SchollZ SchollZ 12/2013 (Ausgabe 9) | Page 54

SchollZ Der Weihnachtsmuffel Von Sina Dahle „Conni!!!!!“, schallte es durch unser Mehrfamilienhaus. Na toll! Heute war der 22. Dezember, bald ist Weihnachten! Wie ich es hasse!! Dieses ganze Gesinge und die vollen Einkaufszentren! Schrecklich!! Warum ich den 24. Dezember nicht mag?! Erstens: Den Weihnachtsmann gibt es nicht! Zweitens: Nie kriege ich das, was ich mir wünsche! Drittens: Immer ist an Weihnachten Familienzeit! Vielleicht hat der letzte Punkt etwas damit zu tun, dass ich adoptiert wurde. Seit ich es weiß, hat sich sehr viel verändert. Alle Familienfeiern sind zur Qual geworden! Aber hier geht es nicht um meine Familienprobleme, sondern um Weihnachten. Oh, da war doch was.... ach ja, meine „Mum“ hat ja gerufen. Schnell laufe ich die Treppe runter. „Was ist?!“, schreie ich schon auf unserer kilometerlangen Treppe. „Na na, mein Fräulein, nicht in diesem Ton!“, meckerte meine Mutter. „Du hast noch zwei Tage, um Geschenke für deine Familie zu kaufen! Also geh jetzt zu Rennings-Shopping-Welt und kauf was Schönes!“ So trotte ich jetzt die Blumengasse entlang und hatte sowas von keine Lust Geschenke zu kaufen! Nach gefühlten zwei Stunden kam ich endlich an! Und nein, ich ging natürlich nicht zu dem Oma-Laden Rennings-Shopping-Welt, sondern in die Ernst-August-Galerie. Natürlich ist auch hier alles rot-gold geschmückt! Als ich in den ersten Klamottenladen komme, laufe ich beinahe einen Weihnachtsmann um. „Ey, können Sie nicht aufpassen?!“, maule ich ihn an. Ich schaue mich um und sah viele Kinderaugen, die mich anstarrten. Da hörte ich eine ganz leise Stimme sagen: 54 „Hey, du da, man schreit den Weihnachtsmann nicht an.“ Oh Mann, die arme Kleine glaubt noch an ihn! Doch auch bald werden ihre Eltern kommen und sie aufklären. Nach einer Stunde und 15 Euro weniger verließ ich den netten Laden mit einem Oberteil wieder und ging weiter zu einem Drogeriemarkt. Auch hier begegnete ich Weihnachtsdeko und gehetzten Menschen. Und auch hier, fünf Läden weiter, sah ich einen falschen Weihnachtsmann. Kopfschüttelnd ging ich vorbei. Doch kam er auf mich zu und fragte mich: „Naa,Mädchen, was wünschst du dir denn zu Weihnachten?“ Ich ging schnell weiter. Wieso sollte ich einem verkleideten Mann antworten?! Ich kaufte mir einen schönen roten Nagellack, der gut zu Weihnachten passt und ging endlich nach Hause. Ich schlenderte schön gemütlich. Nach nur ein paar Schritten fing es an zu schneien. Noch ein Grund, warum ich Weihnachten hasste! Die Kälte!*bibber* Als ich den Schlüssel aus meiner Tasche kramte, bemerkte ich, dass ich gar keine Geschenke für meine (Nicht-) Verwandten gekauft hatte. Egal! Natürlich würde ich Megaärger bekommen. Doch das interessierte mich nicht! Nachdem ich mir einen Schokoriegel und eine Cola geholt hatte, ging ich in mein Zimmer, drehte meinen Lieblingssong voll auf und schmiss mich auf mein Bett. Am nächsten Tag ging ich zu meiner Freundin Sarah. In ihrem Haus ist alles „schön“ geschmückt. Gerade lief der Song “Last Christmas“ im Radio und zusammen backten wir Plätzchen. Alles war perfekt. Morgen ist Weihnachten! Langsam freute sogar ich mich! Als die Plätzchen im Ofen waren, liefen wir ins