Plastikmüll
DER FLUCH DER ERDE
T EXT L ENA R OTHENBUSCH
Ein Plastikmeer von der Größe Indiens,
Milliarden vergiftete Tiere,
verschmutzte Wälder Asiens oder
afrikanische Felder und verschandelte
Strände in Lateinamerika. Plastik gibt
es überall auf der Welt und es ist ein
sehr ernstzunehmendes Problem. Aber
wie ist das jetzige Ausmaß und wie
kann man dem entgegenwirken?
Jeden Tag werden 3,5 Mio. Tonnen
Müll weggeworfen und dieser wird
nicht etwa recycelt, sondern zum
Großteil ins Meer geworfen oder auch
einfach liegen gelassen, was unsere
Umwelt enorm verschmutzt. Man hat
sogar Mikroplastik und giftige
Chemikalien im Schnee der Antarktis
gefunden, die durch Winde und
Meeresströmungen dorthin gelangt
sind.
Das größte Problem stellen die
Plastiktüten dar. In Deutschland
werden pro Person jährlich
durchschnittlich 64 Plastiktüten und 71
leichte Einwegtüten weggeschmissen.
Das nachhaltigste Land ist Finnland.
Pro Person werden jährlich 4
Plastiktüten und 77 leichte
Einwegtüten gezählt. Am
umweltunfreundlichsten sind die
Menschen in Tschechien. Dort werden
im Durchschnitt pro Person jährlich ca.
314 Plastiktüten weggeworfen und in
Portugal um die 500 leichten
Einwegtüten.
Wie schon genannt, landet der größte
Teil unseres Mülls im Meer und jährlich
sterben circa 10.000 Tiere dadurch.
Die Hauptproblematik ist, dass Plastik
sehr lange braucht, um zu zersetzen.
Eine Plastikflasche kann bis zu 450
Jahre im Meer schwimmen, bevor sie
verfällt. Das UV-Licht und die
Wellenbewegungen zerkleinern auf
Dauer die Produkte. Dabei erreichen
sie einen höheren Feinheitsgrad oder
werden vollständig pulverisiert. Die
Meeresbewohner (u.a. auch Plankton)
nehmen diese Plastikpartikel, an denen
giftige und krebserregende
Chemikalien lagern, auf und so steigen
sie immer weiter in der Nahrungskette
auf, bis es sogar in unseren
Lebensmitteln gefunden wird.
Anfangs sammeln sich die Produkte in
großen Wirbeln, was zu erheblichen
Verdichtungen in manchen
Meeresregionen führt. Der größte
Wirbel ist der "Great Pacific Garbage
Patch". Er liegt zwischen Hawaii und
Kalifornien, umfasst die gesamte
Fläche Indiens und enthält ca. 80.000
Tonnen Plastikmüll.
Auch die EU möchte diese Folgen des
Plastikmülls vermindern, indem sie
neue, bessere Tüten entwickelt und
herkömmliche Plastiktüten verboten
werden.
Man kann aber auch selber etwas tun.
Eine Familie aus Österreich hat z.B.
einen Selbstversuch gestartet, indem
sie versucht haben, auf Plastik zu
verzichten. Sie haben Holzzahnbürsten
und Papierhandtücher gekauft und für
den Einkauf an der Theke eigene
Behälter mitgenommen. Außerdem
sollte man selbst auf unnötiges Plastik,
wie Plastikgeschirr und Coffee-to-go
Becher verzichten. Grundlegend sollte
man auch den Müll trennen, sammeln
und wenn möglich recyceln. Zusätzlich
kann man an Demonstrationen (wie
z.B. kürzlich Fridays For Future) oder
an Müllaufräumaktionen teilnehmen,
um viele Menschen zu erreichen. Auf
der nachfolgenden Seite könnt ihr
noch weitere Maßnahmen
kennenlernen, um Plastik zu
vermeiden.
Abschließend lässt sich festhalten,
dass wir mit dem Plastikproblem noch
lange zu kämpfen haben werden,
wenn wir jetzt nichts dagegen tun.
Jedoch kann jeder selbst mit kleinen
Taten zu einer besseren Welt
beitragen.
Klimawandel: Was können wir tun?
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