SmartWeekly 07.10.2022 | Page 27

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TECHNIK VON GESTERN

GeOS

Boris Hofferbert

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Mit seinen namensgebenden 64 Kilobyte Arbeitsspeicher war der Commodore C64 nicht eben prädestiniert für grafische Benutzeroberflächen . Umso beeindruckender ist , was Berkeley Softworks ab 1986 mit GEOS auf die Beine gestellt hat . GEOS war ein vollwertiges Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche , dass den vermeintlich simplen 8-Bit-Computer zur Produktivmaschine machen wollte . Tatsächlich erinnert die Menüführung per Joystick oder Commodore-Maus an frühe Mac-OS-Versionen . Sie erlaubt neben einem einfachen Fenstermanagement auch die Ausführung von eigens programmierten Anwendungen , etwa der Textverarbeitung geoWrite oder dem Malprogramm geoPaint .

Die Benutzung von GEOS auf einem Basis-64er war vergleichsweise umständlich , etwa durch Diskettenwechsel . Das System unterstützte aber sowohl die optionalen C64-Speichererweiterungen als auch mehrere Diskettenlaufwerke , was die Nutzung deutlich komfortabler gestaltete . Trotz seiner vermeintlichen Nischenrolle galt GEOS vor allem in den späten 1980er-Jahre als durchaus erfolgreich . Das dürfte auch daran liegen , dass Commodore dem überarbeiteten C64C eine GEOS-Version beilag . Nach der 8-bit-Ära erlebte das System in Form PC / GEOS eine Art zweiten Frühling als Windows- Alternative auf PCs – den großen Erfolg der C64-Zeit konnte Berkeley Softworks aber nicht wiederholen .

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