Vor gut zwanzig Jahren wagte Apple mit der Veröffentlichung von Mac OS X einen radikalen Neustart für seine Mac-Computer – und legte damit den Grundstein für den langen Weg zur wertvollsten IT-Firma der Welt . Nachdem Apple in den 1990er-Jahren mit seiner Mac-Plattform immer mehr ins Hintertreffen geriet , sollte die Entwicklung des 1996 angekündigten Mac OS 8 – alias „ Copland “ – das Ruder herumreißen und den Mac auf ein modernes Fundament stellen . Doch nach unzähligen Schwierigkeiten in der Entwicklung wurde das Projekt zugunsten des unspektakulären Mac OS 9 begraben . Der überfällige Kurswechsel wurde auf der Macworld 2000 durch den mittlerweile zurückgekehrten Apple-Gründer Steve Jobs verkündet : Mac OS X sollte den Mac nicht nur von alten Zöpfen befreien , sondern das System auch gegenüber der Windows-Konkurrenz absetzen .
Als Grundlage diente dabei das von Jobs Firma NeXT übernommene Betriebssystem NeXTStep . Technisch war Mac OS X eine komplette Neuentwicklung mit dem bis heute verwendeten Darwin-Kernel auf Basis von Free BSD Unix . Für einen Wow-Effekt sorgte vor allem die neue Benutzeroberfläche namens Aqua : OS X wirkte deutlich moderner als seine Zeitgenossen , der runderneuerte Finder bot eine elegantere Benutzererfahrung und das sogenannte Dock bot schnellen Zugriff auf geöffnete Programme .
Der Rest ist Geschichte : Mac OS X verpasste der darbenden Mac-Plattform einen ordentlichen Schub und wurde für die kommenden zwei Jahrzehnte konsequent gepflegt und weiterentwickelt – ab 2016 unter der modernen Bezeichnung macOS . Erst mit der Veröffentlichung von macOS Big Sur Ende 2020 schraubte Apple die Versionsnummer von der 10 auf 11 hoch – viele Ideen aus dem Ur-OS-X finden sich aber bis heute im Mac-Betriebssystem wieder .