SmartWeekly 06.03.2020 | Page 25

Test 25 META-TEST Oculus Quest Bislang waren VR-Brillen schwer und verkabelt. Das ändert sich mit der kabellosen Oculus Quest – und zwar gründlich. Ohne Kabelwirrwarr war VR bis- lang einfach nicht denkbar: Alle verkauften VR-Brillen musstest du umständlich mit einer dicken Kabel- wurst an den PC anschließen und hattest anschließend eine tolle Stol- perfalle im Wohnzimmer – ideal, wenn man beim Spielen mit verdeckten Technische Daten Augen durch die Gegend Bildschirmauflösung: 1.440 x 1.600 OLED (2x) tappt. Doch jetzt gibt es Bildfrequenz: 72 Hz die Oculus Quest, und Arbeitsspeicher: 4 GB plötzlich ist alles anders – Speicherkapazität: 64/128 GB ganz ohne Kabel und mit Prozessor: Snapdragon 835 einem ganz neuen Spiel- Batterielaufzeit: 2-3 Stunden erlebnis. Das könnte der Abmessungen: 120 x 110 x Wendepunkt sein, der VR 90 mm endlich zum Durchbruch Gewicht: 571 g verhilft – ein Gamechan- Preis: ab 450 Euro ger, wie er auf dem Weitere Infos  Papier steht. Auf den ersten Blick ist es fast zu schön, um wahr zu sein: Als Weiterentwicklung der weniger spieleorientierten, aber ebenfalls kabellosen Oculus Go wartet die Oculus Quest mit reifen Leistun- gen auf. Das Headset besitzt einen Snapdragon-Prozessor, der ein Spiel- erlebnis fast wie am PC ermöglicht. Im Lieferumfang sind neben der VR-Brille noch zwei Controller ent- halten – und das Paket kommt ohne eine lästige Basisstation aus.  Lobenswert: Im Liefer- umfang der Oculus Quest sind gleich zwei kabellose Controller enthalten. Dank „Oculus Insight“-Technologie besitzt die Oculus Quest jetzt vier in die Brille eingebaute Sensoren, mit denen deine Bewegungen und deine Position im Raum erfasst werden. Wenn du vorher alle möglichen Hin- dernisse aus dem Weg räumst, kannst du dich im Spiel in jede be- liebige Richtung drehen, dich hin- ter jede Deckung werfen oder Ge- schossen ausweichen, ohne jemals zu stolpern oder dich wie früher im Anschlusskabel zu verheddern. Die Freude über die ungewohnte Freiheit beim Spielen wird von der Oculus ganz kostenlos mitgeliefert. Auf YouTube gibt es viele VR-Inhalte für die Oculus Quest. Die Oculus Quest liegt sehr ange- nehm in der Hand. Eine Mischung aus Stoff und Kunststoff an der Außenseite nimmt der Brille die et- was unglückliche Spielzeug-Anmu- tung vieler anderer Headsets. Der weiche Schaumstoff auf der Innen- seite sorgt zudem für ein komfor- tables Tragegefühl. Dazu kommt: Trotz aller verbauten Sensoren und Bauteile trägt sich die Brille ange- nehm leicht und ermüdungsfrei. Im Liegen macht sich vielleicht ein etwas erhöhter Druck auf den Wangenknochen bemerkbar – Netflix schauen könnte also auf Dauer anstrengend werden. Beim Spielen im Stehen wirkt die Brille im Vergleich zu anderen Headsets jedoch keinen Deut schwerer. Beim Anlegen der Oculus Quest sorgen Gummibänder mit Klettver- schlüssen für die optimale Pass- form. Das klappt schnell und intui- tiv. Sitzt die Brille einmal an Ort und Stelle, sorgt dann ein Schieberegler an der Unterseite für die richtige Bildschärfe. Während des Betriebs bleibt eine kleine undichte Stelle, die Licht aus der Außenwelt ans Auge dringen lässt. Das Leck ist jedoch so klein, dass es nur bei hellem Umge- bungslicht auffällt. Immerhin erfüllt es einen positiven Zweck: Es dient als Erinnerung daran, dass du dich nach wie vor in der realen Welt be- findest – und nicht in einer Ready-Player-One-Fantasiewelt. Das sagen die Kollegen ... Überzeugend „Ein solch überzeugendes Rundum-Sorglos-Paket wie die Oculus Quest hat noch kein mobile oder autarkes Headset geliefert. Das liegt am zuverlässigen Raum- und Handtracking, das in dieser Qualität bislang PC- oder Konsolen-Headsets vorbehalten war. Überzeugend ist das Software-Angebot mit VR-Klassikern wie Beat Saber, Superhot VR, Tilt Brush, Rec Room, Moss und Job Simu­ lator. Einziger Wermutstropfen: Die im Vergleich zu ei­ nem leistungsstarken Spiele-PC begrenzte Grafik­power.“   (Jan-Keno Janssen, Heise.de) Gut „Mit Oculus Quest liefert Facebook die beste VR-Brille. Obwohl Bildqualität und Hardware – der Prozessor ist et­ was frischer – nahezu identisch mit der Oculus Go sind, ermöglicht die freie Bewegung im Raum ein echtes Mit­ tendrin-Gefühl. Hocke, Hechtsprung, Faustschlag – alles geht wie bei dem großen Bruder Oculus Rift ohne zusätz­ lich in der Wohnung aufgestellte Sensoren und kom­ plett ohne lästige Kabel. Das ermöglichen die vier Kame­ ras auf der Vorderseite. Klasse: Die zwei mitgelieferten Touch-Controller übertragen die Handbewegungen ohne Verzögerungen ins Spiel. Nur der Preis ist etwas zu hoch.“   (Robert Berg (u.A.), Computerbild.de)  Perfekter Einstieg „Die Oculus Quest ist der perfekte Einstieg in die VR-Welt für alle, die weder einen High-End-Gaming-PC noch eine PS4 zuhause stehen haben. Als erste richtige VR-Spiele­ konsole bietet die Quest ein Rundum-Sorglos-Paket, das leicht einzurichten ist und dennoch Zugriff zu vielen VR- Top-Games bietet. Hieran scheiterten nicht zuletzt die meisten VR-Systeme, die auf Handys als Display setzten.“   (Manuel Medicus, Connect.de) UNSER FAZIT DAS HAT UNS BEEINDRUCKT Aufregendes, kabelloses Spielerlebnis, erfreulich leicht und komfortabel. DAS GEHT NOCH BESSER Geringer Lichteinfall von außen; Oculus-Rift- User müssen alle Spiele neu kaufen.  Die Oculus Quest ist derzeit die beste All-In-One-VR-Lösung und ein erstklassiger Einstieg in die virtuelle Welt. Kurzum: Ein großartiges Erlebnis! 10/2020  Oculus Quest