SchollZ SchollZ 12/2013 (Ausgabe 9) | Page 39

SchollZ Julius Fülleborn im Interview mit Hans-Joachim Zwingmann. zu arbeiten. Diese Stellen sind jedoch schwer zu erringen. SchollZ: Aber auch wenn man sich nach allen Schwierigkeiten durchgesetzt hat und in einer Redaktion aufgenommen wurde, heißt das ja nicht, dass man automatisch an die besten Interviews etc. kommt. Haben Sie hierfür einige Tricks? H.-J. Zwingmann: Natürlich muss man immer versuchen, eng an den Personen zu bleiben. Es hilft nichts, dass ich den Papst kenne, der Papst aber mich nicht. Man sollte also immer mit demjenigen, über den man etwas schreiben möchte oder über den man etwas wissen möchte, persönlich in Kontakt treten und ins Gespräch kommen. Dies kann durch direkten Kontakt erfolgen, aber auch über die "linke" Tour, indem man sich nämlich beispielsweise in einem Bericht extrem kritisch über die betroffene Person äußert, sodass diese sich von ganz allein bei Ihnen meldet, um eben über diese Kritik zu sprechen. Und wenn sie diesen Kontakt dann haben, sind sie dann ganz nah an der Person oder den Verein herangerückt. SchollZ: Mit diesen Tipps kann man es bestimmt weit in dem Beruf bringen. Gibt es denn auch Aufstiegsmöglichkeiten im Sportjournalismus? H.-J. Zwingmann: Auch im Sportjournalismus gibt es wie in jedem Beruf Aufstiegsmöglichkeiten. Sie können zum Beispiel als freier Mitarbeiter anfangen und dann zum Redakteur einer Zeitung, eines Verlags, eines Fernseh- oder eines Rundfunksenders aufsteigen. Weiterhin können sie sich über die Leitung der Sportredaktion bis hoch in das Gremium des Rundfunkrates beispielsweise hocharbeiten. Dem sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Natürlich muss man sich für einen solchen Aufstieg in der Branche des Journalismus richtig zu Hause fühlen und eine gewisse Verbesserung vorweisen. SchollZ: Werden die Tätigkeiten eines Sportjournalisten nach einiger Zeit nicht etwas eintönig? H.-J. Zwingmann: Keineswegs. Der Sportjournalismus bietet eine ganze Palette von Themen, mit denen Sie sich befassen können. Ob Sie nun in der Redaktion am Computer arbeiten oder die Zeitung direkt mitgestalten, eintönig wird der Beruf nie. Auch wenn Sie bedenken, dass es ja jeden Tag neue "Es ist einfach unvorstellbar, wie dieser Mann vor einem saß und wie er einen ansah, sodass man es mit der Angst zu tun bekam." Themen gibt, die man zu verarbeiten und in den Medien zu veröffentlichen hat, kann wirklich nicht von Eintönigkeit gesprochen werden. In den ganzen Jahren, in denen ich tätig war, bin ich, wenn es hoch kommt, nur rund 1 0-20 Tage ungern in die Firma gegangen. Man ist ja auch schon gleich auf dem Weg zur Arbeit damit beschäftigt, wie man sein Thema auf den Markt bringt. 39