SchollZ SchollZ 12/2012 (Ausgabe 5) | Page 13

SchollZ Ritterrüstung oder rosa Jogginganzug? Ein Interview mit unserem Hausmeister Herrn Dieckmann V ON M ARVIN H OFFMANN UND M AX B RUNZEL SchollZ: Wie sind Sie auf Ihren Job gekommen? Herr Dieckmann: Ich habe als Mitarbeiter auf dem Betriebshof gearbeitet und ein Kollege hat mir eine Stellenausschreibung gezeigt und gefragt, ob das was für mich wäre. Ich habe sie mir durchgelesen und fand es eine gute Idee. Jetzt kann ich mit den Kindern arbeiten, bin im Trockenen und habe ein selbständiges Aufgabenfeld. SchollZ: Ist es sehr schwer? Herr Dieckmann: Das ist schwer zu formulieren. Es ist körperlich nicht so anstrengend, aber die Belastung des ständigen Arbeitens, des Verfügbarseins und die lauten Kinder (der Hausmeister grinst dabei) sind echt hoch. SchollZ: Welche Eigenschaften braucht man als Hausmeister? Herr Dieckmann: Geduld, handwerkliches Geschick, Organisationstalent und Spaß bei der Arbeit mit Kindern. SchollZ: Was denken Sie von dieser Schule? Herr Dieckmann: Ich sehe jede Menge Kinder, die unglaublich viel Potential haben, und freue mich zu erfahren, was beim 25-jährigen Treffen aus ihnen geworden ist. SchollZ: Wie alt sind Sie? Herr Dieckmann: Ich bin 37 Jahre alt. SchollZ: Ich habe gehört, dass Sie gerne Filme drehen, stimmt das? Herr Dieckmann: Ich habe ein paar Filme ins Internet gestellt. SchollZ: Wovon handeln diese? Herr Dieckmann: Das sind meistens witzige Filme. SchollZ: Wieso haben Sie eine Ritterrüstung in Ihrem Büro? Herr Dieckmann: Ich habe lange Zeit LARP (Live Aktion Role Play) betrieben. Das ist praktisch "Ritter spielen im Wald". Es macht viel Spaß, aber dafür muss man die Zeit haben. Ich hatte sie nicht mehr, wollte aber meine Rüstung nicht auf den Dachboden herumliegen lasse n. SchollZ: Können Sie sie anziehen? Herr Dieckmann: Ja, sicher. SchollZ: Wie sind Sie zu der Rüstung gekommen? Herr Dieckmann: Ich habe sie mir nach und nach bauen lassen. SchollZ: Warum wohnen Sie in der Schule? Herr Dieckmann: Also nicht, weil ich mich sonst verlaufen würde. Es gehörte zu meinem Arbeitsvertrag. SchollZ: Wie war Ihre Zeit bei der Bundeswehr? Herr Dieckmann: Anstrengend, aber ich habe viel über mich und Kameradschaft gelernt. SchollZ: Was war Ihre lustigste Geschichte in der Schule? Herr Dieckmann: Ein Schüler kam einmal zu mir und fragte: “Kann ich mal ein paar Sportsachen von Ihnen haben?“. Und ich antwortete: „Wie du an meinem Bauch siehst, mache ich kein Sport. Aber meine Frau hat noch einen rosanen Jogginganzug. Den kannst Du gerne haben." SchollZ: Was halten Sie von der SchollZ? Herr Dieckmann: Sie ist eine schöne Zeitung mit spannenden Geschichten. SchollZ: Wenn Sie Lehrer wären, welches Fach würden Sie unterrichten? Herr Dieckmann: Am ehesten – Physik. SchollZ: Herzlichen Dank für das Interview! 13