SchollZ SchollZ 4/2014 (Ausgabe 10) | Page 24

SchollZ Was verbirgt sich hinter dem Beruf des Richter? T EXT Maurice Meyer (Q1 ) Eine der wichtigsten Funktionen in unserer Gesellschaft erfüllt der Richter. Was tun Richter und was steht dahinter? Aus den Medien ist Folgendes bekannt: Sie stehen Gerichtsverfahren vor, sie sprechen Recht und fällen Urteile in Rechtsstreitigkeiten. Die Urteile sollten neutral, objektiv und sachlich und ohne Voreingenommenheit gefällt werden. Dies geschieht nach Anhörung und Prüfung der beteiligten Konfliktparteien. Nach Abwägung aller verfügbaren Beweise, Indizien und Zeugenaussagen entscheiden Richter aufgrund der Gesetze. Welche Fähigkeiten sind wichtig für den Beruf des Richters und welche Qualifikationen sollte man haben? Vorausgesetzt wird eine hervorragende Kenntnis der Gesetze, ein großes Verantwortungsbewusstsein, Charakterstärke und die Fähigkeit, Zusammenhänge klar zu erkennen. Eine absolute Objektivität kann niemals gegeben sein, trotzdem wird von einem Richter die größtmögliche Objektivität überhaupt verlangt, sowie Unbestechlichkeit und klare Urteilsfähigkeit. Das Studium der Rechtswissenschaft dauert grundsätzlich mindestens 4 Jahre, also 8 Semester, davon müssen mindestens 2 Jahre an einer deutschen Universität absolviert werden. Es schließt mit dem ersten Staatsexamen ab. Nach dem Studium erfolgt das Referendariat, also die Vorbereitungszeit. Dieses dauert 2 Jahre und wird mit dem zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Während dieser Zeit sammelt man praktische Erfahrungen bei verschiedenen Gerichten, der Staatsanwaltschaft, einer Verwaltungsbehörde, einem Rechtsanwalt sowie bei einer oder mehreren Wahlstationen. Die Befähigung zum Richteramt erhält man nach Abschluss des ersten und zweiten Staatsexamens. Zu Anfang erfolgt die Anstellung des Richters auf Probe. Dieser Probedienst dauert mindestens 3 und maximal 5 Jahre. Danach erfolgt die Ernennung zum Richter auf Lebenszeit. Bei dem Beruf des Richters handelt es sich um einen abwechslungsreichen Beruf mit hoher Verantwortung für die Menschen, über die entschieden und gerichtet wird. Richter haben keine festen Arbeitszeiten und auch keine Stech- und Stempeluhren, jedoch gilt eine Anwesenheitspflicht an Sitzungstagen (mündl. 24 Verhandlungen). Der Richter kann selbst entscheiden, wann und wo er seine Akten bearbeiten möchte, er muss nur sein Pensum/Dezernat (Fälle) erfüllen. Es gibt folgende Tätigkeitsfelder: Zivilrichter, Familienrichter, Strafrichter und die freiwillige Gerichtsbarkeit. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind abhängig von der Leistung. Das Gehalt kann je nach Berufserfahrung, nach Bundesland und nach der Besoldungseinstufung zwischen 3000 und 8000 Brutto pro Monat liegen. Je höher die Position des Richters ist, desto höher ist sein Gehalt. Warum sollte man Richter werden? Der Beruf des Richters bietet einen sicheren und krisenfesten Arbeitsplatz. Familie und Beruf lassen sich gut in Einklang bringen. Die Tätigkeit ist abwechslungsreich. Quellen: www.colourbox.de berufenet.arbeitsagentur.de www.juristenkoffer.de