SchollZ SchollZ 12/2013 (Ausgabe 9) | Page 19

SchollZ Schülerinnen und Schülern austragen sollte - das muss ich in aller Freundschaft aber auch Deutlichkeit sagen. In der Sache selber ist es aber so, dass die niedersächsischen Gymnasiallehrer bundesweit die niedrigste Unterrichtsverpflichtung haben. Außerdem sind die Klassen kleiner geworden. Und deswegen halten wir es für zumutbar, eine Stunde mehr Unterrichtsverpflichtung vorzusehen. Wir brauchen die damit erwirtschafteten Stellen, um ein wichtiges Thema anzupacken, nämlich den Aufbau von Ganztagsschulen in Niedersachsen. Wir wollen, dass am Ende der Legislaturperiode mindestens zwei Drittel aller niedersächsischen Schulen Ganztagsschulen sind und zwar mit einer anständigen Ausstattung. Deswegen wünsche ich mir sehr, dass an den Schulen die Kollegien, die jetzt solche Beschlüsse fassen, sich auch selbstkritisch überprüfen. Ich hoffe, dass sich bei den Betroffenen im Zusammenhang mit der G8-Diskussion die Erkenntnis durchsetzt, dass wir ihre Situation entspannen wollen. In diesem Zusammenhang werden wir auch dazu kommen, die Zahl der Leistungsüberprüfungen und damit der Korrekturverpflichtungen deutlich zu reduzieren. SchollZ: Das, was da von den Lehrern bestreikt wird, sind ja sogenannte freiwillige Leistungen. Wäre es nicht konsequenter, wenn die Landesregierung auch solche Dinge verbindlich macht, sodass sie auch nicht bestreikt werden können? Weil: Ich möchte diese Diskussion nicht dadurch belasten, dass ich Ausführungen mache, die die Betroffenen möglicherweise als Bedrohung missverstehen könnten. Ich setze darauf, dass gesehen wird, dass wir mit grosser Ernsthaftigkeit auf die Arbeitssituation der Gymnasiallehrer eingehen, insbesondere bei den Überlegungen zu G8. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf Dauer keine Klassenfahrten mehr gibt. Das Interview führe Tobias Wagner. 19