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2015.02.12.
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auch die Lehrer nicht immer ganz perfekt in der Sprache sind”, ist
eine weitverbreitete und sicher auch berechtigte Feststellung zum
Muttersprachunterricht. Und nun gar noch zweisprachigen Unter -
richt! Wo sind die Voraussetzungen dafür? „Wir haben viel zu wenig
geeignete Pädagogen!”, lamentierten die einen. „Wir brauchen erst
mal entsprechende Lehrbücher, Lehrpläne und... und... und...”,
kontern die wenigen Lehrer.
Apropos Lehrbücher! Das ist ein Kapitel für sich. „Die Autoren
vergessen ganz, dass sie nicht auf nicht-vorhandene Sprachkenntnisse
aufbauen dürfen: In den Büchern gibt es viel zu viele Fehler. Der Stoff
ist zu schwer, nicht kindlich genug. So wurde bei uns nie gesprochen.
Das eigene Milieu wird zu wenig berücksichtigt.”
Das Problem mit der Sprache fängt schon im Vorschulalter an:
„Die Kinder bringen ja nichts von zu Hause mit, was kann man schon
in zwei oder vier Beschäftigungen erreichen”, klagen viele Kindergärt -
nerinnen, die außer in den Beschäftigungen nur ungarisch sprechen.
Nicht wahr, liebe Leser, solche und ähnliche Äußerungen sind
Ihnen wohlbekannt. Wir wissen ganz genau, was falsch ist, wissen, wo
der Schuh drückt, und nicht nur in Bezug auf den Unterricht. So soll’s
nicht sein! So geht‘s nicht weiter, das wurde klar und deutlich gesagt,
manchmal laut, manchmal leise und manchmal nur gedacht.
Das wäre die eine Gruppe, die es bei der (ehrlich gemeinten) Kritik
bewenden lässt. Die nächste Besserwisser sollen hier ausgeklammert
werden – geht da schon etwas weiter. Nehmen wir wieder einige Bei -
spiele. „Die Volkstrachten (der eben aufgetretenen Tanzgruppe) wa -
ren ja schön, aber so haben sie früher gar nicht ausgesehen. Die
Röcke waren anders genäht, auch die Farben stimmen nicht...”, und
dann folgt eine genaue Beschreibung, wie sie wirklich vor 50/60
Jahren waren. „Die Hochzeit in unserem Dorf wurde ganz anders
gefeiert als hier auf der Bühne. Ich kann mich noch ganz gut daran
erinnern, denn das war nämlich so...
Und auch hier die genaue Beschreibung. „So sollte eine Veran -
staltung (nehmen wir z. B. eine weniger gut besuchte Wahlversamm -
lung vor dem 6. Kongreß) nicht organisiert werden. Man hätte die
Leute persönlich ansprechen, sie einladen müssen”, um auch ein
anderes Gebiet in diese Kategorie mit einzubeziehen!
Ja, auch sie wissen, so soll’s nicht sein, kennen aber auch Mittel
und Wege, wie es besser gemacht werden könnte, und haben konkrete
Vorschläge parat. Nur eben nicht an der richtigen Stelle! Aber selbst-
machen? Was für eine Frage? Dafür gibt es dann tausende Be -
gründungen. „Ich weiß nicht wie, traue mich auch nicht so recht”, ist
noch verständlich. Weniger. „Dafür sind andere da, das ist doch nicht
meine Aufgabe, außerdem habe ich ja auch keine Zeit usw.”
Doch wandeln wir den Ausrufesatz im Titel einmal in eine Frage
um: Wie’s nicht sein soll? Eben so!
— dohndorf —
O
Das ist so ü blich (nicht nur in Polen –
auch in Ungarn)
Zu den unzähligen kleineren Geschichtslügen, die durch die der-
zeitigen Medien verbreitet werden, gehört die Bezeichnung des
großen Astronomen und Physikers Nikolaus Kopernikus als
„polnischen Wissenschafter“.
