SchollZ
Der Weihnachtsmuffel
Von Sina Dahle
„Conni!!!!!“, schallte es durch unser
Mehrfamilienhaus. Na toll! Heute war der
22. Dezember, bald ist Weihnachten! Wie
ich es hasse!! Dieses ganze Gesinge und
die vollen Einkaufszentren! Schrecklich!!
Warum ich den 24. Dezember nicht mag?!
Erstens: Den Weihnachtsmann gibt es
nicht! Zweitens: Nie kriege ich das, was
ich mir wünsche! Drittens: Immer ist an
Weihnachten Familienzeit! Vielleicht hat
der letzte Punkt etwas damit zu tun, dass
ich adoptiert wurde. Seit ich es weiß, hat
sich sehr viel verändert. Alle
Familienfeiern sind zur Qual geworden!
Aber hier geht es nicht um meine
Familienprobleme, sondern um
Weihnachten.
Oh, da war doch was.... ach ja, meine
„Mum“ hat ja gerufen. Schnell laufe ich
die Treppe runter. „Was ist?!“, schreie ich
schon auf unserer kilometerlangen
Treppe. „Na na, mein Fräulein, nicht in
diesem Ton!“, meckerte meine Mutter.
„Du hast noch zwei Tage, um Geschenke
für deine Familie zu kaufen! Also geh jetzt
zu Rennings-Shopping-Welt und kauf was
Schönes!“
So trotte ich jetzt die Blumengasse
entlang und hatte sowas von keine Lust
Geschenke zu kaufen! Nach gefühlten
zwei Stunden kam ich endlich an! Und
nein, ich ging natürlich nicht zu dem
Oma-Laden Rennings-Shopping-Welt,
sondern in die Ernst-August-Galerie.
Natürlich ist auch hier alles rot-gold
geschmückt! Als ich in den ersten
Klamottenladen komme, laufe ich beinahe
einen Weihnachtsmann um. „Ey, können
Sie nicht aufpassen?!“, maule ich ihn an.
Ich schaue mich um und sah viele
Kinderaugen, die mich anstarrten. Da
hörte ich eine ganz leise Stimme sagen:
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„Hey, du da, man schreit den
Weihnachtsmann nicht an.“ Oh Mann,
die arme Kleine glaubt noch an ihn! Doch
auch bald werden ihre Eltern kommen
und sie aufklären. Nach einer Stunde
und 15 Euro weniger verließ ich den
netten Laden mit einem Oberteil wieder
und ging weiter zu einem Drogeriemarkt.
Auch hier begegnete ich Weihnachtsdeko
und gehetzten Menschen. Und auch hier,
fünf Läden weiter, sah ich einen falschen
Weihnachtsmann. Kopfschüttelnd ging
ich vorbei. Doch kam er auf mich zu und
fragte mich: „Naa,Mädchen, was
wünschst du dir denn zu Weihnachten?“
Ich ging schnell weiter. Wieso sollte ich
einem verkleideten Mann antworten?! Ich
kaufte mir einen schönen roten
Nagellack, der gut zu Weihnachten passt
und ging endlich nach Hause.
Ich schlenderte schön gemütlich. Nach
nur ein paar Schritten fing es an zu
schneien. Noch ein Grund, warum ich
Weihnachten hasste! Die Kälte!*bibber*
Als ich den Schlüssel aus meiner Tasche
kramte, bemerkte ich, dass ich gar keine
Geschenke für meine (Nicht-) Verwandten
gekauft hatte. Egal! Natürlich würde ich
Megaärger bekommen. Doch das
interessierte mich nicht! Nachdem ich
mir einen Schokoriegel und eine Cola
geholt hatte, ging ich in mein Zimmer,
drehte meinen Lieblingssong voll auf und
schmiss mich auf mein Bett.
Am nächsten Tag ging ich zu meiner
Freundin Sarah. In ihrem Haus ist alles
„schön“ geschmückt. Gerade lief der Song
“Last Christmas“ im Radio und
zusammen backten wir Plätzchen. Alles
war perfekt. Morgen ist Weihnachten!
Langsam freute sogar ich mich! Als die
Plätzchen im Ofen waren, liefen wir ins