Hinweise auf die künftigen Arbeitsschwerpunkte des Verbandes , wie etwa die Etablierung eines umfassenden Geschichts- und Dokumentationsarchivs im „ Haus der Heimat ”.
Betitelt mit „ 1996 bis 2016 : Eine Leistungsschau ” leitete Kapeller auf den nächsten Programmpunkt über und stellte in diesem Zuge die einzelnen landsmannschaftlichen Verbände sowie deren verantwortliche Funktionäre vor , die in kurzen aufeinanderfolgenden Rückblicken über Ihre Aktivitäten berichteten .
Umrahmt wurde dies mit musikalischen Darbietungen des Komponisten Alexander Blechinger mit seinem Ensemble , mit zwei Darbietungen des „ Chors des Schwabenvereins Wien ” sowie
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