Die Wahrheit: Nikolaus Kopernikus wurde am 19.2.1473 in
Thorn an der Weichsel geboren und ist am 24.5.1543 in Frau -
enburg gestorben. Seine Vorfahren bis zu den Großeltern sind
Deutsche und stammen aus dem im 14. Jahrhundert rein deut-
schen Dorf Köppernig in Mittelschlesien. Seine Mutter Barbara
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stammte aus dem in Thorn angesehenen Geschlecht Watzenrode
und kam aus dem deutschen Westen über Schlesien nach Thorn.
Kopernikus hat Zeit seines Lebens nur Deutsch und Latein ge -
schrieben und niemals polnisch. Die letzten Jahre seines Lebens
verbrachte er in Frauenburg.
Merkwürdig ist es also, wenn er dennoch – in Polen - als polnis-
cher Wissenschaftler bezeichnet wird.
Weil es doch keine Zigeuner gibt…
Die Stadt Hannover hat das Wort „Zigeunerschnitzel” auf den
Speisekarten der Gastronomie verboten. Dieses Verbot hat inzwi-
schen in Deutschland und Österreich zahlreiche Nachfolger
gefunden. Nicht so in Ungarn. Auf der ungarischen Speisekarte in
einem vornehmen Restaurant steht immer noch „cigánypecsenye“
(Zigeunerbraten) geschrieben. Heute noch – vielleicht wird es
auch hier morgen gestrichen. Wobei sich doch die Roma- und
Sinti Zugehörigen selber immer mehr – und sogar mit Stolz – als
Zigeuner bezeichnen.
Eben hörte ich, dass es in Deutschland in Zukunft die Süßigkeit
„Negerkuss” (négercsók) nicht mehr geben soll. Wie wird man sie
umtaufen? Vielleicht Braunhäuterbussi?
Merkwürdig!
Kohl ehrlich
Walter Kohl (51), Autor und Altkanzlersohn, hat in der Schule
von Nobelpreisträger Stefan Hell (51) – unserem Banater Schwa -
ben – abgeschrieben. Als er gehört habe, dass Hell den Nobelpreis
für Chemie bekommt, habe er vor Freude geweint, sagte Kohl bei
einer Veranstaltung „Neue Westfälische”. ,, Er war ein Überflie-
ger, immer der Beste. Natürlich habe ich bei ihm abgeschrieben”,
gestand Kohl.
Ja, warum auch nicht?
Hart aber fair – Merkwürdig! –
schon im Altertum
„Eine Nation kann ihre Narren überleben – und sogar ihre ehrgei-
zigsten Bürger. Aber sie kann nicht den Verrat von innen überle-
ben. Ein Feind vor den Toren ist weniger gefährlich, denn er ist
bekannt und trägt seine Fahnen für jedermann sichtbar. Aber der
Verräter bewegt sich frei innerhalb der Stadtmauern, sein hinter-
hältiges Flüstern raschelt durch alle Gassen und wird selbst in den
Hallen der Regierung vernommen. Denn der Verräter tritt nicht
als solcher in Erscheinung: Er spricht in vertrauter Sprache, er hat
ein vertrautes Gesicht, er benutzt vertraute Argumente, und er
appelliert an die Gemeinheit, die tief verborgenen in den Herzen
aller Menschen ruht. Er arbeitet darauf hin, dass die Seele einer
Nation verfault. Er treibt sein Unwesen des Nachtens – heimlich
und anonym – bis die Säulen der Nation untergraben sind. Er infi-
ziert den politischen Körper der Nation dergestalt, bis dieser seine
Abwehrkräfte verloren hat. Fürchtet nicht so sehr den Mörder.
Fürchtet den Verräter. Er ist die wahre Pest!”
Marcus Tullius Cicero
Wer waren die ersten drei Politiker?
Die Heiligen drei Könige:
Sie legten die Arbeit nieder, zogen ihre herrischen Gewänder an
und gingen auf Reisen.
So, wie es sich für Politiker (heute) ziemt.
Georg Krix
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