SchollZ SchollZ 12/2013 (Ausgabe 9) | Page 22

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Online oder Print? Wo liegt die Zukunft der Zeitung?

TEXT Madeline Richter( Jg. Q1)
Jeder kennt sie, viele lesen sie, für die Menschen ein selbstverständliches Gut: Die Zeitung. Doch wie viel Aufwand muss wirklich auf sich genommen werden um tagtäglich die neusten Informationen für die Leser zusammenzufassen? Und wie sieht es mit der Konkurrenz aus?
Ich habe mich bei meinem eintägigen Praktikum bei der Leine-Zeitung einmal selbst hinter die Kulissen gewagt und den Beruf des Redakteurs / der Redakteurin kennenlernen dürfen. Zunächst einmal muss ein Informationserhalt durch zum Beispiel die Polizei, die Feuerwehr, Parteien, Schulen, Kindergärten, etc. vorausgesetzt werden, um Artikel verfassen zu können. Des Weiteren ist es die Aufgabe eines Redakteurs / einer Redakteurin eine Übersicht über aktuelle Termine in der Umgebung zu haben, welchen man beiwohnt um Texte und Fotos zu beschaffen.
Das Themenfeld ihrer Berichte orientiert sich ganz an den Interessen ihrer Leserschaft. Das ist wie mit einem Laden: Ist die Ware mangelhaft, wird sie nicht gekauft. Genauso verhält es sich bei einer Zeitung: Werden Inhalte veröffentlicht, die irrelevant für das Umfeld der Leser sind wird sie nicht gekauft. Ziel ist es schließlich den Lesern eine bestmögliche Orientierung für ihr Leben in ihrem Wohnort zu geben um gegebenenfalls ihre Meinungen bei wichtigen Entscheidungen äußern zu können. Doch ist dieser ganze Aufwand noch wert? Mittlerweile wird die Onlinezeitung immer populärer, wobei die Verdrängung der Zeitung zur Folge werden kann. Immer öfter wird auf die digitalen Medien zugegriffen, da sie weltweit und zu jeder Zeit abrufbereit sind. Außerdem sind sie aktueller und mit mehr Bildern sowie Video- und Tonbeiträgen bestückt und bieten durch ihre größere Informationsvielfalt eine breitere Orientierung als die Printmedien. Durch die vorhandene Suchfunktion kann sich der Leser außerdem einen individuelleren Überblick über die Geschehnisse und seine eigenen Interessen verschaffen. Des Weiteren können die Kommentierbarkeit und die Umfragen dazu genutzt werden die eigene Meinung zuteilen, was im Gegensatz zu der Zeitung wesentlich einfacher und schneller vonstatten gehen kann. Nebenbei ist sie auch umwelt-freundlicher, da weder Papier noch Druckerfarbe verwendet werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Onlinezeitung kostenfrei ist, da die Herstellung durch Werbungen finanziert wird, was sich durch die Popularisation jedoch ändern könnte. Denn wenn die Zeitung nicht mehr gekauft wird, ist der Verdienst der Redaktion nichtig und muss von wo anders bezogen werden. Dennoch wird das Onlinemedium oftmals als schlichte Ergänzung abgetan. Und es ist fraglich, ob die Qualität einer Onlinezeitungen denen einer Printzeitung nachkommen kann. Schließlich ist der Laptop von der Handlichkeit recht unkomfortabel und dadurch nicht allezeit griffbereit. Das Handy möglicherweise zu klein um über längere Zeit zu lesen und die ständige Werbung störend. Darüber hinaus muss man über einen Internetzugang verfügen, welcher kostenpflichtig ist. Mir stellt sich die Frage, ob die Onlinezeitung wirklich so viel besser ist, als die „ normale Zeitung“. Sicher ist der Gebrauch des Onlinemediums ein Gewinn. Dabei würde ich mich jedoch eher auf die heutige Generation beschränken. Denn der Internetzugang ist heutzutage zum Beispiel durch eine Internetflat oder WLan fast jedem gegeben und durch den ständigen Gebrauch der Medien auch ansprechender. Hinzu kommt der Zeitgewinn, welcher den Menschen durch Nutzung der Onlinezeitung zu Gute kommt. Zudem sind auch die gestalteri-schen Mittel besonders für Jugendliche wichtig. Denn viele sind schlichtweg zu faul, die Zeitung in die Hand zu nehmen und sich die Informationen durch das Lesen anzueignen. Allerdings kann, wie ich denke, der Großteil nicht auf eine Zeitung „ zum Anfassen“ verzichten. Gerade die älteren Herrschaften sind es nicht anders gewohnt und finden sich im Internet nur schwer zurecht. Obendrein ist es doch viel schöner, das morgendliche Ritual eines Kaffees mit Zeitung und in netter Gesellschaft zu genießen.
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