SmartWeekly 22.01.2021 | Page 25

Aktuell 24

TECHNIK VON GESTERN

Philips CD-i

Sollte in den 1990ern Multimedia-Fans begeistern .

Filme auf CD , interaktive Lernsoftware , dazu eine hochwertige Spielkonsole – das von Philips und Sony entwickelte CDi-Format versprach Anfang der 1990er- Jahre das Nirwana für Multimedia-Fans zu werden . CD-i steht für Compact Disc Interactive und ist eine Erweiterung der klassischen CD um bestimmte Multimedia-Eigenschaften , etwa der Wiedergabe von Filmen oder der Möglichkeit , Software und Spiele auf die Scheiben zu bringen . Über einen entsprechenden CD-i-Player , die neben Philips auch von anderen Herstellern wie LG Goldstar oder Grundig gebaut wurden , konnten die CD-i-Disks auf dem Fernseher wiedergegeben werden .

Philips bewarb seine CD-i-Konsolen vor allem mit ihren Allrounder-Fähigkeiten , konnten die Player doch neben Filmen und Spielen unter anderem Programme wie interaktive Enzyklopädien abspielen , Foto-CDs auf den Fernseher bringen und natürlich auch klassische Audio-CDs wiedergeben . Eben diese Vielseitigkeit sorgte aber auch dafür , dass viele Kunden keine genaue Idee davon hatten , für was das CD-i wirklich geeignet ist , zumal die ersten Player mit Preisen jenseits von 1.000 US-Dollar sehr teuer waren . Vor allem der Versuch , das CD-i als Konkurrenz für damalige Heimkonsolen wie Nintendos Super NES und Segas Mega Drive zu etablieren , schlug gewaltig fehl . Zwar bot das CD-i einige grafisch opulente Titel wie „ The 7th Guest “, „ Chaos Control “ oder „ Braindead 13 “, echte Blockbuster fehlten der CD-Konsole aber bis zuletzt . Daran änderte auch die Kooperation mit Nintendo nichts : Gleich drei Titel der schon damals populären Zelda-Reihe sowie der Super- Mario-Ableger Hotel Mario erschienen exklusiv für das Philips CD-i .

Leider boten die Nintendo-Spiele statt der gewohnt hohen Qualität bestenfalls biedere Durchschnittskost , „ Link : The Faces of Evil “ gilt gar als eins der schlechtesten Nintendo-Spiele aller Zeiten . All das und der schnell fortschreitende Fortschritt der CD-ROM-Technologie an PCs und Konsolen sorgte dafür , dass das CD-i-Format und die zugehörigen Player floppten . Vor allem die gescheiterte Nintendo-Kooperation ist aber ein Grund dafür , dass Retro-Fans bis heute mit einem Lächeln an die ambitionierten CD-i-Konsolen zurückdenken .