SchollZ SchollZ 12/2019 (Ausgabe 23) | Page 34

Überbevölkerung MENSCHEN SIND MASSENWARE T EXT  N IKLAS F ELK Mehr ist nicht immer besser. Unsere Gesellschaft musste dies auf die harte Weise lernen. Seit der Industrialisierung wächst die Weltbevölkerung exponenziell. Unsere Artgenossen haben jede andere Spezies Säugetiere zahlentechnisch weit, weit überholt. Der Übeltäter ist die verbesserte Lebensqualität, die schon seit fast 200 Jahren für ein erschreckendes Wachstum sorgt. Zurzeit gibt es 7,68 Milliarden Menschen, bis 2100 soll die Zahl auf 11,18 wachsen. Unsere blaue Kugel ist extremst davon belastet. Unsere Spezies verbraucht zu viel Wasser. 2010 konnten unsere Ressourcen 71% der Menschen mit Wasser versorgen, nur 6% hatten gefährlichen Wassermangel, der Rest ist in einer Grauzone. Bis 2050 soll diese Zahl auf 55% sinken, mit gefährlichem Wassermangel für 23% aller Menschen. Dazu setzen wir den Wäldern auf unserem Heimatplaneten nur durch unsere schiere Masse zu. Vor allem durch sogenanntes Landgrabbing, das heißt Firmen kaufen ausländischen Boden und roden ihn, verlieren wir haufenweise Grün, das Sauerstoff aus CO 2 umwandelt und Bodenerosion verhindert. Dazu bedroht Überfischung den Ozean und Tiere in Betrieben müssen auf engerer Fläche gehalten werden, um den Drang nach Fleisch nachzukommen. Übermäßiger Verbrauch von Erdöl und Lebensfläche kommt dazu. Je mehr Menschen existieren, desto schlimmer 34 werden diese Faktoren. Das reicht aber mit der Negativität. So lange es die Überbevölkerung gibt, so lange haben wir das Problem auf dem Schirm. In Regionen mit hoher Fertilitätsrate, das heißt, dass Frauen in diesen Regionen in ihrem Leben viele Kinder bekommen, soll es mehr Aufklärung geben. Das Recht auf kontrollierte Re-Prodkution, das bedeutet wie viele Kinder man bekommen möchte, wurde als ein grundlegendes Menschenrecht eingeführt. Damit soll versichert werden, dass Frauen nicht länger unterdrückt werden und übermäßig viele Kinder zur Welt bringen. Damals und wie heute wurden und werden Menschen umgesiedelt, früher sogar aus Drang und Verzweiflung dazu gezwungen. Es gibt also genug Massnahmen, die auch menschlich sind. Insgesamt sind wir trotzdem bedroht. Es liegt nicht direkt an der Übervölkerung, sondern an ihren Folgen. Die Menschen in Entwicklungsländern haben einfache Bedürfnisse. Ihre schiere Masse schadet uns, dazu kommt noch der Drang nach Luxus in allen Schichten von Menschen. Sind wir hoffnungslos? Es ist eine schwierige Situation. Die Bevölkerung der Welt wird eines Tages wieder "normale" Dimensionen annehmen und es wird "normal" viele Menschen geben. Der Schaden geht jedoch nicht von alleine. Der Umschwung wird kommen, die Entwicklung der Welt zu langsam wachsenden Industrieländern wird kommen. Was sich nicht von alleine repariert, ist der erwähnte Schaden. Wir wollen dieses Problem um unser Willen beheben. Die Erde erholt sich. Plastik zersetzt sich, Co² wird von Bäumen umgewandelt. Doch wir, vernichten uns selbst. In dieser Ausgabe findet ihr genug Tipps zur Rettung.